Protokoll:

Frau Dr. Wappenschmidt erläuterte, dass der Rhein-Kreis Neuss beim Landschaftsverband Rheinland nachgefragt habe, ob bei der Ausarbeitung des geplanten Rad- und Wanderweges entlang des Niedergermanischen Limes auf das Kulturzentrum Sinsteden als „Point of Interest“ hingewiesen werden könne, da sich im Kulturzentrum eine archäologische Sammlung mit weiterführenden Informationen zum Leben in der römischen Zeit befinde und der Limes thematisch gut in die Neukonzeption der archäologischen Sammlung miteinbezogen werden könne. Der Limes sei in römischer Zeit keine klar gezogene Grenzlinie wie wir sie heute kennen gewesen, vielmehr handelte es sich um einen Grenzbereich oder –Streifen, in dem neben militärischen Markierungen auch lebhafter Handel betrieben worden sei. Die in Sinsteden gezeigten Objekte stammten überwiegend aus Ausgrabungen der villae rusticae (einem antiken landwirtschaftlichen Gehöft) in Rommerskirchen sowie einer überregional bedeutsamen antiken Gräber-Fundstelle, ebenfalls aus Rommerskirchen. Der Landschaftsverband Rheinland habe die Aufnahme als „Point of Interest“ jedoch abgelehnt, da die archäologische Ausstellung des Kulturzentrums Sinsteden keinen unmittelbaren Bezug zum römischen Militär oder dem Niedergermanischen Limes zeige und nicht zu einem Erklären der UNESCO-Welterbestätte beitragen könne.

 

Herr Lonnes vertrat die Auffassung, das römische Leben entlang des Limes sei auch ein wichtiger Bestandteil für das Verständnis des Niedergermanischen Limes und sollte in die Vermittlung miteinbezogen werden. Der Rhein-Kreis Neuss werde daher das Ziel der Aufnahme weiterverfolgen.

 

Der Kulturausschuss sollte dazu, so Vorsitzender Beyen, weiter auf dem Laufenden gehalten werden.

 

Herr Rehse merkte an, dass bei der Entscheidung auch die geographische Lage eine Rolle gespielt haben könne, da die Fundstätten direkt am Rhein berücksichtigt würden. Es sei jedoch zusätzlich eine lokale Radroute geplant, bei der ggf. eine Aufnahme des Kulturzentrums Sinsteden möglich sei. In dem Zusammenhang verwies er auf die zurzeit stattfindende Ausstellung des LVR-LandesMuseums Bonn „Roms fließende Grenzen. Archäologische Landesausstellung NRW“, die sich mit dem Limes am Limes beschäftige und sehenswert sei.