Sitzung: 22.06.2022 Kreistag
Vorlage: 65/1416/XVII/2022
Beschluss:
Der Kreistag
beschließt:
1. Anstelle
der externen Beauftragung eines Gutachtens (100.000 Euro) zur Erreichung der
gesetzlichen Klimaschutzziele wird der Aufbau eines Energiemanagementsystems im
Amt für Gebäudewirtschaft beabsichtigt. Die geplanten Inhalte des externen
Gutachtens werden im Rahmen der Klimaschutzwandelvorsorgestrategie für den
Rhein-Kreis Neuss behandelt.
2.
Die Verwaltung wird beauftragt, noch in diesem
Jahr einen Förderantrag für den Aufbau und dauerhaften Betrieb eines
Energiemanagementsystems im Rahmen des Förderprogramms Kommunalrichtlinie zu
stellen.
3. Bei
Fördergenehmigung sollen die Stellen für eine(n)
Energiemanagerin/Energiemanager und einer Assistenzkraft ausgeschrieben und im
Stellenplan aufgenommen werden.
Protokoll:
Kreistagsabgeordnete Doris Hugo-Wissemann wies darauf hin, dass der Antrag auf den Antrag bezüglich der Haushaltsberatungen, ein externes Gutachten zu beauftragen, beruht. Das externe Gutachten habe den gleichen Nutzen wie das Energiemanagementsystem, welches die Verwaltung vorschlägt. Dafür werde ein großer Anteil an Fördergeldern erhalten, weshalb dem nur zuzustimmen ist. Die 100.000€, die im Haushalt übrig bleiben, könnten woanders im Umweltbereich angelegt werden.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke äußerte Bedenken, ob die 100.000€ im vollem Umfang übrig bleiben. Das Personal könne bezahlt werden, aber nach einer Vorberatung, die der Erläuterung der Verwaltung zugrunde liegt, wird es so sein, dass an den einzelnen Verbrauchsstellen Ablesegeräte installiert werden, die nicht im vollem Umfang von dem Geld gezahlt werden können. Aus diesem Grund werde Geld benötigt, um auch die Energieverbräuche zu steuern. Dem Energiebericht sei zu entnehmen, dass die größten Verbräuche in den Schulen und Turnhallen vorhanden sind. Deshalb wäre es interessant zu schauen, ob die gut ausgesteuert sind oder ob auf Dauer mit Hilfe einer Fernsteuerung dazu beigetragen werden kann, dass am Wochenende die Temperatur in den Turnhallen gesenkt werden kann.
Die Beispiele, in denen das System schon eingeführt wurde, zeigten, dass entweder vorher schlecht gearbeitet wurde und die Heizung ständig lief oder dadurch erhebliche Verbesserungen erzielt werden konnten. Eine der besten Steuerungen der Energie befinde sich in der Joseph-Beuys Schule. Dort könne der Hausmeister von Zuhause aus jedes einzelne Klassenzimmer bedienen. Damit könne Personal und auch Kosten eingespart werden. Insbesondere für die großen Abnahmestellen verspreche man sich eine solche Vereinfachung und Verbesserung. Somit könne ein effektiver Beitrag zu Co2-Minderung und Energieeinsparungen geleistet werden.
Kreistagsabgeordneter Hans-Joachim Woitzik stellte die Nachfrage, ob der Verwaltung Kommunen bekannt sind, die ein derartiges Energiemanagementsystem bereits betreiben.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke teilte mit, dass dem Protokoll weitere Informationen beigefügt werden.
Anmerkung
der Verwaltung:
Derzeit
betreiben viele Kommunen ein Energiemanagementsystem:
Kreis Viersen:
Vorgang
101/2017 - SD.NET RIM | Kreis Viersen (kreis-viersen.de)
Vorgang
113/2020 - SD.NET RIM | Kreis Viersen (kreis-viersen.de)
Stadt Dormagen:
Energiemanagement
- Baustein 1 (dormagen.de)
Stadt Erkelenz:
Energiemanagementsystem
für die eigenen Liegenschaften der Stadt Erkelenz | Stadt Erkelenz
Stadt Köln:
Energiemanagement
der Gebäudewirtschaft - Stadt Köln (stadt-koeln.de)
Stadt
Geilenkirchen:
Geilenkirchen
| Klimaschutz und Energie | Zusammenfassung Klimaschutz-Teilkonzept
In die
tatsächlichen Konzepte der Systeme haben die Städte und Kreise viel Geld und
Know How investiert. Die sind nicht wirklich öffentlich. Die Ergebnisse der
Systeme fließen in die Energieberichte und Klimaschutzberichte der Kommunen.
Kreistagsabgeordneter Dirk Kranefuss trug vor, dass die Kosten für ein solches Energiemanagementsystem zu hoch seien und deshalb von der AfD-Partei abgelehnt werden.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich beschlossen
39 Ja-Stimmen (CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, UWG/FW RKN/Zentrum, Die Linke, LR)
2 Nein-Stimmen (AfD)