Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Dr. Schröder führte aus, das Archiv im Rhein-Kreis Neuss habe in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, seine Bestände nach archivfachlichen Standards zu erschließen und einer Nutzung durch die interessierten Bürgerinnen und Bürger zuzuführen. Die Informationen würden in „Augias“ festgehalten. Soweit es arbeitstechnisch möglich und rechtlich erlaubt sei, sei das Archiv ferner bemüht, diese Daten auch über archivische Portale zu veröffentlichen, damit sie zeit- und ortsunabhängig von jeder interessierten Person eingesehen werden können. Einschlägig sei hier das vom Landesarchiv Nordrhein-Westfalen betriebene Archivportal NRW, in dem das Archiv im Rhein-Kreis Neuss mittlerweile mit 25 Beständen und über 2.800 Datensätzen vertreten sei. Ein Großteil der im Archivportal NRW enthaltenen Daten sei nun mit Unterstützung des Landesarchivs in das deutschlandweite „Archivportal-D“ integriert worden. Das Archivportal-D präsentiere im Netz digitale Informationen über die beteiligten Institutionen, aber auch über Erschließungsdaten und ggf. sogar digitalisiertes Archivgut. Allen Nutzern von Archiven sei es möglich, hier übergreifend in allen verfügbaren Findmitteln der teilnehmenden Archive zu recherchieren und sich Suchergebnisse und ggf. digitalisierte Archivalien aus verschiedenen Archiven unterschiedlichster Träger wie Landes- und Staatsarchiven, Kommunalarchiven, Kirchenarchiven usw. anzeigen zu lassen. Vergleichende Recherchen in den Beständestrukturen mehrerer Archive würden dadurch wesentlich erleichtert und auch beschleunigt. Das Archivportal-D sei seinerseits ein Teilprojekt der sogenannten „DDB“, der Deutschen Digitalen Bibliothek, die sich zum Ziel gesetzt habe, das kulturelle Erbe und Wissen Deutschlands über ein zentrales Portal online zugänglich zu machen. Herr Dr. Schröder führte aus, das Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen werde seit 2011 von Bund und Ländern mit je 1,3 Mio. Euro jährlich finanziert. Abschließend demonstrierte Herr Dr. Schröder an Recherchebeispielen den Umgang mit dem Archivportal-D (https://www.archivportal-d.de/).

 

Herr Radmacher erkundigte sich, ob sich alle Archive im Rhein-Kreis Neuss dem Archivportal-D angeschlossen haben und dort Daten einpflegen würden.

 

Herr Dr. Schröder trug vor, dass im Archivportal NRW alle Kommunen des Landes ihre Daten einpflegten. Im Archivportal-D seien hingegen noch nicht alle Kommunen vertreten.

 

Auf Nachfrage vom Vorsitzenden Rehse, welcher Anteil an den Beständen bereits archivisch erschlossen sei, erklärte Herr Dr. Schröder, dass die Erschließung Kernaufgabe des Archivs sei und die Bestände ganz überwiegend in der Datenbank "Augias" erschlossen seien. Öffentlich stünden in den genannten archivischen Portalen derzeit Onlinefindmittel von ca. 15 % der insgesamt im Archiv vorhandenen Bestände zur Verfügung. Die Präsentation weiterer Onlinefindmittel werde jedoch konsequent fortgesetzt.

 

Auf Anfrage von Herr Radmacher, ob diese Aufgabe eine höhere Fachlichkeit und eine Zentralisierung bedinge, führte Herr Dr. Schröder aus, dass ein digitales Know-How erforderlich sei. Ob hingegen eine Zentralisierung notwendig sei, vermag er nicht zu sagen.

 

Frau Fayaz fragte an, welche Leistungen im Archiv gebührenpflichtig seien.

 

Herr Dr. Schröder legte dar, dass der Archivzugang kostenlos sei. Kostenpflichtige Leistungen seien nach der Gebührensatzung des Archivs die Fertigung von Kopien, Reproduktionen oder Rechercheaufträgen.