Beschluss:

Der Sportausschuss fasst daraufhin einstimmig folgenden Beschluss:

Der Sportausschuss macht sich die obige Bewertung des „Masterplans Leistungssport im Rhein-Kreis Neuss“ der Verwaltung zu eigen und beauftragt diese, die in Anlage 1 gemachten Vorschläge konkret umzusetzen, insbesondere ein neues Konzept für die Talentsichtung und –förderung (einschl. Nachwuchsleistungszentrum) zu entwickeln und fünf Teilzeit-Trainerstellen im Leistungssport einzurichten. Hierüber ist dem Sportausschuss kontinuierlich zu berichten.


Protokoll:

Herr Welter verweist auf die Vorlage zu den Empfehlungen des Masterplans Leistungssport und bittet die Verwaltung diese zu erläutern. Herr Brügge stellt daraufhin die durch die Verwaltung gesetzten Schwerpunkte einschließlich entsprechender Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen eines Power-Point-Vortrages dar (s. Anlage 1).

Herr Buchartz dankt der Verwaltung für die informative Ausarbeitung und erklärt für die CDU-Fraktion, dass diese gewillt ist, die Empfehlungen des Masterplans in der von der Verwaltung bearbeiteten und vorgeschlagenen Form umzusetzen und so den Leistungssport im Rhein-Kreis Neuss fortzuentwickeln. Herr Rehse zeigt sich enttäuscht über das Verfahren. Bei den Motoriktests geht es der SPD-Fraktion nicht nur um die Entdeckung von Talenten sondern auch um die Förderung von Kindern mit motorischen Defiziten. Es ist auch fraglich, ob das Grevenbroicher Modell auf den Kreis übertragen werden kann. Darüber hinaus sind noch zu viele Fragen offen, wie z.B. die Finanzierung der Trainerstellen. Herr Welter weist darauf hin, dass dies eine Sitzung des Sportausschusses ist und nicht des Gesundheitsausschusses und es um die geeigneten Mittel zur Förderung des Leistungssports geht. Herr Brügge führt aus, dass die Trainer nicht den Stützpunkten zugeordnet werden sollen. Wie und wo sie angesiedelt werden, wird durch das zu erstellende Konzept geklärt. Motoriktests sind aus gesundheitspolitischen Erwägungen sinnvoll, aber wenig geeignet um Talente zu entdecken. Dies wird durch zahlreiche Rückmeldungen von qualifizierten Trainer bestätigt. Herr Kaisers bittet um Darlegung hinsichtlich möglicher Zusagen durch die Staatskanzlei und der geplanten Zeitschiene. Herr Brügge erklärt, dass man seitens der Staatskanzlei Signale erhalten hätte, dass Projekte zur Förderung des Leistungssports wohlwollend geprüft würden. So beteiligt sich das Land derzeit mit 1/3 an den Kosten zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für einen Wildwasserpark in Dormagen. Herr Ministerpräsident Laschet unterstützt eine Bewerbung der Region für die Olympischen Spiele 2032. Hierfür wird nicht nur eine entsprechende Sportstätteninfrastruktur benötigt, sondern auch eine effektive Talentsichtung und –förderung. Im Haushalt 2018 stehen 110.000 € für Umsetzungsmaßnahmen aus dem Masterplan zur Verfügung. Dies ist angesichts der verbleibenden sechs Monate ausreichend.

Herr Markert bittet darum, neben den Schwerpunktsportarten auch andere „aufstrebende“ Sportarten wie z.B. Parcours oder Floorball zu unterstützen. Herr Schütz erwidert, dass seitens des Fachamtes die Situation der diversen Sportarten ständig beobachtet wird. So sei noch vor wenigen Wochen ein intensives Gespräch mit den Floorballern aus Kaarst geführt worden. Wenn Sportarten nicht mehr die notwendigen Standards erfüllen, werden sie aus dem Kanon der Schwerpunktsportarten gestrichen; soweit neue Sportarten diese erfüllen, können sie aufgenommen werden. Ein wesentliches Indiz für die Qualität der geleisteten Arbeit ist die Anerkennung als Landesleistungsstützpunkt. Die Festlegung als Schwerpunktsportart erfolgt aber immer in Zusammenarbeit mit dem OSP Rheinland.
Herr Rehse sieht viele Übereinstimmungen hinsichtlich der gewünschten Talentförderung; bei der Einschätzung zu den Motoriktests gibt es aber unterschiedliche Ansätze. Des Weiteren fragt er nach, ob denn eine dauerhafte Etaterhöhung gewünscht sei. Herr Brügge führt aus, dass eine effektive Leistungssportförderung Geld kostet und die angegebenen Mittel notwendig sind, um adäquate Arbeitsverträge schließen zu können. Herr Dr. Baaken erklärt, dass der Sportbund die Vorschläge zur Umsetzung der Empfehlungen des Masterplans unterstützt. Die vorhandenen Mittel müssten effizient eingesetzt werden, insofern ist eine Konzentration auf die Schwerpunktsportarten sinnvoll.

Herr Buchartz bestätigt, dass eine Mittelerhöhung ab 2019 erforderlich ist; hierüber aber letztlich der Kreistag entscheiden wird. Der Breitensport werde aber nicht vergessen, dies würde allein die Erhöhung der Übungsleiterzuschüsse ab diesem Jahr um 75.000 € zeigen.
Herr Markert erklärt, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Konzept mittragen würde. Er bittet bei der Auswahl der Sichtungstrainer um eine breite Aufstellung. Herr Rehse bittet um eine Beantwortung der offenen Fragen insbesondere hinsichtlich der Traineranstellungen bis zur nächsten Sportausschusssitzung.