Protokoll:

Kreistagsabgeordneter Dr. Bijan Djir-Sarai erklärte, dass der Antrag seiner Fraktion ein Beitrag zum lokalen Energiepakt des Rhein-Kreises Neuss sei. Der lokale Energiepakt sei seiner Auffassung nach, ein von Landrat Dieter Patt angestoßenes Paket, das mit Leben gefüllt werden müsse. Mit dem Antrag wolle man ein Cluster (Netzwerk) für Umwelttechnologie etablieren, das Forschung, Unternehmen und Kapital verbinde.

Hintergrund des Antrages sei die Tatsache, dass viele unscheinbare, mittelständische Unternehmen in ihrer Nische Weltmarktführer seien, jedoch nicht als solche identifiziert seien. Der Rhein-Kreis Neuss müsse wegen seiner hervorragenden Standortfaktoren die ökonomischen und ökologischen Chancen nutzen, die diese Zukunftsbranche biete.

 

Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer empfand den Antrag als etwas zu allgemein und die Zielrichtung zu ungenau. Genau diese Lücke würde der Antrag seiner Fraktion füllen. Der Rhein-Kreis Neuss solle durch eine Untersuchung seiner Potenziale für Erneuerbare Energien in Auftrag geben und dafür 20.000 Euro zur Verfügung stellen. Die Untersuchung könne durch einen Forschungsauftrag, ein wissenschaftliches Gutachten oder durch eine umfassende Seminararbeit erfolgen.

 

Laut Kreistagsabgeordneten Dr. Bijan Djir-Sarai habe der Antrag der Grünen keine Substanz und lediglich den Zweck, dass sich die FDP nicht alleine mit einem Umweltthema profilieren könne.

 

Kreistagsabgeordneter Dr. Christian Will äußerte die Auffassung, das Engagement für den Energiepakt in Projekten mit wissenschaftlichen Instituten einzubinden. Auch eine Beteiligung der Industrie- und Handelskammer, Handwerkerkammer und Handel oder eine Konferenz im Rahmen der Messe „Smart Energy“ sei möglich.

 

Kreistagsabgeordneter Rainer Thiel sah beide Anträge in engem Zusammenhang. Er hielt es jedoch für fraglich, ob der Rhein-Kreis Neuss in der Lage sei, ein eigenes Cluster zu erstellen. Grundsätzlich unterstütze seine Fraktion das Vorhaben, dennoch müsse dies zunächst von der Verwaltung geprüft werden.

 

Die Kreistagsabgeordneten Jürgen Güsgen und Dr. Christian Will regten an, die Diskussion zu verschieben, da verschiedene Dinge noch aufgearbeitet werden müssten.

 

Landrat Dieter Patt empfahl, die Diskussion in der nächsten Kreisausschusssitzung fort zu führen, da Prof. Dr. Bolt, Forschungszentrum Jülich, zugesagt habe, an dieser Sitzung teil zu nehmen.

Auch sei im Zusammenhang mit der Jubiläumsveranstaltung mit Mikolow eine Energiekonferenz mit Beteiligung des Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Prof. Dr. Buzek geplant. Er empfahl, die Anträge für die nächste Sitzung zurückzustellen, da die Gelegenheit bestehe mit einem Fachmann zu diskutieren.