Beschluss:

 

Der Kreistag beschließt:

 

1.    Anstelle der externen Beauftragung eines Gutachtens (100.000 Euro) zur Erreichung der gesetzlichen Klimaschutzziele wird der Aufbau eines Energiemanagementsystems im Amt für Gebäudewirtschaft beabsichtigt. Die geplanten Inhalte des externen Gutachtens werden im Rahmen der Klimaschutzwandelvorsorgestrategie für den Rhein-Kreis Neuss behandelt.

2.    Die Verwaltung wird beauftragt, noch in diesem Jahr einen Förderantrag für den Aufbau und dauerhaften Betrieb eines Energiemanagementsystems im Rahmen des Förderprogramms Kommunalrichtlinie zu stellen.

3.    Bei Fördergenehmigung sollen die Stellen für eine(n) Energiemanagerin/Energiemanager und einer Assistenzkraft ausgeschrieben und im Stellenplan aufgenommen werden.

 

 


Protokoll:

Kreistagsabgeordnete Doris Hugo-Wissemann wies darauf hin, dass der Antrag auf den Antrag bezüglich der  Haushaltsberatungen, ein externes Gutachten zu beauftragen, beruht. Das externe Gutachten habe den gleichen Nutzen wie das Energiemanagementsystem, welches die Verwaltung vorschlägt. Dafür werde ein großer Anteil an Fördergeldern erhalten, weshalb dem nur zuzustimmen ist. Die 100.000€, die im Haushalt übrig bleiben, könnten woanders im Umweltbereich angelegt werden.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke äußerte Bedenken, ob die 100.000€ im vollem Umfang übrig bleiben. Das Personal könne bezahlt werden, aber nach einer Vorberatung, die der Erläuterung der Verwaltung zugrunde liegt, wird es so sein, dass an den einzelnen Verbrauchsstellen Ablesegeräte installiert werden, die nicht im vollem Umfang von dem Geld gezahlt werden können. Aus diesem Grund werde Geld benötigt, um auch die Energieverbräuche zu steuern. Dem Energiebericht sei zu entnehmen, dass die größten Verbräuche in den Schulen und Turnhallen vorhanden sind. Deshalb wäre es interessant zu schauen, ob die gut ausgesteuert sind oder ob auf Dauer mit Hilfe einer Fernsteuerung dazu beigetragen werden kann, dass am Wochenende die Temperatur in den Turnhallen gesenkt werden kann.

Die Beispiele, in denen das System schon eingeführt wurde, zeigten, dass entweder vorher schlecht gearbeitet wurde und die Heizung ständig lief oder dadurch erhebliche Verbesserungen erzielt werden konnten. Eine der besten Steuerungen der Energie befinde sich in der Joseph-Beuys Schule. Dort könne der Hausmeister von Zuhause aus jedes einzelne Klassenzimmer bedienen. Damit könne Personal und auch Kosten eingespart werden. Insbesondere für die großen Abnahmestellen verspreche man sich eine solche Vereinfachung und Verbesserung. Somit könne ein effektiver Beitrag zu Co2-Minderung und Energieeinsparungen geleistet werden.

 

Kreistagsabgeordneter Hans-Joachim Woitzik stellte die Nachfrage, ob der Verwaltung Kommunen bekannt sind, die ein derartiges Energiemanagementsystem bereits betreiben. 

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke teilte mit, dass dem Protokoll weitere Informationen beigefügt werden.

 

Anmerkung der Verwaltung:

Derzeit betreiben viele Kommunen ein Energiemanagementsystem:

 

Kreis Viersen:

Vorgang 101/2017 - SD.NET RIM | Kreis Viersen (kreis-viersen.de)

Vorgang 113/2020 - SD.NET RIM | Kreis Viersen (kreis-viersen.de)

 

Stadt Dormagen:

Energiemanagement - Baustein 1 (dormagen.de)

 

Stadt Erkelenz:

Energiemanagementsystem für die eigenen Liegenschaften der Stadt Erkelenz | Stadt Erkelenz

 

Stadt Köln:

Energiemanagement der Gebäudewirtschaft - Stadt Köln (stadt-koeln.de)

 

Stadt Geilenkirchen:

Geilenkirchen | Klimaschutz und Energie | Zusammenfassung Klimaschutz-Teilkonzept

 

In die tatsächlichen Konzepte der Systeme haben die Städte und Kreise viel Geld und Know How investiert. Die sind nicht wirklich öffentlich. Die Ergebnisse der Systeme fließen in die Energieberichte und Klimaschutzberichte der Kommunen.

 

 

Kreistagsabgeordneter Dirk Kranefuss trug vor, dass die Kosten für ein solches Energiemanagementsystem zu hoch seien und deshalb von der AfD-Partei abgelehnt werden.


Abstimmungsergebnis:

mehrheitlich beschlossen

 

39 Ja-Stimmen (CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, UWG/FW RKN/Zentrum, Die Linke, LR)

2 Nein-Stimmen (AfD)