Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Lonnes verwies auf die Vorlage, welche einen Zwischenbericht darstelle. Wie seitens des Kulturausschusses angeregt, werde die Verwaltung beispielhaft am Kulturzentrum Zons, dem Kreismuseum und der Nordhalle, eine Machbarkeitsstudie zur Herstellung der Barrierefreiheit erarbeiten. Hierzu sei im Frühjahr ein Workshopverfahren mit Beteiligung von Behindertenverbänden, igll e.V. Neuss und Menschen mit Behinderungen sowie Vertretern der Politik geplant. Er wies auf den Archiverweiterungsbau hin, für welchen es eine gutachterliche Stellungnahme zur barrierefreien Gestaltung als Planungsempfehlung gebe. Die dortigen Anregungen könnten ebenfalls für die Kultureinrichtungen genutzt werden.

 

Zudem stellte Herr Lonnes das vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt „Region inklusiv(e) – Form und Farbe im Rhein-Kreis Neuss“ heraus, welches derzeit durchgeführt werde und erfolgreich in der Kulturwerkstatt des Kulturraum Niederrhein e.V. am 23.3.2015 vorgestellt worden sei.

 

Vorsitzender Rehse bat Frau Dr. Wappenschmidt den Stand des Projektes „Region inklusiv(e) – Form und Farbe im Rhein-Kreis Neuss“ zu erläutern. Sie legte dar, dass das Kulturzentrum Sinsteden gemeinsam mit dem Internationalen Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ in allen Städten und Gemeinden des Kreises Kunstaktionen von Menschen mit und ohne Behinderungen durchgeführt habe. Derzeit werde an einem Katalog gearbeitet, welcher zur Ausstellungseröffnung am 10.12.2015 im Kulturzentrum Sinsteden vorgestellt werde. Im Rahmen der Ausstellung würden die bei den Kunstaktionen gefertigten Objekte ausgestellt und im Rahmen der Finissage versteigert. Sie sagte zu, den fertig gestellten Katalog allen Mitgliedern des Kulturausschusses zuzusenden.

 

Frau Küpper fragte an, wie die Musikschule in Grevenbroich hinsichtlich der Barrierefreiheit aufgestellt sei. Frau Braun-Sauerwein legte dar, dass das Gebäude in Grevenbroich für körperbehinderte Menschen barrierefrei zugänglich sei. Herr Lonnes ergänzte, dass für sehbehinderte Menschen keine Barrierefreiheit gegeben sei.

 

Auf Nachfrage von Frau Küpper zur Resonanz und Finanzierung des Projekts „JeKits“ in den Schulen, legte Frau Braun-Sauerwein dar, dass von den vier Grundschulen, die sich beworben haben, zwei Schulen den Zuschlag erhalten hätten: die katholische Grundschule Alte Heerstraße in Kaarst mit vier Klassen und dem Schwerpunkt Singen sowie die Gebrüder-Grimm-Schule in Grevenbroich–Wevelinghoven mit drei Klassen und dem Schwerpunkt Instrumente. Das Projekt sei erfolgreich gestartet, alle Kinder würden im Klassenverband bei verpflichtender Teilnahme unterrichtet. Der Unterricht des ersten Jahres werde dabei zu 100 % von der JeKits-Stiftung finanziert. Im zweiten Jahr sei die Teilnahme freiwillig und kostenpflichtig. Es fielen dann Elternbeiträge an, Empfänger bestimmter staatlicher Transferleistungen seien von Beiträgen befreit. Das Projekt belaste den Haushalt der Musikschule Rhein-Kreis Neuss nicht.

 

Herr Radmacher setzte sich für eine mittelfristige barrierefreie Herrichtung des Medienzentrums ein.

 

Herr Lonnes merkte an, dass bei einer Neuerrichtung eines öffentlichen Gebäudes die Herrichtung der Barrierefreiheit verpflichtend sei, nicht bei dem Altbestand. Hier stelle sich die Frage, ob der Kreistag bereit sei, Mittel in den Kreishaushalt einzustellen. Vorsitzender Rehse ergänzte, dass hierfür bei den Haushaltsberatungen entsprechende Anträge gestellt werden müssten.