Sitzung: 17.09.2020 Ausschuss für Soziales und Wohnen
Vorlage: 53/4110/XVI/2020
Protokoll:
Ergänzend zur den Ausschussmitgliedern vorliegenden Tischvorlage berichtete
der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Michael Dörr, anhand einer
Präsentation über die aktuelle Lage im Rhein-Kreis Neuss. Die Präsentation und
die Tischvorlage sind dem Protokoll als Anlagen
beigefügt.
Ausschussmitglied Bartsch erkundigte sich nach der Situation bei der
Personenbeförderung, dem Fahrdienst zu Werkstätten für behinderte Menschen und
Förderschulen sowie den Vorkehrungen für die Grippe-Saison im Herbst/Winter.
Kreisdirektor Brügge sagte eine Beantwortung der Frage zum Fahrdienst
mit dem Protokoll zu.
Auf Nachfrage beim Landschaftsverband Rheinland lehne sich die
Beförderung zu Werkstätten für behinderte Menschen an die Vorgaben für den
Öffentlichen Personennahverkehr an. Ohne Mundschutz muss der Mindestabstand von
1,5 Metern eingehalten werden.
Nach Auskunft des Kreisschulamtes gelte in den Schulbussen zu den
Kreisförderschulen eine Maskenpflicht. Für Schülerinnen und Schüler, die keine
Maske tragen können, werden Einzeltransporte durchgeführt. Der Transport
erfolge weit überwiegend als Gruppenbeförderung.
Herr Dr. Dörr antwortete zur Beförderungssituation, dass er diese als
unproblematisch einschätze. Es gebe mehr Impfstoffe für Influenza als im Vorjahr.
Die Befürchtung einer Korrelation der Influenza mit dem Corona-Virus sei nicht
von der Hand zu weisen. Grundsätzlich gebe es die Möglichkeit einer Mutation
des Virus. Insbesondere Mitarbeitern im Gesundheitsbereich sowie Mitarbeitern mit
Kundenkontakt werde eine Influenza-Impfung nahegelegt.
Ausschussmitglied Ramakers dankte der Kreisverwaltung im Namen der CDU-Fraktion
ausdrücklich dafür, dass diese die Politik und Öffentlichkeit regelmäßig umfassend
und aktuell zur Corona-Pandemie informiert habe.
Beratendes Mitglied Herr Dr. Merten erkundigte sich, welche
Testverfahren angewendet, wie zuverlässig die Testergebnisse sind und in
welchem Alter die am Virus Verstorbenen waren.
Herr Dr. Dörr führte aus, dass es sich bei den Verstorbenen durchweg um
ältere Menschen zwischen 70 und 90 Jahren gehandelt habe. Die Testdurchführung
für das Kreisgebiet erfolge in einem der bundesweit größten Testlabore. Jeder
Proband erhalte in der Regel innerhalb von 12 Stunden, spätestens nach 48
Stunden, einen Code, über den er im Internet das Testergebnis abrufen kann. In
äußerst wenigen Fällen komme es zu fehlerhaften Testergebnissen. Mögliche
Ursachen können nicht ausreichendes oder vertauschtes Testmaterial sein.
Ausschussmitglied Kresse betonte die Wichtigkeit der Präventionsarbeit
des Kreises in den vergangenen Jahren, wie beispielsweise die
Schuleingangsuntersuchung und die Durchführung von Grippeschutzimpfungen. Die
Kreisverwaltung müsse den Krisenmodus verlassen und wieder verstärkt die
Präventionsarbeit aufnehmen.
Kreisdirektor Brügge sprach seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
der Kreisverwaltung seinen ausdrücklichen Dank und seine Anerkennung aus. Diese
hätten neben dem vorbildlichen Verhalten der Mehrheit der Bürgerinnen und
Bürger maßgeblich dazu beigetragen, die Corona-Pandemie in den vergangenen
Wochen und Monaten so erfolgreich zu bewältigen. Die Kreisverwaltung habe dem
Sozial- und Gesundheitsausschuss bereits in der Sitzung am 13. Februar 2020 zum
Corona-Virus berichtet. Damals habe es noch keinen Krisenstab, sondern eine
Arbeitsgruppe gegeben. Der Kreis ist bereits sehr früh aktiv geworden.
Insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit, die WTG-Behörde und das Gesundheitsamt
hätten eine wichtige Rolle gespielt. Er selbst habe den Krisenstab bis zur Ruhendstellung
am 20. Juli 2020 geleitet. Das Landesgesundheitsministerium habe das
erfolgreiche Vorgehen des Kreises bestätigt. Die Kreisverwaltung sei in der
Lage, den Krisenstab wieder in Kraft treten zu lassen, wenn die Lage es
erfordert. Für einen neuen möglichen Ernstfall sehe er den Kreis sowohl
strukturell als auch im Hinblick auf Reserven für Schutzkleidung gut aufgestellt.