Protokoll:

Anhand der als Anlage beigefügten PowerPoint Präsentation referiert Herr Volker Mielchen zum Zweckverband LandFolge Garzweiler.


Herr Markert bittet Herr Mielchen um Auskunft, ob nachhaltiges Bauen die Verwendung von ortsnahen Rohstoffen (Stichwort: Baustoff- Recycling- Zentrum Frimmersdorf) beinhalte, um welche Arten von Gebäuden es sich generell handelt, und ob Bestandsgebäude im Rahmen einer nachhaltigen Sanierung und somit nachhaltiger Nachnutzung als Option denkbar wären.

 

Herr Mielchen entgegnet, dass sein Verständnis von nachhaltigem Bauen die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus und deren Prozesse beinhalte, sprich der Rezyklierbarkeit. Vor allem auch hohe innovative Standards. Eine Kooperation mit einem Holzbauunternehmen und der Firma Claytec, die sich mit Lehm beschäftigt, sei anvisiert. Herr Mielchen ergänzt, dass eins der vier Gebäude als Bestandsgebäude geplant sei. Die Erstgespräche bzgl. der Erwerbung des Bestandsgebäudes finden im Moment statt.

Zur der Frage der Bestandssanierung äußert sich Herr Mielchen weiterhin, dass im Moment Vorbereitungen für Bestandsanierung und -umbau Projekten in den Dörfern laufen.

 

Für Holzweiler sei ein Dokumentationszentrum „Garzweiler“, welches den Landschaftswandel darstellt sowie ein Digitales Archiv der umgesiedelten Orte, vorgesehen.

Das Zentrum sei vorgesehen im grünen Band und somit ein erster Anlaufpunkt für Besucher.

Andere Nutzungskonzepte befinden sich laut Herrn Mielchen noch in der Vorbereitung.  

 

Aus Sicht von Herrn Rock ist der innovative Ansatz in Bezug auf Photovoltaikanlagen ein besonderer Punkt, für den er sich einen weiteren Austausch  wünscht.

Herr Rock erkundigt sich anschließend nach dem Stand  des Gesamtregionalen Radverkehrskonzeptes und der Rolle des Kreises.

 

Herr Mielchen antwortet, dass bis jetzt von den Kommunen an die Kreise gelieferten Informationen und Konzepte (auch der Kreise selbst) zusammengeführt wurden und auf dessen Grundlage eine abstrakte Netzplanung erstellt worden sei. Im nächsten halben Jahr steht die Hierarchisierung und Verfeinerung des Konzeptes an. Grundsätzlich ist bei diesem Prozess vorgesehen, dass die Kommunen ihre Interessen gebündelt an den Kreis einbringen.  Herr Mielchen führt aus, dass zunächst auf vorhandene Trassen bei der Radwegeplanung zurückgegriffen werden, die Möglichkeit, Fahrradwege auf alten Bahntrassen zu realisieren, bestehe allerdings auch.

Zusätzlich verweist Herr Mielchen auf die Internetseite des Projektes (www.radverkehrsrevier.de).

Herr Stefan Baues fragt, unter der Bezugnahme auf die aktuelle Leitentscheidung nach möglichen Auswirkungen eines früheren Aussteigs aus der Braunkohle im Jahr 2035 auf die landschaftliche Rekultivierung.

Herr Mielchen verweist in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen, sowohl für die Rekultivierung, die Umsiedlung als auch für Investitionen.

 

Er plädiert dafür, dass in den Planungen auch ein Szenario für einen früheren Ausstieg mitbrachtet werden müsse, da dies Auswirkungen auf die Verfüllung des Restloches- Ost und der Lage des Restsees haben werde.

Eine Veränderung der Massenbilanz werde es durch einen früheren Kohleausstieg jedoch nicht geben.

Auch Vorsitzender Rainer Thiel verweist auf die Notwendigkeit einer ordnungsgemäßen und umfassenden Rekultivierung.

 

Herr Dirk Schimanski fragt, welches konkrete Projekt als erstes in die Realisierung gehen wird, um einen Um- und Aufschwung im Revier signalisieren zu können.  
Herr Schimanski verweist in diesem Zusammenhang auf den innovativen Charakter der Firma Windtest Grevenbroich und regt ein Pilotprojekt zum Thema Landwirtschaft und Photovoltaik an. Des Weiteren stellt Herr Schimanski die Frage, was der Kreis leisten kann, damit Pilotprojekte sich vor Ort etablieren.

 

Vorsitzender Rainer Thiel merkt daraufhin an, dass die Thematik „Energie“ im Ausschuss am 1. Juli behandelt werde.

 

Herr Mielchen entgegnet, dass mit dem „grünen Band“ und den dazugehörigen vier geplanten Gebäuden erste konkrete Realisierungsvorhaben bis 2026 erfolgen werden. Weiterhin gibt Herr Mielchen an, dass gerade in Bezug auf Fördermittel und gesetzlicher Rahmenbedingungen Geduld vonnöten sei.

 

Auf die Frage von Herrn Schimanski inwiefern der Kreis unterstützen könne, verweist Herr Mielchen auf die Mitarbeit in der Zukunftsagentur Rheinisches Revier  und die Regionalplanung.

 

Auch Herr Werhan plädiert anschließend für verlässliche politische Rahmenbedingungen, insbesondere für Unternehmen und Investoren.

 

Im weiteren Verlauf fragt Herr Markert an, ob in Zusammenhang mit der Renaturierung der Erft auch untergeordnete Gewässer, wie der Gilbach und der Norfbach, mitbetrachtet werden.

 

Herr Mielchen verweist hinzu auf die Aussagen in der Leitentscheidung.

 

Im Hinblick auf den Restsee legt Herr Mielchen dar, dass dieser nicht nur als Gewässerkörper, sondern auch als großes Potential und als Standortfaktor betrachtet werden müsse.     
Ein entscheidender Faktor für die wasserwirtschaftlichen Fragen, so Herr Mielchen, sei die Rheinwassertransportleitungen, die von vornerein ausreichend dimensioniert werden müsse.   

 

Der Ausschussvorsitzende weist daraufhin, dass die Thematik Wasser rund um den Strukturwandel bei einer Ausschusssitzung im Herbst vorgesehen ist.

 

Frau Schenke fragt, aufgrund der Planung von Gewerbegebieten in den wiederverfüllten Gebieten seitens des Zweckverband LandFolge Garzweiler, inwieweit Versetzungen des verfüllten und nicht natürlichen Bodens mitbetrachtet wurden.

 

Herr Mielchen entgeht, dass die Gewerbegebiet Planung in Jackerath an einer angrenzenden Fläche und nicht auf einem gekippten Boden angestrebt sei. Des Weiteren gibt Herr Mielchen an, das RWE Setzungszeiten von 10 Jahren berücksichtige.

 

Herr Vorsitzender Thiel bedankt sich für den ausführlichen Vortrag und der erstandenen Fragerunde und leitet den folgenden Tagespunkt ein.