Sitzung: 02.07.2018 Sportausschuss
Vorlage: 52/2758/XVI/2018
Beschluss:
Der Sportausschuss fasst
daraufhin einstimmig folgenden Beschluss:
Der Sportausschuss macht sich die obige Bewertung des „Masterplans Leistungssport im Rhein-Kreis Neuss“ der Verwaltung zu eigen und beauftragt diese, die in Anlage 1 gemachten Vorschläge konkret umzusetzen, insbesondere ein neues Konzept für die Talentsichtung und –förderung (einschl. Nachwuchsleistungszentrum) zu entwickeln und fünf Teilzeit-Trainerstellen im Leistungssport einzurichten. Hierüber ist dem Sportausschuss kontinuierlich zu berichten.
Protokoll:
Herr Welter verweist auf die Vorlage zu den Empfehlungen des
Masterplans Leistungssport und bittet die Verwaltung diese zu erläutern. Herr
Brügge stellt daraufhin die durch die Verwaltung gesetzten Schwerpunkte
einschließlich entsprechender Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen eines
Power-Point-Vortrages dar (s. Anlage 1).
Herr Buchartz dankt der Verwaltung für die informative
Ausarbeitung und erklärt für die CDU-Fraktion, dass diese gewillt ist, die
Empfehlungen des Masterplans in der von der Verwaltung bearbeiteten und
vorgeschlagenen Form umzusetzen und so den Leistungssport im Rhein-Kreis Neuss
fortzuentwickeln. Herr Rehse zeigt sich enttäuscht über das Verfahren.
Bei den Motoriktests geht es der SPD-Fraktion nicht nur um die Entdeckung von
Talenten sondern auch um die Förderung von Kindern mit motorischen Defiziten.
Es ist auch fraglich, ob das Grevenbroicher Modell auf den Kreis übertragen
werden kann. Darüber hinaus sind noch zu viele Fragen offen, wie z.B. die
Finanzierung der Trainerstellen. Herr Welter weist darauf hin, dass dies
eine Sitzung des Sportausschusses ist und nicht des Gesundheitsausschusses und
es um die geeigneten Mittel zur Förderung des Leistungssports geht. Herr
Brügge führt aus, dass die Trainer nicht den Stützpunkten zugeordnet werden
sollen. Wie und wo sie angesiedelt werden, wird durch das zu erstellende
Konzept geklärt. Motoriktests sind aus gesundheitspolitischen Erwägungen
sinnvoll, aber wenig geeignet um Talente zu entdecken. Dies wird durch
zahlreiche Rückmeldungen von qualifizierten Trainer bestätigt. Herr Kaisers
bittet um Darlegung hinsichtlich möglicher Zusagen durch die Staatskanzlei und
der geplanten Zeitschiene. Herr Brügge erklärt, dass man seitens der
Staatskanzlei Signale erhalten hätte, dass Projekte zur Förderung des
Leistungssports wohlwollend geprüft würden. So beteiligt sich das Land derzeit
mit 1/3 an den Kosten zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für einen
Wildwasserpark in Dormagen. Herr Ministerpräsident Laschet unterstützt eine
Bewerbung der Region für die Olympischen Spiele 2032. Hierfür wird nicht nur
eine entsprechende Sportstätteninfrastruktur benötigt, sondern auch eine
effektive Talentsichtung und –förderung. Im Haushalt 2018 stehen 110.000 € für
Umsetzungsmaßnahmen aus dem Masterplan zur Verfügung. Dies ist angesichts der
verbleibenden sechs Monate ausreichend.
Herr Markert bittet darum, neben den Schwerpunktsportarten auch
andere „aufstrebende“ Sportarten wie z.B. Parcours oder Floorball zu
unterstützen. Herr Schütz erwidert, dass seitens des Fachamtes die
Situation der diversen Sportarten ständig beobachtet wird. So sei noch vor
wenigen Wochen ein intensives Gespräch mit den Floorballern aus Kaarst geführt
worden. Wenn Sportarten nicht mehr die notwendigen Standards erfüllen, werden
sie aus dem Kanon der Schwerpunktsportarten gestrichen; soweit neue Sportarten
diese erfüllen, können sie aufgenommen werden. Ein wesentliches Indiz für die
Qualität der geleisteten Arbeit ist die Anerkennung als
Landesleistungsstützpunkt. Die Festlegung als Schwerpunktsportart erfolgt aber
immer in Zusammenarbeit mit dem OSP Rheinland.
Herr Rehse sieht viele Übereinstimmungen hinsichtlich der gewünschten
Talentförderung; bei der Einschätzung zu den Motoriktests gibt es aber
unterschiedliche Ansätze. Des Weiteren fragt er nach, ob denn eine dauerhafte
Etaterhöhung gewünscht sei. Herr Brügge führt aus, dass eine effektive
Leistungssportförderung Geld kostet und die angegebenen Mittel notwendig sind,
um adäquate Arbeitsverträge schließen zu können. Herr Dr. Baaken
erklärt, dass der Sportbund die Vorschläge zur Umsetzung der Empfehlungen des
Masterplans unterstützt. Die vorhandenen Mittel müssten effizient eingesetzt
werden, insofern ist eine Konzentration auf die Schwerpunktsportarten sinnvoll.
Herr Buchartz bestätigt, dass eine Mittelerhöhung ab 2019
erforderlich ist; hierüber aber letztlich der Kreistag entscheiden wird. Der
Breitensport werde aber nicht vergessen, dies würde allein die Erhöhung der
Übungsleiterzuschüsse ab diesem Jahr um 75.000 € zeigen.
Herr Markert erklärt, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das
Konzept mittragen würde. Er bittet bei der Auswahl der Sichtungstrainer um eine
breite Aufstellung. Herr Rehse bittet um eine Beantwortung der offenen
Fragen insbesondere hinsichtlich der Traineranstellungen bis zur nächsten
Sportausschusssitzung.