Protokoll:

Herr Stevens, Leiter der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss, erläuterte Situation, Problematik und Maßnahmen zu den Arten Feldhamster, Knoblauchkröte und Dunkler-Wiesenknopf-Ameisenbläuling anhand von Folienvorträgen. Die Folien sind dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Die Diskussion zu den Vorträgen unter den Tagesordnungspunkten 4.2 bis 4.4 erfolgte im Anschluss an den Vortrag zu Tagesordnungspunkte 4.4.

 

Der größte Bestand des Feldhamsters im Rhein-Kreis Neuss sei in Rommerskirchen-Butzheim gewesen. Potentielles Entwicklungsgebiet sei die gesamte niederrheinische Bördenlandschaft in Nordrhein-Westfalen; bekannt sei der Feldhamster jedoch hier nur in den Räumen Rommerskirchen, Pulheim und Zülpich. Die kleinen Vorkommen in der Grenzregion stammten von Tieren aus den Niederlanden ab.

Auf der Grundlage der Funde im Raum Butzheim habe das LANUV NRW Gebiete mit Bewirtschaftungsregelungen auf den landwirtschaftlichen Flächen abgegrenzt.

Bei der Auswertung der Ergebnisse aus dem Raum Butzheim müsse berücksichtigt werden, dass nicht jeder Bereich in jedem Jahr kartiert werde. Die Funde seien von 2009 bis 2011 rückläufig. 2011 habe man nur 9 Funde. Derzeit sei die Art hier praktisch ohne Nachweis. Dies bedeute aber nicht, dass die Art hier ausgestorben sei. Auch in anderen Gebieten seien lange Zeit keine Feldhamster gefunden worden, dennoch sei die Art dort noch vorhanden. Es sei also durchaus sinnvoll und wichtig, die Verträge über die angepasste Bewirtschaftung fortzuführen. Dies geschehe im Rahmen des Kreiskulturlandschaftsprogramms.

Aktuell gebe es einen Entwurf des LANUV NRW für die hamsterfreundliche Bewirtschaftung, der deutlich höhere Prämien vorsehe, die den niederländischen Prämien nahe kämen. Derzeit hänge dies von der Entscheidung der EU ab.

Seiner persönlichen Einschätzung nach könne der Feldhamster in Rommerskirchen ohne eine Aufstockung keine stabile Population mehr begründen. Da auch in Zülpich ein Rückgang zu verzeichnen sei, prüfe das Umweltministerium derzeit, ob eine Erhaltungszucht durchgeführt werde. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.