Protokoll:

Anhand der als Anlage beigefügten PowerPoint Präsentation referiert Herr Björn Uhlemeyer zur Studie „ Ein Energiesystem der Zukunft für das Rheinische Revier“

 

Herr Kaisers lobt die Studie und bittet Herrn Uhlemeyer um seine Einschätzung zur Wertschätzung und Umsetzung der Ergebnisse, welche Herr Uhlemeyer als positiv bestätigt, was er auch mit der finanziellen Förderung der Akteure in den Unternehmen begründet.

 

Herr Welter stellt die Frage wieso die gesamte Kraftwerksleistung im Revier ersetzt werden sollte. In den letzten Jahrzehnten wurde die Energieversorgung durch das Revier für den gesamten westdeutschen Teil sichergestellt. Hier fügt sich die Frage an, inwieweit die Belastungen der Bevölkerung mit in die Studie eingeflossen sind.

Herr Uhlemeyer bestätigt die Aussage von Herrn Welter und fügt an, dass eine eins zu eins Übernahme der Kraftwerkleistung durch möglichst erneuerbare Energien gar nicht zu erreichen ist und auch gar nicht angestrebt werden soll. Hier wird Deutschland nach der Energiewende nicht komplett unabhängig bleiben. Auch die gesellschaftliche Tragbarkeit wurde hier mitberücksichtigt.

 

Herr Baues bringt sich mit der Frage ein, was bezüglich der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Sicherung der Energieversorgung kurzfristig möglich ist und ob die „Power-to-Gas“ Entwicklung eine Lösung darstellen kann, was durch Herrn Uhlemeyer bestätigt wird.

 

Herr Werhahn kritisiert die Unvollständigkeit der Studie und führt an, dass Mitarbeitenden in den energieintensiven Unternehmen nicht berücksichtigt wurden. Um diese Unternehmen durchgängig zu versorgen besteht heute eine Versorgung von 48 % durch Erneuerbare Energien. Dies hat zur Folge, dass rund 30 GW zur vollständigen Versorgung fehlen. Herr Werhahn bittet einen Zeitungsausschnitt zur Belegung seiner Ausführung als Anlage zum Protokoll zu nehmen. Herr Werhahn findet es als interessant anzusehen, dass Herr Uhlemeyer KWK und Biomasse nicht als Lösungen ansieht. Weiter vermisst Herr Werhahn den Aspekt der Planungssicherheit, da sich die Rahmenbedingung ständig ändern. Ebenso fehle der Aspekt des Leistungsausbaus. Als Fazit formuliert Herr Werhahn den physischen Mangel an Strom, der in der Studie keine Beachtung findet.

 

Herr Thiel fasst den Inhalt der Studie zusammen und trifft die Aussage, dass das Rheinische Revier den Anspruch, Energieerzeuger zu sein, aufgibt und zum Importeur wird.

 

Herr Wappenschmidt mahnt, dass es im Rheinischen Revier zurzeit nicht DIE Lösung gibt.

 

Die Frage von Herrn Keller nach der Relation der Maßnahmen zu den Arbeitsplätzen die geschaffen werden sollen, beantwortet Herr Uhlemeyer damit, dass hierauf in der Studie kein Fokus gelegt wurde.

 

Herr Kreisdirektor Brügge fasst zusammen, dass es sich bei der vorgestellte Studie um eine Meta-Studie handelt, die Ergebnisse von verschiedenen Studien zusammenfasst, jedoch keine eigenen Erhebungen beinhaltet. Er führt an, dass Untersuchungen zur Stromversorgung auf jeden Fall nötig sind.

Die Grundstoffindustrie siedelt sich in der Nähe von Kraftwerken an, um z.B. Netznutzungsentgelte einzusparen. Die Schließung der Kraftwerke wird zur Folge haben, dass die Grundstoffindustrie neue Standorte suchen wird bzw. sich neue Firmen, die auf eine konstante Energieversorgung angewiesen sind, sich eher nicht mehr im Rheinischen Revier ansiedeln werden. Nicht zuletzt dürfen wir den Klimaschutz, den wir hier ja unbedingt anstreben wollen, nicht aus den Augen verlieren. Die Produktion von Energie in China wird nicht ausschließlich durch Erneuerbare Energien erfolgen, sondern dort werden auch weiterhin Braunkohlekraftwerke gebaut.

Herr Uhlemeyer verweist in seiner Antwort auf den europäischen Strommarkt und führt aus, dass jedes Land seinen Strom in ganz Europa erwerben kann.

Herr Kreisdirektor Brügge widerspricht der Auffassung von Hernn Uhlemeyer und führt aus, dass Stromkosten zum Schlüsselfaktor werden. Die Kosten für Unternehmen gering zu halten, wird zur Herausforderung, da Industrie, die in der Nähe von Kraftwerken angesiedelt ist, günstigere Verträge aushandeln konnte. Sind in der Nähe keine Kraftwerke vorhanden, werden Firmen an das normale Netz angebunden und können keine individuellen Verträge mehr abschließen. Der Strompreis steigt. Auch dies hat zur Folge, dass im Vergleich mit dem internationalen Markt der Kostenapparat zu sehr steigt und das Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten kann. Ein weiteres Problem ist, dass mit regenerativen Energien es bedeutend schwieriger ist, konstante Spannung zu erzeugen. Dies hat häufige Eingriffe ins Netz zur Folge, was für die Unternehmen bedeutet, dass nicht durchgängig eine gleichbleibende Energie zur Verfügung steht und Produktionen der Netzleistung angepasst werden müssen. Unternehmen haben diese Voraussetzungen bei ihrer Neuansiedlung hier zu bedenken.

 

Herr Kell schließt sich mit einer Frage der Priorisierung bezüglich der „low hanging fruits“ an und bittet um Erläuterung der anderen Keyfacts. Herr Uhlemeyer erklärt, dass die Priorisierung schwierig war und verweist nach kurzer Ausführung auf die Studie, die bei intensiver Beschäftigung hier mehr Aufschluss gibt.

 

Herr Baues ordnet die Studie ebenfalls als Meta-Studie ein und sieht die Notwendigkeit zur konkreten Beleuchtung der Problematik.

Die Frage nach der tatsächlichen Leistung die mit Erneuerbaren Energien erbracht werden kann, lässt Herr Uhlemeyer insofern unbeantwortet als dass die Untersuchungen diesbezüglich keine konkreten Zahlen liefern.

 

Frau Leiermann erkundigt sich wieviel zukünftig Speicherkapazität benötig wird. Herr Uhlemeyer verweist auf Studien, die dies berechnen, jedoch nicht expliziert für das Rheinische Revier.

 

 

Um 18.32 Uhr verlässt Herr Kober die Sitzung.