Sitzung: 01.03.2021 Sportausschuss
Vorlage: 52/0338/XVII/2021
Protokoll:
Herr Streck erläutert den Antrag.
Herr Temp unterstützt den vorgelegten Antrag. Als Vereinsvorsitzender kennt er
die Sorgen von Vereinen. Es gibt derzeit keine Mitglieder, die neu in die
Vereine eintreten. Somit herrscht eine starke Ungewissheit bei den Vereinen,
wie viele Mitglieder den Vereinen am Ende noch erhalten bleiben.
Frau Krüppel spricht sich für die Stärkung von Vereinen
aus. Sie stellt jedoch die Frage, inwieweit die Vereine diese Werbekampagne
wollen und brauchen. Mitgliedergewinnung ist sehr individuell. Sie gehört zu
den Aufgaben der Vereine. Zudem gibt es beim KSB einen Bereich, der sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Die
Einrichtung und Bespielung eines Instagram-Profils gehört eher zum
Tagesgeschäft. Da im Antrag auch keine Budgethöhe festgelegt ist, spricht sie
sich dafür aus, die Empfehlung zu vertagen.
Herr Zenk berichtet über die frühere Kampagne „Rhein-Kreis Neuss macht Sport“.
Die nötige Summe für eine vernünftige Kampagne war damals im sechsstelligen
Bereich angeordnet. Wenn dies der Hintergrund des Antrags ist, bringt er die
Sorge darüber zum Ausdruck, inwieweit eine solche Kampagne erfolgreich sein
wird. Er bezweifelt, dass z.B. Plakataktionen Menschen zu einer
Vereinsmitgliedschaft bewegen. Die aktuelle Phase sollte zunächst abgewartet
werden, um im Herbst die Mitgliedersituation der Vereine zu prüfen. Nach seinem
Kenntnisstand sind die Vereine intern stark bemüht, ihre Mitglieder zu halten.
Deswegen sollte überlegt werden, ob die Vereine bei ihren eigenen Aktionen
finanziell unterstützt werden könnten.
Herr Brügge erklärt, dass Kampagnen nicht zum
Alltagsgeschäft der Verwaltung gehören und diese Arbeit zusätzlich auf die
Verwaltung zukommen würde. Eine Empfehlung für eine Kampagne muss in jedem Fall
mit Haushaltsmitteln hinterlegt werden. Wichtig ist, zu überlegen, welche
Zielgruppen über welche Medien mit der Kampagne erreicht werden sollen. Über
den Zeitpunkt eines Kampagnenstarts kann man diskutieren. Wenn in diesem Jahr
noch eine Kampagne realisiert werden soll, muss allerdings heute die Empfehlung
dazu gegeben werden.
Herr Meyer hält eine gemeinsam gegebene Empfehlung des Sportausschusses für ein
starkes Signal an die Vereine. Diese Empfehlung muss aber heute ausgesprochen
werden, damit bis zum Herbst ein Konzept für eine Kampagne steht. Er
widerspricht der Darstellung, dass es Vereine gibt, die solch eine Kampagne
nicht befürworten würden. Der Kreis unterstützt mit dem Antrag die Vereine mit
flankierenden Maßnahmen.
Herr Dr. Baaken begrüßt eine frühzeitig geplante Kampagne,
die zu einem möglichen Öffnungstag gestartet werden kann. Denn dann muss
möglichst schnell versucht werden, den Normalbetrieb der Vereine
wiederherzustellen. 10 - 15% Mitgliederverlust wurden Ende letzten Jahres
verzeichnet. Deswegen spricht er sich zur Mitgliedergewinnung auch für
flankierende Maßnahmen aus.
Frau Jansen verweist auf die bereits bestehende
Öffentlichkeitsarbeit im Haus des Sports. Die SPD-Fraktion spricht sich
natürlich für eine Unterstützung der Vereine aus. Der Antrag wird dahingehend
als kritisch erachtet, da dieser sich nur auf die Entwicklung einer digitalen
Kampagne bezieht, wobei analoge Werbung in Form von Sportveranstaltungen- und
aktionen außen vor bleibt. Sie bezweifelt, dass die Gewinnung neuer Mitglieder
durch digitale Werbung erreicht wird. Sportfeste und –wettkämpfe sollten
veranstaltet und in Schulen für den Sport und für die Vereine geworben werden.
Herr Streck präzisiert den im Antrag gestellten Zeitpunkt
zur Durchführung der Kampagne und betont noch einmal, dass ohne die heutige
Empfehlung keine Mittel für das Jahr 2021 bereitgestellt werden. Zudem ist der
Antrag aufgrund der engen Abstimmung mit dem KSB und vielen Vereinen entstanden. Mit solch einer Kampagne kann
eine gemeinsame Lösung für alle Vereine entwickelt werden, so dass kein
Flickenteppich einzelner Vereinsaktionen entsteht.
Frau Leiermann spricht sich für vereinsseitige
Schnupperangebote und Sportaktionstage aus.
Herr Dr. Baaken merkt an, dass bei den Vereinen im Bereich
Social Media ein erheblicher Nachholbedarf herrscht. Beim heutigen
Kommunikationsmix ist Social Media sehr wichtig. Deswegen sollen die Vereine in
Bereichen unterstützt werden, die nicht zu deren Stärken gehören. Die
Organisation von Veranstaltungen und Wettkämpfen gehören hingegen zu deren
Stärke und zum Tagesgeschäft.
Herr Zenk fragt Herrn Brügge, inwieweit für die Impfkampagne des Rhein-Kreises
Neuss ein gesondertes Budget im Haushalt bereitgestellt wurde.
Herr Brügge erwidert, dass dies zu den Corona-bedingten
Mehraufwendungen gehört, die seiner Kenntnis nach außerplanmäßig bereitgestellt
wurden.
Herr Zenk schlägt vor, die Kosten für eine mögliche Kampagne auch als
Corona-bedingte, außerplanmäßige Mehraufwendungen zu deklarieren.
Herr Brügge erklärt, dass dieses Vorgehen nicht möglich
ist. Die Impfkampagne war nicht vorauszusehen und wurde deshalb in der
genannten Form finanziert. Allein die heutige Diskussion führt dazu, dass
mögliche Kampagnenkosten planbar sind und somit nicht als außerplanmäßige
Kosten deklariert werden können. Auch das Budget des Sportberatungsbüros
beinhaltet nicht die Erstellung und Durchführung einer Mitgliederwerbekampagne.
Aus den Fraktionen gibt es keine weiteren Fragen und erhebt sich zur
Empfehlung im TOP 18) kein Widerspruch. Somit gibt der Sportausschuss
einstimmig folgende Empfehlung:
Empfehlung:
Der Sportausschuss empfiehlt dem Kreisausschuss, die Verwaltung zu
beauftragen, Optionen darzustellen, wie ein mögliches Konzept für eine digitale
Mitgliederwerbekampagne für die Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss aussehen
könnte. Ziel soll die Gewinnung neuer Vereinsmitglieder sein.