Beschluss:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zustimmend zur Kenntnis


Protokoll:

Herr Dierselhuis gab anhand der Sitzungsvorlage einen Erfahrungsbericht über das Neugeborenenbegrüßungspaket wieder. Danach seien seit der Einführung zum 01.08.2008  bereits 1086 Begrüßungen abgeschlossen wurden, wovon in 81 % dieser Fälle Hausbesuche stattgefunden hätten. Das Neugeborenenbegrüßungspaket habe sich als erfolgreiches Instrument im Rahmen des Frühwarnsystems erwiesen. Er machte deutlich, dass es sich zwar auch um ein Kontrollinstrument handele, Familien die den Kontakt mit dem Jugendamt nicht wünschten würden jedoch toleriert.

Im Rahmen seiner Ausführungen schilderte Herr Dierselhuis einen speziellen Fall, der ohne Begrüßungspaket wohlmöglich mit einer Kindeswohlgefährdung geendet hätte. In dieser Familie sei die Mutter plötzlich verstorben und der Vater sei mit der Situation gänzlich überfordert gewesen. Durch den Kontakt mit dem Jugendamt sei es gelungen dieser Familie die notwendigen Hilfen zukommen zu lassen. Insgesamt seien die Neugeborenenbegrüßungen von der Bevölkerung mehrheitlich positiv angenommen worden.

 Frau Klein bestätigte dies und ergänzte, dass sie anfangs selber skeptisch gewesen sei, die Erfahrungen aus der Praxis jedoch mittlerweile das Gegenteil bewiesen hätten. Die Bürgerinnen und Bürger zeigten viel Verständnis und es gebe nur sehr wenige kritische Stimmen. Auch die Art und Weise der Hilfe käme bei der Bevölkerung sehr gut an, da diese eben nicht mit dem erhobenen Zeigefinger sondern immer mit dem erforderlichen Augenmaß stattfände.

 

Frau Schlüter lobte das Konzept des Neugeborenenbegrüßungspakets. Es handele sich um eine hervorragende Art der Öffentlichkeitsarbeit und trage dazu bei das Image des Jugendamtes insgesamt zu verbessern.

 

Auch Herr Wappenschmidt lobte das Konzept. Da es sich um ein freiwilliges Angebot handele und den Bürgerinnen und Bürger bereits frühzeitig viele Kontaktadressen für Hilfestellungen an die Hand gegeben werden, sei die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung sehr hoch.

 

Frau Schöttgen ergänzte, dass sich die Kosten auf jeden Fall gelohnt hätten. Auch Sie sprach der Verwaltung Ihren Dank aus.

 

Auf Nachfrage von Herr Bernards, ob man bei der Entwicklung des Neugeborenenbegrüßungspakets auf die Erfahrungen des „Dormagener Modells“ zurückgegriffen habe antwortete Herr Dierselhuis, dass Dormagen als Türöffner fungiert habe. Es hätte natürlich ein Austausch mit Dormagen stattgefunden, jedoch sei eine Übertragung des Modells auf die Sozialräume in Jüchen, Korschenbroich und Rommerskirchen erforderlich gewesen.

Herr Dierselhuis bemerkte ferner, dass das Kernanliegen des Begrüßungspaket das Herstellen früher Kontakte der Eltern mit dem Jugendamt bzw. anderen Hilfseinrichtungen sei, den Eltern ein breites Angebot vorgelegt werden könne und das Jugendamt durch den persönlichen Kontakt für die Familien ein Gesicht erhalte und es sich nicht mehr bloß um eine anonyme Behörde handele.

 

Abschließend teilte Herr Cwik mit, dass er selber eher skeptisch gewesen sei, sich das System in der Praxis jedoch bewährt habe.