Sachverhalt:
Auf dem Gelände am
Silbersee wurde von 1913 bis 1971 eine Zinkhütte betrieben. Eine unsachgemäße
Entsorgung von Klärschlämmen im Rahmen
des Rückbaues der Zinkhütte gab Veranlassung für
Grundwasseruntersuchungen im Rahmen ehemaliger Sickergruben. Dabei wurden im
Grundwasserabstrom u.a. erhöhte Arsenkonzentrationen bis zu 56 mg/l
festgestellt.
In die
seinerzeitigen Sanierungsüberlegungen wurde auch das Geologische Institut der
Universität Kiel eingeschaltet. Von dort wurde eine Infiltration von
Kaliumpermanganat empfohlen und in mehreren Kampagnen umgesetzt. Die Belastung
des zum Silbersee und Rhein abfließenden Grundwassers konnte dadurch zwar
reduziert, aber nicht vollständig beseitigt werden.
Eine als denkbare
weitere Lösung diskutierte Auskofferung von kontaminierten Böden sowie eine
Pump-And-Treat Maßnahme (Auswaschung) wurden aus technischen und
wirtschaftlichen Gründen verworfen. Zum Schutz des Grundwassers wurde eine
Oberflächenabdichtung im Bereich der ehemaligen Sickergruben zur Unterbindung
der Niederschlagsinfiltration veranlasst. Das ergänzende Grundwassermonitoring
zeigt eine Stabilisierung des Austrages (Wert s.u.).
Auch im Bereich
der ehemaligen Produktionsanlagen wurden Bodenverunreinigen und daraus
resultierend Grundwasserbelastungen festgestellt. Anschließende vom Kreis
veranlasste und durch einen anerkannten Gutachter erfolgte
Sanierungsuntersuchungen haben eine Oberflächenversiegelung – am sinnvollsten
durch Überbauung im Rahmen einer Anschlussnutzung – als verhältnismäßige Lösung
aufgezeigt. Daran wird derzeit gemeinsam mit der Stadt Dormagen als
Bauplanungs-/Bauaufsichtsbehörde und der Grundstückseigentümerin sowie
Nutzungsinteressenten gearbeitet.
Gegenüber der jetzigen Situation bedeutet
eine gewerbliche Nutzung mit der dazugehörigen weiteren Oberflächenversiegelung
unter Umweltgesichtspunkten einen deutlichen Vorteil.
Die Behandlung der
Altlastenthematik erfolgte in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung.
Die Fragen werden
gemeinsam beantwortet:
Folgende Schadstoffmaxima wurden festgestellt:
-
Blei (max. 31.400 mg/kg)
-
Cadmium (max. 275 mg/kg)
- Kupfer (max. 4.670 mg/kg)
- Quecksilber (max. 2.760 mg/kg)
- Zink (max. 83.400 mg/kg)
- Arsen (max. 3.300 mg/kg)
Die ermittelten Bodenbelastungen teilen sich z.T. erheblich dem
Grundwasser mit. Dabei wurden 2 Belastungsbereiche ermittelt. Zum 1. der
Bereich der alten Produktionsanlagen und zum 2. der Abstrom der ehemaligen
Sickergruben. Zur Beurteilung werden Geringfügigkeitsschwellenwerte (GSF) der
LAWA herangezogen.
Im Bereich der ehemaligen
Bebauung (Produktionsanlagen) sind Cadmium
und Zink die Leitparameter im Grundwasser. Das Maximum der Belastung wurde
hier vor dem Ufer des Silbersees gemessen. Die Cadmium-Konzentration erreicht
hier einen Wert von 1,18 mg/l [Geringfügigkeitsschwellenwert GFS: 0,0005 mg/l],
die Zink-Konzentration 23,1 mg/l [GFS: 0,058 mg/l].
Im Bereich der ehemaligen
Sickergruben ist Arsen mit
Konzentrationen bis zu 1,84 mg/l [GSF: 0,01 mg/l] Hauptbelastungsparameter im
Grundwasser. Cadmium tritt hier mit einer Maximalkonzentration von knapp 0,1
mg/l [GSF: 0,0005 mg/l] und Zink mit 2,7 mg/l [GSF: 0,058 mg/l] auf.
In beiden
vorgenannten Bereichen sind die Geringfügigkeitsschwellen für das Grundwasser
deutlich überschritten. Somit ist ein relevanter Stoffeintrag im Bereich der
ehemaligen Produktionsstätten und der ehemaligen Sickergruben in das
Grundwasser nachgewiesen.
Das Grundwasser
fließt von den Schadensherden auf kurzem Weg in den Silbersee bzw. in den
Rhein. Nach Einschätzung von Gutachter und Fachbehörden lassen sich dort aufgrund der großen Verdünnung kaum noch
Belastungen nachweisen.