Beschluss:

  1. Der Kulturausschuss nahm den Abschlussbericht zum interkommunalen Kulturentwicklungsplan der Ramboll Management Consulting GmbH zur Kenntnis.

 

  1. Der Bericht wurde zur weiteren Aussprache in die nächste Sitzung des Kulturausschusses verwiesen.

Protokoll:

Vorsitzender Beyen erläuterte einführend, dass die Politik vor gut drei Jahren in einer Sitzung des Kulturausschusses den Prozess der interkommunalen Kulturentwicklungsplanung auf den Weg gebracht habe. Die Ramboll Management Consulting GmbH habe in einem Auswahlverfahren den Zuschlag für die Erstellung des Plans erhalten, das Projekt engagiert durchgeführt und werde heute den daraus entstandenen Abschlussbericht vorstellen. Er habe die Vertretungen der Politik gebeten, an der Vorstellung des Abschlussberichts teilzunehmen, um die Ergebnisse Anfang 2023 in den Fraktionen diskutieren zu können. Er bat Frau Schrader und Herrn Burggraf um Vorstellung des Abschlussberichts.

 

Herr Burggraf entschuldigte Frau Broens, die an Corona erkrankt sei. Er blickte zunächst zurück auf den Prozess zur Erstellung des interkommunalen Kulturentwicklungsplanes und erläuterte die übergeordneten Ziele der Planung. So solle der Kulturplanung auf Kreisebene ein konzeptioneller Rahmen gegeben werden, Möglichkeitsräume für die Kulturentwicklung aufgezeigt und deren Umsetzung angestoßen sowie kulturelle Qualitäten der beteiligten Kommunen sichtbar gemacht werden. Für die Kulturverwaltung und die Kulturschaffenden seien spezifische Ziele, wie z.B. die Weiterentwicklung des kulturellen Profils, der gemeinsame Kulturmarketingansatz, die Vernetzung oder auch die Publikumsgewinnung formuliert worden. In den Prozess seien dabei vielfältige Perspektiven durch eine Beteiligung der Kulturschaffenden, der Bürgerinnen und Bürger, der Kulturverwaltung und der Politik eingeflossen. Die Ergebnisse mündeten in Handlungsfeldern und Maßnahmen, deren Umsetzungen nun geprüft werden müssten.

 

Von Frau Schrader und Herrn Burggraf wurden beispielhaft drei Maßnahmen des interkommunalen Kulturentwicklungsplanes vorgestellt: Junge Menschen in den Fokus nehmen, Künstler:innen-Netzwerk und dauerhaften Dialog etablieren und eine digitale Kulturplattform für den Rhein-Kreis Neuss. Dargestellt wurden die Ergebnisse des Prozesses, die Gelingensbedingungen sowie mögliche Umsetzungspläne.

 

Darüber hinaus berichtete Frau Schrader über das methodische Vorgehen und Ergebnis der von Ramboll durchgeführte Analyse zur Eintrittsfreiheit in Museen. Es wurde vorgeschlagen, zu einem geringen Eintrittspreisniveau zurückzukehren, eintrittsfreie Tage fortzuführen und ggf. alternative Preismodelle im Rahmen von Veranstaltungen zu erproben. Für ein zielgerichtetes Vorgehen sollte ergänzend eine empirisch gestützte Markt- und Potenzialanalyse durchgeführt werden, um eine stabile Datengrundlage zu erreichen.

 

Herr Burggraf resümierte, dass mit dem Abschlussbericht eine Arbeitsgrundlage vorläge. Für die nächsten Schritte brauche es nun einen Schulterschluss aller beteiligten Akteurinnen und Akteure, da nur gemeinsam eine Fortsetzung des begonnenen Austausch- und Weiterentwicklungsprozesses gelänge. Gemeinsam mit der Politik sollten sich die beteiligten Kommunen und der Rhein-Kreis Neuss auf den Weg machen, die entstandenen Ideen zu priorisieren und schrittweise umzusetzen. Hierfür gelte es einen Finanzierungs- und Maßnahmenplan zu entwickeln, der durch Politik und Verwaltung unterstützt werde.

 

Vorsitzender Beyen dankte für den ausführlichen Vortrag und wies darauf hin, dass die Präsentation der Niederschrift als Anlage beigefügt werde.

 

Frau Michael-Fränzel dankte den Vertretungen der Ramboll Management Consulting GmbH für den breit gefächerten Maßnahmenkatalog. Sie zeigte sich erfreut, dass es eine Vielzahl an Mitwirkenden im Prozess gegeben habe und hoffe nun, dass der Bericht nicht in einer Schublade verschwinde, sondern Maßnahmen umgesetzt würden.

 

Herr Rehse dankte ebenfalls für die sehr gute Moderation des Prozesses, bei dem unterschiedliche Interessen zusammengeführt worden seien. Auch er sprach sich dafür aus, dass die Maßnahmen der einzelnen Handlungsfelder nun umgesetzt werden müssten. Er fragte nach, wie sich die Steuerungsgruppe zusammensetze und ob dort auch die Politik eingebunden sei.

 

Frau Wienands sprach auch ihren Dank für den umfangreichen Bericht aus und verdeutlichte, dass die Hauptarbeit noch bevorstünde. Die Fraktionen und die beteiligten Kommunen müssten sich nun mit einer schrittweisen Umsetzung beschäftigen und entsprechende Haushaltsmittel bereitstellen. Auch sie bat um Erläuterung der Mitglieder der Steuerungsgruppe.

 

Frau Dr. Flick schloss sich dem Dank an und fragte nach, welche finanzielle Dimension die Umsetzung der im Abschlussbericht formulierten Handlungsfelder und Maßnahmen habe.

 

Frau Fielenbach gab an, dass auch ihre Fraktion die Informationen in die Beratungen mitnehmen werde.

 

Herr Lonnes bedankte sich abschließend bei Frau Schrader und Herrn Burggraf, denen es gelungen sei, durch die vielen Beteiligten im Prozess einen Blick von außen auf die Kultur des Rhein-Kreises Neuss zu richten. Nun müssten Maßnahmen priorisiert und die Kosten ermittelt werden. Mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, die aus den Kulturdezernenten bzw. Kulturamtsleitungen der beteiligten Kommunen und des Kreises bestehe, seien in einem ersten Schritt drei Themen herausgearbeitet worden, denen man sich in Zukunft weiter widmen möchte: der digitalen Kulturplattform, dem regelmäßigen Austausch von Künstlerinnen und Künstlern sowie der Kooperation der Musikschulen im Rahmen eines künstlerischen Projekts, wie z.B. der musikalischen Spitzenförderung oder der Förderung von strukturell benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Gerne erwarte die Verwaltung weitere Vorschläge der Politik. Die Priorisierung könne anschließend ggf. auch unter Einbeziehung des Jugendparlaments gemeinsam diskutiert werden. Wichtig sei, dass die Kultur in den zurzeit weltwirtschaftlich schwierigen Zeiten weiterhin ihren Platz behalte.

 

Ferner dankte Herr Lonnes auch Frau Stirken und Frau Kaiser, die sich im Verfahren zur Erarbeitung des Kulturentwicklungsplanes ebenfalls engagiert eingesetzt haben.

 

Vorsitzender Beyen stellte fest, dass der abschließende Bericht zum interkommunalen Kulturentwicklungsplan Zukunftspotenzial habe. Er bat die Fraktionen, diesen zu erörtern, damit in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses Anfang 2023 Ideen und Umsetzungsvorschläge besprochen werden könnten, die dann noch in den Haushaltsberatungen 2023 berücksichtigt werden sollten.