Ausschussmitglied Cöllen erinnerte an seine Präsentation über die Situation der privaten SPNV-Verkehrsunternehmen Keolis und Abellio. Er teilte mit, dass der VRR sich zwischenzeitlich mit Keolis über eine gesicherte Fortführung geeinigt habe, weil die französische Muttergesellschaft eine Abstandzahlung vornehmen werde, die die Defizite ausgleicht und auch eine deutsche Muttergesellschaft gründen wolle. Er teilte mit, dass Abellio hohe Defizite aufweise und derzeit in einem Schutzschirmverfahren stehe. Zwischenzeitlich sei eine Fortführungsvereinbarung mit dem VRR bis zum 31.01.2022 getroffen worden.

 

Ausschussmitglied Cöllen machte deutlich, dass, wenn Abellio die Defizite nicht ausgleichen werde, es auf eine Kündigung hinauslaufen werde. Damit sei die Bedienung zahlreicher Linien gefährdet. Der VRR habe die betroffenen Linien im Wege der Notvergabe ausgeschrieben und dabei auch das S-Bahn Netz Rhein-Ruhr der Regiobahn angedient mit der Bitte, ein indikatives Angebot zu machen. In einer Sondersitzung der Regiobahn sei von  den Gesellschaftern auf Empfehlung des Aufsichtsrates der Geschäftsführung empfohlen worden, dieses indikative Preisangebot abzugeben. Allerdings unter der Maßgabe, dass jedes Haftungsrisiko für die kommunalen Gesellschafter ausgeschlossen sei. Er führte aus, dass unter maßgeblicher Beteiligung des VRR eine Tochtergesellschaft gegründet werden könne, um Haftungsrisiken insbesondere Defizite aufzufangen.

 

Ausschussmitglied Cöllen teilte aus den Gremiensitzungen weiter mit, dass es ab dem Fahrplanwechsel 2022 eine neue Regionalbahnverbindung (RB41) von Krefeld nach Neuss Hbf geben werde, die ab 2027 nach Geldern fortgeführt werden solle. Als Fahrzeuge sollen batteriebetriebene BEMU-Fahrzeuge (Mischbetrieb) eingesetzt werden.

 

Er informierte über die 100%-Förderung des VRR für die Einrichtung barrierefreier Haltestellen, und betonte, dass nur ein entsprechender Förderantrag gestellt werden müsse.

 

Der VRR habe mitgeteilt, dass ein E-Ticket (luftlinienorientiert) NRW-weit am 1.12.2021 eingeführt werde. Verbundweit eingeführt werde eine doppelte Möglichkeit des Flextickets. Für verbundübergreifende Fahrten sei ein Zusatzticket dazu buchen.

 

Ab Dezember werde der RE6 bis Köln HBF geführt,   in den Morgenstunden sogar zweimal  bis Köln Flughafen.

 

Die Stadt Meerbusch habe den Grundsatzbeschluss der Einrichtung einer Schnellbuslinie (X49/ Schnellbuskonzept des VRR) durchgeführt, wodurch eine Fahrplanverdichtung erreicht werden könne.

 

Ausschussmitglied L. Becker stellte die Frage, ob bei der Übernahme der einzelnen Routen im Revier die Kapazitäten vorhanden seien oder ob der VRR das auffangen würde.

 

Ausschussmitglied Cöllen führte aus, dass der Kernpunkt die Personalgestellung und Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes sei. Die Fahrzeuge würden vom VRR zur Verfügung gestellt. Nicht geklärt sei, ob die Regiobahn in Verwaltungsgebäude als Mieter eintreten müsse. Bahnbetriebswerke würden von anderen übernommen.

 

Auf den Einwand von Ausschussmitglied Fischer, dass sehr kurzfristig Personal angeworben werden müsse, erklärte Ausschussmitglied Cöllen, dass eine Personalübernahme angestrebt werde und dass ein reibungsloser Übergang möglicherweise nicht zu schaffen sei.

 

Ausschussmitglied Fischer erkundigte sich, ob der Rückzug von Abellio auch Auswirkungen auf die Ticketautomaten habe. Der Vorsitzende Demmer wies darauf hin, dass mit dem Betreiberwechsel einige Automaten, so am S-Bahnhof Norf in Fahrtrichtung Köln, abgebaut worden seien. Ausschussmitglied Cöllen warf ein, dass es sich um Automaten der Firma Transdev handele, bot aber an, das Thema beim VRR anzusprechen.

 

Ausschussmitglied Neveling fragte, ob die Störungen auf den Linien RE 7 und S8 aktuell beim VRR Thema gewesen seien. Ausschussmitglied Cöllen führte aus, dass die Zustände dem VRR bekannt seien, es sehr bedauert werde und daran gearbeitet werde.

 

Ausschussmitglied Hugo-Wissemann riet, sich wegen der abgebauten Ticketautomaten im Einzelfall an den VRR zu wenden und bot an, die Situation am Norfer Bahnhof beim VRR vorzubringen. Sie teilte mit, dass das E-Ticket nur elektronisch über die neue VRR-App, die auch weitere nützliche Nutzungsverbesserungen habe, zu erwerben sei.

 

Ausschussmitglied Cöllen ergänzte zu seinen Ausführungen, dass wenn ein Vertrag über das S-Bahn Paket Rhein-Ruhr abgeschlossen werden würde, dies nur mit Beschluss der kommunalen Gremien erfolgen könne.

 

Vorsitzende Demmer informierte, dass eine Linie von Wesel über Moers, Krefeld, Osterath nach Düsseldorf oder Neuss in der Diskussion sei. Ausschussmitglied Cöllen war diese Linie so nicht bekannt. Er meinte aber, dass diese die Linie RE10 betreffen könne.

 

Da Ausschussmitglied Cöllen nicht an der Sitzung der KMN teilnehmen  konnte, entfiel der Bericht.