Sitzung: 25.11.2024 Kulturausschuss
Vorlage: 40/5203/XVII/2024
Beschluss:
Der Kulturausschuss nimmt die Vorstellung von Frau Johannsen zur Kenntnis.
Protokoll:
Frau Johannsen stellt sich den Anwesenden als neue Intendantin des Rheinischen Landestheaters (RLT) in Neuss vor. Mit 33 Jahren sei sie gemeinsam mit Herrn David Michalski, Verwaltungsdirektor des RLT, die jüngste Theaterleitung in Deutschland. Sie seien bereit, das Theater für Neuss, den Rhein-Kreis Neuss und das ländliche Umland mit 130 Mitarbeitenden in die Zukunft zu führen. Vor sechs Jahren sei sie bereits als Dramaturgin im RLT tätig gewesen. 1991 geboren und in Stuttgart aufgewachsen habe sie als Kind von Musikereltern bereits früh Musikunterricht erhalten und ab 2011 Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien studiert. Zwischen 2015 und 2018 war sie am Landestheater Detmold als Dramaturgin und seit der Spielzeit 2019/2020 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden engagiert.
Sie berichtete, dass das RLT seit September auch tagsüber als sogenannter "Dritter Ort" geöffnet sei. Das offene Foyer mit einer gepflanzten Dorflinde könne von allen montags bis freitags in der Zeit von 13:30 Uhr bis 18:00 Uhr kostenfrei genutzt werden. Hierzu habe auch eine Umgestaltung des Foyers stattgefunden.
Frau Johannsen erläuterte ferner, dass ihr der Bildungsauftrag ein sehr wichtiges Anliegen sei.
Sie machte Ausführungen zum neuen Spielplan und wies auf vier ausverkaufte Premieren mit der „Hildensaga“, „Die Zauberflöte“, „Die Schöne und das Biest“ und „On the Road again“ hin. Auch die Abonnementzahlen hätten sich um 10 % gesteigert. Mit „Mord im Schützenverein“ gebe es eine Komödie zum Thema Schützenwesen und mit „Sonne und Beton“ werde man den autobiografischen Debütroman von Felix Lobrecht, einem der bekanntesten deutschsprachigen Stand-Up-Comedians und erfolgreichen Podcaster, dessen Verfilmung Anfang 2023 mit großem Erfolg in den deutschen Kinos lief, im RLT zur Uraufführung bringen.
Herr Flecken, Mitglied der Auswahlkommission für die neue Intendanz, bekräftigte, dass diese die richtige Entscheidung getroffen habe, da Frau Johannsen zeige, dass sie für ihre Aufgabe brenne. Voraussetzung für die Umsetzung seien jedoch entsprechende finanzielle Mittel. Der heutigen Presse war zu entnehmen, dass das Land das RLT vor Planungsunsicherheiten stelle.
Frau Johannsen legte dar, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen habe angekündigt, dass es sich für 2025 an den Tarifsteigerungen im Theaterbetrieb aufgrund der angespannten Haushaltslage des Landes nicht beteiligen werde. Dies stelle das Theater vor eine große Existenzsorge. Das Theater habe einen sehr hohen Personalkostenanteil und sei an die Tarife des öffentlichen Dienstes und des Normalvertrags (NV) Bühne gebunden. Das RLT werde hierzu einen Appell an das Land richten. Sie betonte, wie wichtig es sei, für die Kultur einzustehen.
Frau Runge freute sich, dass besonders für junge Menschen Anreize für einen Besuch des RLT geschaffen werden.
Herr Rehse erklärte, dass auch ihm die geplanten Einsparungen des Landes Sorge bereiteten. Er gab an, dass der Umbau des Foyers sehr gelungen sei, jedoch die Uhr über der Kasse vermisst werde, die einen Hinweis auf die Dauer des Stückes gegeben habe.
Frau Johannsen nahm diesen Hinweis gerne auf.
Herr Lonnes machte auf das 100-jährige Bestehen des RLT im nächsten Jahr und die über 35-jährige Mitgliedschaft des Kreises im Trägerverein des Theaters aufmerksam, was es zu würdigen gelte.
Frau Wienands bescheinigte Frau Johannsen ebenfalls eine sehr gute Arbeit, merkte dabei noch an, dass sie als Mitglied des Kreiskulturausschusses seit Monaten keine Informationen des RLT mehr bekommen habe.
Frau Johannsen erklärte, dass die Verteiler des Rheinischen Landestheaters überarbeitet worden seien und dies mit fehlenden Erklärungen zum Datenschutz zusammenhängen könnte. Personen, die keine Datenschutzerklärungen abgegeben hätten, seien aus den Verteilern gestrichen worden.
Vorsitzender Beyen schlug vor, dass das Rheinische Landestheater die Mitglieder des Kulturausschusses informiert und die notwendigen Erklärungen zum Datenschutz bereitstellt, so dass man sich beim RLT zurückmelden könne. Er dankte Frau Johannsen für Ihre Vorstellung und wünschte ihr für ihre weitere Arbeit viel Erfolg.