Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Von der Corona-Pandemie und dem Lockdown waren auch die Kultureinrichtungen des Kreises betroffen. Hierzu wurde bereits in der letzten Sitzung des Kulturausschusses berichtet. Ergänzend ist hierzu folgendes auszuführen:
Medienzentrum:
Die Fortbildungen im Hause finden immer noch unter
Beachtung der jeweils geltenden Corona-Schutzverordnung stark reduziert und mit
geringer Teilnehmerzahl statt. Mit der für die Herbstferien angesetzten
MädchenMedienWoche, als Ersatz für den kurzfristig in den Osterferien
ausgefallenen Kurs, betritt das Medienzentrum insofern Neuland, als erstmals
auf Besuche vor Ort bei den Medienmacherinnen verzichtet und stattdessen diese
Begegnungen mit den Medienmacherinnen virtuell abgehalten werden. Unter
Einhaltung der Hygienevorschriften finden die Videokonferenzen und alle
praktischen Einheiten in den Räumlichkeiten des Medienzentrums statt. Erstmals
wird dann hier der aktuell fertiggestellte MakerSpace als weiterer kreativer
Raum für Fortbildungen zur Verfügung stehen. Nach wie vor wurden die
Fortbildungen des Hauses in den virtuellen Raum verlagert.
Das elektronische Medien-Distributionsverfahren
EDMOND hat in den letzten Monaten einen bis dahin ungekannten Zulauf an
Nutzerinnen und Nutzern erfahren, eignet es sich doch hervorragend zum Einsatz
beim Lehren auf Distanz.
Der Geräteverleih war seit den Corona-Verwerfungen
stark rückläufig und ist nach den Sommerferien schleppend angelaufen. Auch auf
Vereinsebene, dem zweiten großen Nutzerkreis des Geräteverleihes, findet gerade
eine Neuorientierung der Vereinsarbeit und –angebote statt.
Da die (Lehrer-)Fortbildungsangebote des Hauses für
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos waren und sind, ist es zu keinen
nennenswerten finanziellen Verwerfungen für das Haus gekommen. Vorhandene
Mittel und ein Landeszuschuss zur Verbesserung der technischen Ausstattung der
Medienzentren in NRW haben Spielraum für eine weitere zeitgemäße
Ausstattungsverbesserung des Hauses geschaffen. Hierdurch konnte der MakerSpace
besser ausgestattet, das hauseigene Tonstudio punktuell technisch erneuert und
in (Video-)Konferenztechnik investiert werden.
Archiv im
Rhein-Kreis Neuss:
Die
Zugänglichkeit des Archivs im Rhein-Kreis Neuss hat sich seit der
Berichterstattung im Zuge der letzten Sitzung des Kulturausschusses nicht
geändert: Die Einrichtung ist zu den üblichen Öffnungszeiten für den
Besucherverkehr geöffnet, allerdings unter Beachtung strenger
Schutzbedingungen, d. h. maximal vier Benutzerinnen und Benutzer gleichzeitig,
und unter Beachtung des Mindestabstandes und der Hygieneregeln. Maskenpflicht
ist obligatorisch.
Zwei im Rahmen
der Vortragsreihe „Geschichte im Gewölbekeller“ geplante Veranstaltungen
mussten pandemiebedingt abgesagt werden.
Finanzielle
Beeinträchtigungen infolge von „Corona“-bedingt ausbleibenden Einnahmen bzw.
außergewöhnlichen Ausgaben sind derzeit nicht zu verzeichnen.
Kreismuseum Zons:
Das Kreismuseum Zons hatte vom 15.3. - 6.5.2020 geschlossen. Mehrere Veranstaltungen – darunter Großveranstaltungen wie der traditionelle Ostereiermarkt – fielen aus.
Seit dem 7.5.2020 hat das Museum unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung wieder geöffnet. Die Besucherzahl ist derzeit auf 40 Personen begrenzt, wodurch Großveranstaltungen weiterhin nicht möglich sind. Kleinere Veranstaltungen, wie Führungen oder Openairkonzerte im Park, sind bei einer Gewährleistung der Rückverfolgung der Personen möglich und sind bisher stets ausgebucht gewesen.
Geplant sind weiterhin ausführliche Rallyes durch die Ausstellung, die zugleich kind- bzw. familiengerecht durch die Präsentation führen sollen. Dies wird derzeit auch als Variante für Schulklassen geprüft. Die Museumspädagogik für Schulklassen und Kindergärten ist aufgrund der allgemeinen Entwicklung komplett zurückgefahren worden. Neben Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Abstands- und Hygieneregelungen von Seiten des Museums, bestand aber auch keinerlei Nachfrage durch die entsprechenden Einrichtungen.
Insgesamt sind die Besucherzahlen geringer als in den Vorjahren. Viele Stammgäste des Museums bzw. Mitglieder des Fördervereins gehören zur Risikogruppe und meiden Veranstaltungen und Menschenansammlungen. Im Vergleich zum Vorjahr und durch die zeitweilige Schließung des Museums und den Ausfall der Großveranstaltungen hat das Museum etwa 22.000 € weniger Einnahmen (Stand 1.8.2020).
Internationales
Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“
Für das
Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ und den Verein zur Pflege und
Förderung der Mundart hatte die Corona Pandemie vor allem Auswirkungen auf das
Veranstaltungsgeschehen. Unter anderem mussten abgesagt werden: die Zonser
Hörspieltage mit feierlichen Preisvergabe, die Verleihung des
Friedestrompreises, das Sommerfest der Mundart, die Theatertage Zons, Ladies
Nait in Korschenbroich, Zons macht blau, Mädelsabend in Zons, Liederabend mit
Willi Könen, Mundart-Weinprobe sowie die vom gesamten Kulturzentrum Zons
gemeinsam mit der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Dormagen mbH geplanten Burglichter.
Die Begegnungen
von Menschen im kulturellen Miteinander haben damit ebenso wenig stattfinden
können, wie Erfahrungsaustausch, Geselligkeit und ein positives Gemeinschaftsgefühl.
Diese Defizite wurden durch vermehrten Telefon- und Briefkontakt, vor allem mit
den Mitgliedern des Mundartvereins, kompensiert.
Andererseits
konnten mit der Arbeit am Korschenbroicher Wörterbuch und einer
Veröffentlichung mit Texten von Hermann Heister Projekte gestartet werden, für
die im Normalbetrieb die Zeit gefehlt hätte.
Kulturzentrum
Sinsteden:
Das Kulturzentrum Sinsteden hatte vom 15.3. - 6.5.2020 geschlossen.
Seit dem 7.5.2020 hat das Museum unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung wieder geöffnet. Die Besucherzahl ist derzeit auf 40 Personen begrenzt.
Wegen der Corona-Pandemie wurde die geplante Jubiläumsausstellung mit dem Partnerkreis Mikolów, (25 Jahre) und das Jubiläum des Kulturzentrums Sinsteden (25 Jahre), welches gemeinsam begangen werden sollte abgesagt. Darüber hinaus wurden das Blues Konzert ‚Blues of the women – Women oft he Blues‘ im März 2020 in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Kreises Neuss, zwei Konzerte der Sinstedener Klassik, das Internationale ‘Going to my Hometown‘ Bluesrock-Festival und eine Exkursion der Freunde des Kulturzentrums Sinsteden e.V. zur Beethoven – Ausstellung nach Bonn abgesagt.
Auf Grund der nicht stattfindenden Veranstaltungen haben viele Sponsoren die Unterstützung abgesagt oder auf das kommende Jahr verschoben.
Zudem ist in diesem Jahr mit einem Einbrechen der Besucherzahlen zu rechnen, da viele Stammgäste Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht besuchen. Auf der anderen Seite waren bei den noch stattfindenden kleineren Veranstaltungen neue Besucherinnen und Besucher zu verzeichnen.
Im Vergleich zum Vorjahr und durch den Ausfall der Veranstaltungen hat das Museum etwa 6.000 € weniger Einnahmen (Stand 1.8.2020).
Musikschule
Rhein-Kreis Neuss:
Wie in der
letzten Kulturausschusssitzung berichtet hat die Musikschule Rhein-Kreis Neuss
für alle Unterrichtsangebote mit Ausnahme der Ensemblestunden seit Beginn der
Schulschließung ein Online-Angebot vorgehalten, das von fast 90% der Instrumental-und
Gesangsschülerinnen und Schülern sowie deren Eltern (sehr) dankbar angenommen
wurde. Die Beschäftigung mit dem Instrument und dem Singen war für die meisten
Schülerinnen und Schülern eine willkommene Abwechslung in der Zeit der
Kontaktsperre. Die Lehrkräfte berichten von
z.T. enormen Entwicklungsschüben, da große Zeitfenster für das
regelmäßige häusliche Üben zur Verfügung standen. Schwierig war es nur für die
und mit den Schülerinnen und Schülern, die im April als Anfänger mit dem
Unterricht hätten beginnen sollen.
Ab dem
20.04.2020 wurden die Eltern um ihr schriftliches Einverständnis gebeten, den
Fernunterricht für die Dauer der Schulschließung weiterhin gebührenpflichtig
durchzuführen. Der Verlust bei den Gebühreneinnahmen wegen Nichtinanspruchnahme
des Angebotes liegt für den Zeitraum März bis Juli 2020 bei ca. 16.000 €. Das
hat vor allem damit zu tun, dass besonders die Gruppen im Elementarbereich
nicht mehr stattfinden konnten. Zum Vergleich
hätte der Einnahmeverlust bei einem kompletten Ausfall des Unterrichts ohne Online-Angebot
ca. 72.000 € monatlich betragen.
Nach den
Sommerferien haben die Unterrichte der Musikschule unter Beachtung der
Sicherheits- und Hygienevorgaben sowie der Abstands- und Raumgrößenregelung
fast flächendeckend wieder begonnen. In Absprache mit den
Schulverwaltungsämtern und den jeweiligen Schulleitungen können auch die Räume
in den 48 Unterrichtsstandorten im Kreisgebiet größtenteils wieder für den
Musikunterricht genutzt werden.
Für die
Kooperationsunterrichte in der SingPause, in JeKits und den Bläser-,
Streicher-, Gitarren- und Trommelklassen in den weiterführenden Schulen wurden vom
Kollegium der Musikschule im Team mit den Kooperationspartnern Konzepte zur
Durchführung der Angebote unter den derzeitigen Bedingungen (z.B. Verbot des
Singens in geschlossenen Räumen in Schulen) entwickelt.
Eine Zunahme
der Kündigungen des Musikunterrichts auf Grund der Pandemie und ein Rückgang
der Anmeldezahlen für das im Oktober beginnende neue Musikschuljahr sind
bislang nicht zu verzeichnen – beide liegen in etwa in Höhe des Vorjahres.