Protokoll:

Herr Temburg referiert mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation und beginnt zunächst mit einem Rückblick.

Anmerkung der Schriftführung: Der Vortrag ist aus Lesbarkeitsgründen der Niederschrift nicht angehängt, sondern auf der Homepage des Rhein-Kreises Neuss für alle verfügbar abgelegt worden (Pfad: Verwaltung und Politik/Politik und Wahlen  Bürgerinfoportal/Gremien/Planungs- und Umweltausschuss 28.11.2017/Informationen).


Die Klimapartnerschaft des Rhein-Kreises Neuss mit der Gemeinde Solano habe bereits im Sommer 2013 begonnen und sei nun, nach über vier Jahren erfolgreicher gemeinsamer Arbeit abgeschlossen worden. Das Projekt habe folgende Hauptziele gehabt: 

 

-          Verbesserung der Stromversorgung mittels erneuerbarer Energien

-          und die Schaffung einer Wertschöpfungskette für Bio- und Fairtrade-zertifizierten Kakao

Herr Temburg berichtet, dass fehlende Straßen- und Stromnetzanbindungen, die enorme Gebietsgröße, Drogenanbau und die ungewisse Sicherheitslage in den vergangenen Jahren immer besondere Herausforderungen gewesen seien. Er führt aus, dass das Fördervolumen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz BMZ, für das Solano-Projekt insgesamt ca. 600.000 € betragen habe. Herr Temburg informiert detailliert über die erfolgreichen Entwicklungen in Solano. Entsprechend der Zielsetzungen seien auf den Gebieten des Kakaoanbaus und des Einsatzes alternativer Stromerzeugung konkrete Verbesserungen erzielt worden. Nach Erkrankung des Projektkoordinators und eines Bürgermeisterwechsels habe sich die Kommunikation allerdings derart verschlechtert, dass der Rhein-Kreis Neuss die Klimapartnerschaft aufgekündigt habe. Dies sei aber nicht allzu tragisch gewesen, da sich die verschiedenen Projekte vor Ort inzwischen selber tragen könnten.

Herr Temburg führt aus, dass die Verwaltung nicht zuletzt auf Wunsch des BMZ beabsichtige, ihr entwicklungspolitisches Engagement in Kolumbien fortzusetzen. Immerhin arbeite der Kreis seit ca. 25 Jahren mit Kolumbien zusammen. Allerdings werde bei einer neuen Klimapartnerschaft mehr Wert auf günstigere Voraussetzungen, insbesondere auf stabile Rahmenbedingungen gelegt.

Herr Zakrzewski ist Koordinator für kommunale Entwicklungszusammenarbeit im Amt für Entwicklungs- und Landschaftsplanung des Rhein-Kreises Neuss und stellt seine Aufgaben vor. Unter anderem arbeite er in den Bereichen Fairer Handel und Faire Beschaffung. Des Weiteren werde er federführend die Suche und Abstimmung nach einem neuen Projektpartner in Kolumbien übernehmen.

 

Herr Banse schlägt vor, die angestoßenen Projekte in einigen Jahren auf Nachhaltigkeit zu überprüfen. Herr Wappenschmidt zeigt sich enttäuscht, dass das Projekt auf diese Art beendet worden sei. Vor einem eventuellen Neustart in einer anderen Region wünscht er intensive Beratungen im Ausschuss. Herr Mankowsky bekräftigt, dass die geleistete Hilfe zur Selbsthilfe in den Bereichen Kakaoanbau und Energieerzeugung gelungen sei. Er spricht sich dafür aus, auch zukünftig Klimaschutzprojekte durchzuführen. Herr Temburg verweist auf die Kompetenzen und Erfahrungen, die der Kreis durch das Solanoprojekt gewonnen habe. Herr Graaf schlägt vor, in Sachen Förderung von Fairtrade auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit einzubinden bzw. sich abzustimmen. Herr Welter verweist bei neuen Projekten auf finanzielle Aspekte. Herr Wappenschmidt sagt, dass beim Solano-Projekt noch einige Fragen zur Nachhaltigkeit im Raume stünden. Ob z. B. der Kakaoanbau im tropischen Regenwald, ohne diesen zu roden, über einen längeren Zeitraum funktioniere, sei bis dato noch gar nicht bewiesen, somit auch nicht die Nachhaltigkeit. Herr Mankowsky betont, dass in Ländern wie Kolumbien mit relativ kleinem Budget etwas für das Weltklima getan werden könne. Frau Fayaz und stellv. Landrat Fischer stehen einer neuen Klima-Partnerschaft positiv gegenüber, Herr Tressel ist eher skeptisch.

Herr Temburg verweist abschließend auf die Netzwerke, die sich in den letzten Jahren gebildet haben. Auch haben sich viele Kontakte positiv weiter entwickelt, z. B. mit verschiedenen Handelsorganisationen, mit der Deutschen Botschaft in Kolumbien und mit der kolumbianischen Botschaft in Deutschland.

Vorsitzender Herr Markert bittet die Verwaltung, bis zum Sommer 2018 neue Ideen und Vorschläge zu erarbeiten und dem Planungs- und Umweltausschuss vorzustellen.