Protokoll:

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke berichtete, dass die Inzidenz derzeit wieder erheblich steige. Leider sei auch ein 55-jähriger Ungeimpfter aus Neuss an COVID-19 verstorben. Er hob in diesem Zusammenhang hervor, dass an den mobilen Teststationen des Kreises auch Booster-Impfungen angeboten würden. Die Boosterimpfung stehe für alle Personen, die über 70 Jahre alt und deren Zweitimpfung länger als sechs Monate zurückliege, zur Verfügung. Aktuelle stehe zudem zur Diskussion, ob die Impfzentren wieder geöffnet werden sollten. Das Impfzentrum des Rhein-Kreises Neuss sei in den letzten Monaten vor der Schließung in der vorhandenen Kapazität nicht ausgelastet gewesen. Deswegen bereite sich der Kreis vor, anderweitig drei dauerhafte Impfstraßen  anbieten zu können, die den erwarteten Bedarf decken würden. Die Durchführung der Boosterimpfungen in den Senioreneinrichtungen verzeichne einen positiven Fortschritt. Er befürworte in dem Zusammenhang eine gleichzeitige Impfung des Pflegepersonals. In der Videokonferenz mit dem MAGS sei verdeutlicht worden, dass es keine Impfzentren in der bisherigen Größe mehr geben werde.

 

Kreistagsabgeordneter Dirk Kranefuss führte aus, dass die 7-Tages-Inzidenz nicht nach Ungeimpften und Geimpften differenziert ausgewiesen werde. Die bisherigen Inzidenzen sollten ausschließlich für ungeimpfte Personen erhoben werden, da ansonsten die Inzidenz zu hoch ausgewiesen werde und es zu einem unberechtigten Lockdown kommen könnte. Zur einwandfreien Beurteilung der Gefährdungslage sei es sinnvoll die Wiederansteckungsquote der geimpften Personen zu erfassen. Deswegen beantrage er, die Neuinfektionen, Erkrankten und Verstorbenen differenziert nach geimpften und ungeimpften Personen auszuweisen.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke wies darauf hin, dass bei einer hohen Impfquote der Prozentsatz der infizierten Geimpften steige. Auch geimpfte Personen könnten sich infizieren und den Virus weitergeben, allerdings sei die Gefahr einer Infektion uns eines schweren Krankheitsverlaufs geringer.

 

Kreistagsabgeordneter Simon Rock merkte an, dass in der vergangenen Kreisausschusssitzung bereits eine Differenzierung thematisiert worden sei. Technisch sei dies nicht umsetzbar. Darüber hinaus erkundigte er sich, ob die Kassenärztliche Vereinigung die Auffassung vertrete, dass die Impfungen von den niedergelassenen Ärzten übernommen werden könnten und kein Anlass zur Öffnung der Impfzentren gesehen werde.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke antwortete, dass die Impfzentren geschlossen sind, jedoch mobile Impfteams weiterhin im Einsatz seien. Sollten die niedergelassenen Ärzte erklären, dass die Boosterimpfungen nicht durchführbar seien, könnten Impfstraßen vom Kreis eingerichtet werden.

 

Kreistagsabgeordneter Udo Bartsch erkundigte sich, ob mobile Impfungen auch in den behinderten Werkstätten und Einrichtungen geplant seien.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erklärte, dass die Einrichtungen möglichst von niedergelassenen Ärzten betreut werden sollten. Wenn dies nicht der Fall sei, könnten auch mobile Impfungen angeboten werden.

 

Kreistagsabgeordneter Dirk Kranefuss fragte, ob die Zahl der geimpften infizierten Personen bekannt sei und wie die Einschätzung sei, wenn die Zahl der geimpften die Zahl der ungeimpften Infizierten übersteigen würde.

 

Die Zahl sei nicht erhoben worden, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Die Zahl der geimpften Infizierten steige derzeit, da möglicherweise die Wirkung der Impfstoffe langsam nachlasse. Darüber hinaus werde sich an den Vorgaben des Robert Koch Instituts orientiert.