Sitzung: 07.05.2024 Mobilitätsausschuss
Vorlage: 61/4309/XVII/2024
Protokoll:
Ausschussmitglied Cöllen berichtete aus den Gremien zu den aktuellen
Themen:
-
Regiobahn: Elektrifizierung und Finanzierung sind
mittlerweile vergeben. Der VRR ist Inhouse-Vertragspartner und Fördergeber. Den
Eigenteil galt es abzusichern durch eine entsprechende Patronatserklärung im
Wege der Kreditierung.
Der elektrische
Betrieb wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 angestrebt.
Ausschussmitglied
Cöllen gab den Hinweis, dass
die Stadtwerke Neuss und die Stadtwerke Wuppertal als Gesellschafter ihre Gesellschafteranteile
an den Rhein-Kreis Neuss bzw. an die Stadt Wuppertal veräußern wollen. Die
Begründung sei, dass das Kerngeschäft der Busverkehr- und nicht der Schienenverkehr
wäre.
Der Brand
eines Triebwagens der S28 sei wohlmöglich auf eine Leckage an der
Hydraulikpumpe zurückzuführen. Offenkundig sei das Fahrzeug nicht mehr
verwendbar. Ausschussmitglied Cöllen äußerte Dankbarkeit über die gut
verlaufene Evakuierung, denn niemand sei zu Schaden gekommen.
-
VRR-Vorstand: Ausschussmitglied Cöllen informierte über
Veränderungen auf Vorstandsebene.
-
Stationsbericht
des VRR 2023: Ausschussmitglied
Cöllen benannte die wesentlichen Tatbestandsmerkmale und konstatierte eine
leicht positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr.
-
Sonderlinie
Fußball-Europameisterschaft: Diese
wird vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 zwischen Köln und Dortmund verkehren.
Geplant sind 16 Fahrten zwischen 9.30 Uhr und 1.30 Uhr stündlich über
Düsseldorf, Gelsenkirchen, Wanne-Eickel zum Dortmunder HBF.
-
Deutschland-Ticket: Es wurde eine Einigung für das Semesterticket
erzielt, wobei ein Beitrag von 29,40 Euro pro Monat in den Semesterbeitrag für
jeden Studenten integriert wird. Die Hochschulen müssen noch Verträge mit den
entsprechenden Verkehrsverbünden abschließen. Der Start ist für Sommer 2024
geplant.
Eine Nachfrage des VRR beim Verkehrsministerium
zum Thema Finanzierung des Deutschland-Tickets hat ergeben, dass das
Verkehrsministerium die Finanzierung für 2024 als auskömmlich erachtet. In dem
Schreiben wurde außerdem festgehalten, dass unter keinen Umständen eine
Nachschusspflicht der kommunalen Aufgabenträger bestünde, sondern stattdessen
eine Preiserhöhung in Betracht gezogen würde.
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Vergleich
VRR-Einnahmen- und Fahrtenentwicklung:
o
2022:
968 Millionen Euro Einnahmen bei 890 Millionen Fahrten
o
2023:
1,15 Milliarden Euro Einnahmen bei 948 Millionen Fahrten
-
Schüler-Notverkehr: Der VRR hat öffentlich die Forderung erhoben, im
Falle wiederholter Streiks einen Schüler-Notverkehr einzurichten, da die
Schüler die Hauptbetroffenen dieser Situation seien.
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Mitnahme
von E-Rollern: Verschiedene
Aufgabenträger im Verbundraum wie KVB, Rheinbahn Düsseldorf, Dortmunder
Stadtwerke und Ruhrbahn Essen haben beschlossen, zukünftig das Mitführen von
E-Rollern aufgrund der Brandgefahr zu untersagen.
-
Bahnstrecke
Neuss-Krefeld: Zwischen dem 8.
Mai und 16. Juli 2024 ist die Strecke Neuss-Krefeld wegen Brückenbauarbeiten
gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet worden.
-
KMN: Ausschussmitglied Cöllen berichtete von
einer guten Finanzlage mit einem Überschuss von 23.485,07 Euro. Daher wurde
beschlossen, von den Mitgliedern für 2024 keine Umlage zu erheben. Positiv zu
erwähnen wäre ebenso die zunehmende Installation von Radschließboxen.
Der Ausschussvorsitzende dankte für einen
schnellen und kompakten Vortrag und übergab das Wort an Ausschussmitglied
Fischer.
Auf die Frage von Ausschussmitglied Fischer
nach dem aktuellen Sachstand der Übernahme von 75% der Gesellschafteranteile
durch den VRR antwortete Ausschussmitglied Cöllen, dass alle
Gesellschafter mit Ausnahme der Landeshauptstadt Düsseldorf in ihren Gremien
zugestimmt haben. Die Landeshauptstadt Düsseldorf möchte noch Änderungen am
Gesellschaftsvertrag vornehmen. Es wird erwartet, dass dies im Juni beschlossen
und verkündigt werden kann. Ausschussmitglied Cöllen wies darauf hin,
dass die 75%-ige Übernahme der Gesellschafteranteile durch den VRR nur die
Fahrbetriebsgesellschaft betrifft, nicht jedoch die Infrastrukturgesellschaft.
Ausschussmitglied Fischer äußerte seine Zufriedenheit über die Beauftragung
der Elektrifizierung, jedoch äußerte er Unverständnis über die Zuverlässigkeit
der Regiobahn und fordert nachdrücklich eine Lösung. Er richtete seine Bitte an
den Aufsichtsratsvorsitzenden der Regiobahn, hier tätig zu werden.
Ausschussmitglied Cöllen bestätigte die unbefriedigende Situation und
nannte Lieferverzögerungen, Fachkräftemangel und Probleme in der Raumkapazität,
was die Behandlung der Fahrzeuge betrifft, als Gründe. Er dankte Kreisdirektor
Brügge dafür, dass es gelungen sei, Hallen von RWE in Frechen zur Reparatur
der Fahrzeuge zu erhalten. Des Weiteren erhoffe er sich durch die 75%-ige
Übernahme durch den VRR eine Verbesserung der Zustände und eine bessere Akquise
von Ersatzfahrzeugen.
Der Ausschussvorsitzende fragte, ob es
zutreffend sei, dass die Elektrifizierung durch mehrere Klageverfahren
verzögert wurde. Ausschussmitglied Cöllen bejahte dies und führte aus,
dass die Verzögerung aufgrund einer langen Planungsphase auftrat, bedingt durch
zahlreiche Einwendungen seitens der Anrainer.
Ausschussmitglied Fischer erkundigte sich nach dem Stand des Baus eines
zweiten Gleises zwischen Kaarst und Neuss. Ausschussmitglied Cöllen
teilte mit, dass sein Kenntnisstand sei, dass im Sommer der Bau eines zweiten
Gleises zwischen IKEA und dem angedachten Haltepunkt Morgensternsheide beginnen
solle. Des Weiteren seien Gleisabsenkungen im Bereich des Konrad-Adenauer-Rings
und der Querung S11/ Neuss Stephansstraße geplant, da Triebfahrzeuge mit ihren
Stromabnehmern nicht die Brücken passieren könnten. Außerdem stünden Arbeiten
am Bahnübergang Gümpgesbrücke an. Auf erneute Nachfrage von Ausschussmitglied
Fischer antwortete Ausschussmitglied Cöllen, dass Gleisbau und
Elektrifizierung sukzessive abgearbeitet werden.
Ausschussmitglied Cöllen ergänzte, dass die Stadt Neuss anfänglich die
Auffassung vertrat, Kosten für den Bau aus bereits gewährter Förderung zu
entnehmen. Da sich dies als nicht möglich herausstellte, soll nun ein Nachtrag
zur bestehenden Förderung erhoben werden. Ausschussmitglied Cöllen
äußerte Bedenken hinsichtlich des Erfolgs und wies darauf hin, dass mit
möglichen zeitlichen Verzögerungen zu rechnen sei.
Ausschussmitglied Peters hinterfragte erneut die Gründe, warum die
Stadtwerke Neuss und Wuppertal aus der Gesellschaft austreten wollen, und
welche Auswirkungen sich auf den Fahr- oder Geschäftsbetrieb ergeben könnten. Ausschussmitglied
Cöllen verneinte mögliche Auswirkungen und erklärte, dass es lediglich den
Wunsch der Stadtwerke Neuss und Wuppertal gäbe, sich verstärkt auf den
Busverkehr zu konzentrieren.
Ausschussmitglied Ibach bemängelte Verspätungen und den schlechten Zustand
der Regiobahn-Fahrzeuge und erfragte bei Ausschussmitglied Cöllen, wie
dieses Problem behoben werden könne. Ausschussmitglied Cöllen
antwortete, dass er die Geschäftsführung kontinuierlich zur Abhilfe auffordere.
Er räumte jedoch ein, dass es an Fachkräften und Raumkapazitäten mangele, um
schnell Abhilfe zu schaffen. Er betonte, dass er diese Situation als
unbefriedigend empfinde und sich aktiv bemühe, Lösungen zu finden.
In Antwort auf eine Verständnisfrage von Ausschussmitglied
Ibach zum Verkauf der Gesellschafteranteile teilte Ausschussmitglied Cöllen
mit, dass beide Gesellschafter, die Stadtwerke Neuss und Wuppertal, jeweils
einen Anteil von 10% halten. Durch den Verkauf der Anteile sei eine
voraussichtliche Abfindung in Höhe von etwa 180.000 Euro für jeden
Gesellschafter zu erwarten.
Herr Adamsky,
beratendes Mitglied, befürwortete den Bau des Haltepunktes Morgensternsheide
und fragte nach Bauplänen. Ausschussmitglied Cöllen verwies auf Herrn
Seifert beim VRR.