Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Heling führte in die Thematik ein. Das Internet werde insbesondere von Kindern und Jugendlichen als Medium für Information, Kommunikation und Unterhaltung genutzt. Den vielfältigen Möglichkeiten und Chancen, die das Internet biete, stünden eine Reihe von Risiken und Gefahrenbereichen gegenüber, wie z.B. gewaltverherrlichende, pornografische oder radikale politische Inhalte von Internetseiten. Auch unfreiwillig erworbene Abonnements und der sorglose Umgang mit eigenen und fremden Daten stellen Problemfelder bei der Nutzung dar.

Durch den Arbeitskreis „Netzwerk Internet“, der sich aus verschiedenen Institutionen aus dem Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Neuss zusammensetze, solle gemeinsam Aufklärung von Lehrkräften, Schülerinnen, Schülern und Eltern betrieben werden. Ziel sei dabei, die bereits vorhandenen Schulungs- und Informationsangebote unterschiedlicher Träger und Einrichtungen zusammenzufassen und den Schulen als nachhaltiges Unterstützungsangebot kostenlos anzubieten. Das Angebot richte sich an alle Schulen im Rhein-Kreis Neuss. Ein ähnliches Projekt (Surfen mit SIN(N)) befände sich in der Stadt Bielefeld bereits in der Umsetzungsphase und werde dort sehr gut angenommen.

Die Geschäftsstelle befinde sich im Medienzentrum des Rhein-Kreises Neuss. Die Geschäftsführung solle Herr Lothar Schalis, pädagogischer Leiter des Hauses, übernehmen. Es sei bereits ein Kurzkonzept erarbeitet worden. Herr Heling ging davon aus, dass der Arbeitskreis ohne zusätzliche Finanzmittel auskommen werde und seine Arbeit aus dem laufenden Etat des Medienzentrums und durch Spenden Dritter bestreiten könne.

Die Arbeit des Arbeitskreises sei auf drei Ebenen vorgesehen: Schulungen für Lehrer, Erzieher und Betreuer, Medienprojekte mit Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Aufklärungsarbeit in Form von Informationsabenden für die Eltern.

 

Herr Heling stellte Frau Rosenthal-Aussem von der Kreispolizeibehörde Neuss vor, die u.a. bereits mehrere Jahre in einem Netzwerk für sexuelle Belästigung im Internet tätig sei. Frau Rosenthal-Aussem führte aus, dass eine Umfrage zum Chatverhalten bei Schülerinnen und Schülern ergeben habe, dass es erhebliche Informationsdefizite bei der Schülerschaft, Eltern und Lehrern gebe.

 

Unter Bezugnahme auf die Anmerkung von Herrn Riedl im vorherigen Tagesordnungspunkt legte sie dar, dass aus polizeilicher Sicht die negativen Erfahrungen mit dem Internet im Fokus der Arbeit stehen würden. Die Schattenseiten des Internets seien vorhanden, so haben gerade in der letzten Zeit vermehrt Cybermobbingfälle verstärkt Unruhe und Konflikte in Schulklassen getragen. Ergänzend zur polizeilichen Arbeit habe man mit dem Medienzentrum einen Partner für die pädagogische Arbeit gefunden. Mit den anderen Mitgliedern des Netzwerkes, wie z.B. Caritas Sozialdienste oder dem Malteser Hilfsdienst, werden weitere Facetten abgedeckt.

 

Vorsitzender Rehse erklärte, dass die Verletzung von Urheberrechten im Internet und die freizügige Preisgabe von persönlichen Daten große Probleme hervorrufen würden. Es sei sehr wichtig, dass sich die Nutzer des Internets vorher kundig machten.

 

Frau Rosenthal-Aussem ergänzte, dass viele Eltern nicht wüssten, auf welchen Seiten sich ihre Kinder im Internet bewegen würden. Es fehle ihnen oft die entsprechende Medienkompetenz. Es sei wichtig, die Kinder im Internet entsprechend zu begleiten. So würden schon Grundschülerinnen und Grundschüler oft von ihren Eltern mit dem Internet allein gelassen.

 

Vorsitzender Rehse dankte Frau Rosenthal-Aussem und Herrn Heling für die Informationen und wünschte viel Erfolg für die Arbeit des Netzwerkes Internet.