Protokoll:

Herr Dammann (VRR) informierte über die Angebots- und Infrastrukturplanungen im Schienenpersonennahverkehr in NRW - bezogen auf den Rhein-Kreis Neuss – (Anlage: Präsentation Zielnetz 2040).

Ausschussmitglied Cöllen wies darauf hin, dass die S-Bahn Rheinisches Revier über Jülich nach Aachen entgegen des Vorschlags des Kreistages und der entsprechenden Gesetzeslage in der Zielkonzeption nicht berücksichtigt wurde. Herr Dammann erläuterte, dass diese S-Bahn voll umfänglich im Gebiet der go.rheinland (früher: NVR) liegt und dort die Raumfindungsprozesse noch nicht abgeschlossen sind. Aktuelle bereitet die go.rheinland die Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie zur Ausgestaltung der Trassenführung vor. Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Cöllen bestätigt Herr Dammann, dass für diese Linienführungen noch Änderungen stattfinden können. Konkret erkundigte sich Ausschussmitglied Cöllen nach dem Initiator für die in der Präsentation dargestellten neuen Streckenführung von Bedburg – Düren – Aachen, und ob es sich um eine Gegenvorstellung einer S-Bahn von Jülich nach Aachen handelt. Herr Dammann erklärte, dass die Planungen noch offen sind und das Hoheitsgebiet der go.rheinland betreffen. Die beiden Aufgabenträger sind im engen Austausch und die Strecke wird im Rahmen der Machbarkeitsstudie ergebnisoffen untersucht werden.

Ausschussmitglied Fischer erkundigte sich nach den Zeitplänen zur Elektrifizierung der Strecke Neuss-Grevenbroich-Bedburg und der Realisierung der Planungen der S6. Er wies darauf hin, dass der Ausbau der S6 parallel zum Kohleausstieg laufen sollte.

Herr Dammann machte deutlich, dass im Rahmen der Umsetzung des Zielnetzes 2040 in Stufen gearbeitet werden wird. Vorrangig umgesetzt werden soll die Taktumstellung im Raum Düsseldorf auf den 15-Minuten Takt, die bis Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre dargestellt werden soll.

Zur Elektrifizierung teilte er mit, dass für den östlichen Teil der Revier-S-Bahn dem VRR der Entwurf des Planungsauftrags an die DB-Netz zur Stellungnahme vorliegt und die Elektrifizierung vorgesehen ist. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von der weitern Gestaltung des Auftrages durch Bund und Land. Da ein zweigleisiger Ausbau angestrebt ist, kann man von einer Planfeststellung ausgehen.

Zum Zeitplan der S6 konnte Herr Dammann berichten, dass der Umsetzung der S6 im Kölner Raum noch umfangreiche Ausweitungen vorgeschaltet sind – dazu gehört auch der Ausbau der S11 – die geleistet werden müsse, damit die S6 überhaupt bis nach Grevenbroich fahren kann. Nach Unterzeichnung der Sammelvereinbarung zwischen Bund und der DB-Netz AG kann man genaueres über den Zeitplan sagen. Ausschussmitglied Fischer hinterfragte den Ausbau der S11 und und ob die S6 erst nach Fertigstellung der S11 ausgebaut wird.

Kreisdirektor Brügge bat Herrn Dammann, ein eventuell entstandenes Missverständnis über zeitliche Ausbauabläufe der beiden S-Bahn-Linien klarzustellen. Herr Dammann erläuterte, dass die S11 bereits in der Sammelvereinbarung aufgenommen ist und die Planungen angelaufen sind. Durch die Aufnahme der S6 würden dann auch für diese Linie die Planungen beginnen. Bautechnisch müssen erst einzelne Elemente im Kölner Raum für die S11 fertiggestellt werden, um überhaupt die S6 mit der geplanten Anzahl von Fahrten nach Grevenbroich zu bekommen.

Ausschussmitglied Rosellen bat um Erläuterung über die Umsetzung der geplanten Taktumstellung auf der Linie S11. Herr Dammann führte aus, dass noch betrieblich ausgeplant werden muss, ob in Köln-Worringen oder in Dormagen die Taktumstellung erfolgen wird. Es werden auf jeden Fall 3 Leistungen zwischen Neuss und Köln gewährleistet sein.

Bei der Frage zur zeitlichen Planung des Haltepunktes Grevenbroich-Süd von Ausschussmitglied Stupp verwies Herr Dammann auf die Aufnahme in die Sammelvereinbarung und die dann folgenden Planungen. Grundsätzlich geht man davon aus, dass bei Inbetriebnahme der S6 auch die Haltepunkte fertiggestellt sind.

Die Annahme von Ausschussmitglied Leiermann, dass der Kölner Hbf den 15‘ Takt nicht erlaubt, wird von Herrn Dammann damit erklärt, dass die Kölner an ihrem bisherigen Taktschema 10‘/ 20‘ Takt festhalten.

Auf die Frage von Ausschussmitglied Klann, ob auf der westlichen Verbindung Richtung Aachen auch ein 15‘/30‘ Takt geplant ist, erläuterte Herr Dammann, dass auf der RB Strecke Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach – Aachen 2 Leistungen pro Stunde mit der Zeitschiene 20‘/40‘ vorgesehen sind.

Abschließend macht Herr Dammann noch deutlich, dass sowohl hinter den betrieblichen Mehrleistungen als auch den Infrastrukturmaßnahmen noch keine Finanzierung steht. Mit dem vorliegenden Konzept will man auf den Bund zugehen, um eine Finanzierung herbeizuführen.

Ausschussvorsitzende Demmer bedankte sich für die Ausführungen und kündigte Unterstützung an.