Sitzung: 01.07.2019 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 68/3315/XVI/2019
Protokoll:
Herr Mankowsky führt
unter Bezugnahme auf die Sitzungsvorlage aus, dass bei Kanalbaumaßnahmen in
Holzbüttgen eine Grundwasserbelastung mit leichtflüchtigen halogenierten
Kohlenwasserstoffen (LHKW) festgestellt worden sei, die vermutlich im
Zusammenhang mit einer in der Nähe vorhandenen Altlast stehen, die bisher als
stationär eingeschätzt wurde, sich aber bis in den Bereich der Nordkanalallee
ausgeweitet zu haben scheine. Eine Bestätigung dafür gebe es jedoch nicht.
Die Besonderheit sei,
dass es im betroffenen Bereich viele private Brunnen gebe, die insbesondere zur
Gartenbewässerung oder zur Befüllung von Planschbecken betrieben würden. Daher
habe die Verwaltung mit Blick auf die beginnende Gartensaison unverzüglich
handeln müssen. Aus Vorsorgegründen sei an die Bevölkerung die Empfehlung
herausgegeben worden, das Brunnenwasser für bestimmte Zwecke nicht zu verwenden.
Dies habe zu Sorgen und weiteren Fragen geführt, die im Rahmen einer
Bürgerversammlung, zu der rund 100 Bürgerinnen und Bürger erschienen seien,
umfänglich beantwortet worden seien. Es seien viele gute sachliche Diskussionen
geführt worden. Im Ergebnis hätten die Brunnenbetreiber das Angebot erhalten,
die Wasserqualität ihrer Brunnen vom Rhein-Kreis Neuss kostenlos untersuchen zu
lassen. Dies sei ein enormer Aufwand gewesen, da sich 72 Brunnenbetreiber
hierfür angemeldet hätten. Die Untersuchungen seien abgeschlossen. Über die
Ergebnisse könne dem Ausschuss in der Novembersitzung berichtet werden. Als
Fazit sei festzuhalten, dass sich die Situation emotional entspannt habe und
die Bürgerinnen und Bürger offenbar sehr positiv auf die Informationspolitik
und das Vorgehen der Behörde reagiert haben.
Herr Clever bestätigt,
dass viele Anrufe bei ihm persönlich aufgelaufen seien und die ausführlichen
Erläuterungen der Sachlage und des weiteren Vorgehens zu einem anerkennenden
Feedback geführt hätten.
Vorsitzender Herr Markert fragt im Hinblick auf den für November avisierten Ergebnisbericht nach,
ob die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei Auffälligkeiten zeitnah
informiert würden.
Herr Mankowsky
teilt mit, dass die Brunnenbetreiber ihre Ergebnisse selbstverständlich
unverzüglich erhielten. Der Novembertermin gelte nur für die abschließende
Berichterstattung im Ausschuss.
Herr Dr. Kalthoff gibt zu bedenken, dass die Gartenbrunnen zur Erfassung eines
Schadensfalls mit LHKW denkbar untauglich seien. Hierfür seien nur Brunnen mit
Totalausfilterung bis zur Grundwassersohle geeignet.
Frau Hugo-Wissemann erkundigt sich nach der Betroffenheit von landwirtschaftlichen Brunnen,
über die u.a. Flächen zur Lebensmittelerzeugung bewässert würden.
Herr Mankowsky klärt
auf, dass für die Untersuchung der Schadensausbreitung selbstverständlich
entsprechend ausgebaute Grundwassermessstellen verwendet bzw. gesetzt würden.
Gleichwohl müsse man die Sorgen der Bürger ernst nehmen, so dass die
Untersuchung der Hausbrunnen durchgeführt werde, auch wenn man ebenfalls davon
ausgehe, dass diese von den Schadstoffen unterlaufen würden und dort keine
schwierigen Ergebnisse zutage treten. Bisher habe man keine Erkenntnisse über
eine Beeinträchtigung der Landwirtschaft. Die geplanten zusätzlichen
Messstellen seien aber auch dafür da, dies zu überprüfen. Das Wasserwerk
Büttgen-Driesch sei im Übrigen nicht gefährdet.