Protokoll:

Ergänzend zur den Ausschussmitgliedern vorliegenden Tischvorlage berichtete der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Michael Dörr, anhand einer Präsentation über die aktuelle Lage im Rhein-Kreis Neuss. Die Präsentation und die Tischvorlage sind dem Protokoll als Anlagen beigefügt.

 

Ausschussmitglied Bartsch erkundigte sich nach der Situation bei der Personenbeförderung, dem Fahrdienst zu Werkstätten für behinderte Menschen und Förderschulen sowie den Vorkehrungen für die Grippe-Saison im Herbst/Winter.

 

Kreisdirektor Brügge sagte eine Beantwortung der Frage zum Fahrdienst mit dem Protokoll zu.

 

Auf Nachfrage beim Landschaftsverband Rheinland lehne sich die Beförderung zu Werkstätten für behinderte Menschen an die Vorgaben für den Öffentlichen Personennahverkehr an. Ohne Mundschutz muss der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.

 

Nach Auskunft des Kreisschulamtes gelte in den Schulbussen zu den Kreisförderschulen eine Maskenpflicht. Für Schülerinnen und Schüler, die keine Maske tragen können, werden Einzeltransporte durchgeführt. Der Transport erfolge weit überwiegend als Gruppenbeförderung.

 

Herr Dr. Dörr antwortete zur Beförderungssituation, dass er diese als unproblematisch einschätze. Es gebe mehr Impfstoffe für Influenza als im Vorjahr. Die Befürchtung einer Korrelation der Influenza mit dem Corona-Virus sei nicht von der Hand zu weisen. Grundsätzlich gebe es die Möglichkeit einer Mutation des Virus. Insbesondere Mitarbeitern im Gesundheitsbereich sowie Mitarbeitern mit Kundenkontakt werde eine Influenza-Impfung nahegelegt.

 

Ausschussmitglied Ramakers dankte der Kreisverwaltung im Namen der CDU-Fraktion ausdrücklich dafür, dass diese die Politik und Öffentlichkeit regelmäßig umfassend und aktuell zur Corona-Pandemie informiert habe.

 

Beratendes Mitglied Herr Dr. Merten erkundigte sich, welche Testverfahren angewendet, wie zuverlässig die Testergebnisse sind und in welchem Alter die am Virus Verstorbenen waren.

 

Herr Dr. Dörr führte aus, dass es sich bei den Verstorbenen durchweg um ältere Menschen zwischen 70 und 90 Jahren gehandelt habe. Die Testdurchführung für das Kreisgebiet erfolge in einem der bundesweit größten Testlabore. Jeder Proband erhalte in der Regel innerhalb von 12 Stunden, spätestens nach 48 Stunden, einen Code, über den er im Internet das Testergebnis abrufen kann. In äußerst wenigen Fällen komme es zu fehlerhaften Testergebnissen. Mögliche Ursachen können nicht ausreichendes oder vertauschtes Testmaterial sein.

 

Ausschussmitglied Kresse betonte die Wichtigkeit der Präventionsarbeit des Kreises in den vergangenen Jahren, wie beispielsweise die Schuleingangsuntersuchung und die Durchführung von Grippeschutzimpfungen. Die Kreisverwaltung müsse den Krisenmodus verlassen und wieder verstärkt die Präventionsarbeit aufnehmen.

 

Kreisdirektor Brügge sprach seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung seinen ausdrücklichen Dank und seine Anerkennung aus. Diese hätten neben dem vorbildlichen Verhalten der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger maßgeblich dazu beigetragen, die Corona-Pandemie in den vergangenen Wochen und Monaten so erfolgreich zu bewältigen. Die Kreisverwaltung habe dem Sozial- und Gesundheitsausschuss bereits in der Sitzung am 13. Februar 2020 zum Corona-Virus berichtet. Damals habe es noch keinen Krisenstab, sondern eine Arbeitsgruppe gegeben. Der Kreis ist bereits sehr früh aktiv geworden. Insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit, die WTG-Behörde und das Gesundheitsamt hätten eine wichtige Rolle gespielt. Er selbst habe den Krisenstab bis zur Ruhendstellung am 20. Juli 2020 geleitet. Das Landesgesundheitsministerium habe das erfolgreiche Vorgehen des Kreises bestätigt. Die Kreisverwaltung sei in der Lage, den Krisenstab wieder in Kraft treten zu lassen, wenn die Lage es erfordert. Für einen neuen möglichen Ernstfall sehe er den Kreis sowohl strukturell als auch im Hinblick auf Reserven für Schutzkleidung gut aufgestellt.