Sitzung: 11.02.2025 Mobilitätsausschuss
Vorlage: 61/5781/XVII/2025
Beschlussempfehlung:
Der Mobilitätsausschuss nimmt die Machbarkeitsstudie und die darin
vorgestellte Vorzugsvariante für eine Radschnellverbindung Neuss - Kaarst -
Korschenbroich - Mönchengladbach zur Kenntnis und unterstützt das Projekt und
die hierfür erforderlichen weiteren Planungsschritte.
Protokoll:
Der Ausschussvorsitzende begrüßte die
Projektleiterin des Stadt- und Verkehrsplanungsbüros Kaulen, Frau
Dartenne.
Frau Dartenne stellte die
Ergebnisse der Variantenprüfung und -bewertung im Rahmen der Machbarkeitsstudie
ausführlich vor und wies darauf hin, dass die präsentierten Inhalte mit den
betreffenden Kommunen abgestimmt seien.
Der Ausschussvorsitzende bedankte sich und
bat um Wortmeldungen.
Ausschussmitglied Becker betonte die
Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse. Er wies darauf hin, dass die beiden
Trassenführungen jeweils am Konrad-Adenauer-Ring endeten, stellte jedoch klar,
dass eine Anbindung zum Radschnellweg nach Düsseldorf erforderlich sei. Auf
seine Nachfrage, welche konkrete Absprachen hierzu mit der Stadt Neuss
bestehen, antwortete Frau Dartenne, dass die Stadt
Neuss in den gesamten Erarbeitungsprozess der Machbarkeitsstudie eingebunden
war. Die Verbindung zum Radschnellweg nach Düsseldorf solle über das städtische
Radverkehrsnetz hergestellt werden. Eine unmittelbare Durchbindung entsprechend
den Standards für Radschnellwege sei aufgrund der Siedlungsstrukturen im
Neusser Zentrum nicht darstellbar.
Ausschussmitglied Wollbold lobte die
Variantenführung über die L381, da sie nördlich des Mönchengladbacher
Volksgarten und des Biotopverbundes Triet verliefe und somit Eingriffe in
Naturschutzgebiet minimiere. Da die Anbindung von S-Bahn-Anschlüssen ein
wesentliches Kriterium für eine Radschnellverbindung darstelle, warf Ausschussmitglied
Wollbold die Frage auf, warum die Routenführung über den nördlichen Ring um
Büttgen vorgesehen sei, jedoch ohne jegliche Anbindung an den S-Bahn-Haltepunkt
Büttgen.
Frau Dartenne erläuterte, dass
in der Ortslage Büttgen verschiedene Streckenführungen untersucht wurden, auch
die Anbindung des S-Bahn-Haltepunktes. Schwierig sei hier jedoch die
Flächenverteilung. Die jetzt vorgeschlagene Führung habe sich in der
Gesamtbewertung als die vorteilhafteste Untervariante erwiesen.
Ausschussmitglied Kaisers erkundigte sich,
ob auf den neu zu bauenden Brücken über die Niers eine Breite von vier Metern
für den Radschnellweg zur Verfügung stehen wird. Frau Dartenne stellte klar,
dass die Niersquerung entsprechend der Radschnellwege-Standards (vier Meter)
ausgeführt werden soll.
Ausschussmitglied Fischer erkundigte sich
nach einem Zeitplan zur Realisierung der Radschnellverbindung. Frau
Dartenne bestätigte, dass Unterabschnitte bereits dem Standard eines
Radschnellweges entsprächen, so dass mit einer Realisierung einzelner
Teilabschnitte begonnen werde könne. Allerdings seien auch noch Brückenbauwerke
umzusetzen. Als nächster Planungsschritt stünde die Erarbeitung einer
Umweltverträglichkeitsstudie an, die beispielsweise in Fortführung des
Gesamtprojektes unter Regie des Zweckverbands Landfolge Garzweiler erfolgen
könne. Zudem sei die Einstufung der Maßnahme in die Bedarfsplanung des Landes
für Radschnellwege zu beachten.
Herr Adamsky lobte das Projekt,
weil in den drei betroffenen kreisangehörigen Kommunen eine
kommunenübergreifende Zusammenarbeit stattfände. Gleichzeitig äußerte er die
Hoffnung, dass die Umsetzung nicht zehn Jahre oder länger dauern werde. Ferner
begrüßte er die Anbindung des Radschnellweges an die Bahnstationen in
Korschenbroich und Kleinenbroich und stellte in Aussicht, zusammen mit den
Kaarster Radfreunden ins Gespräch mit der Stadt Kaarst bezüglich der Verbindung
zum Haltepunkt Büttgen gehen zu wollen. Des Weiteren informierte Herr Adamsky,
dass die Stadt Neuss dabei sei, ein hierarchisches Radnetz zu entwerfen, an
dessen Entwicklung der ADFC intensiv mitarbeitet. Er skizzierte zwei Optionen
einer möglichen Radwegeführung durch die Neusser Innenstadt: eine über die sog.
Radpendlerroute Richtung Hauptbahnhof und eine Alternative über die Fietsallee
am Nordkanal.
Auf die von Ausschussmitglied Weber gestellte Frage
nach dem Kilometerunterschied zwischen beiden Varianten antwortete Frau
Dartenne, dass der Unterschied marginal sei und bei der Untersuchung besonderer
Wert auf eine möglichst geradlinige Wegeführung gelegt wurde. Ausschussmitglied
Weber erkundigte sich noch, ob es eine Möglichkeit gebe, Variante 1 ohne den
zwingend vorgesehenen Tunnel in Kleinenbroich zu führen, da ein Neubau zu
Verzögerungen führen könnte. Frau Dartenne antwortete, dass
alternative Möglichkeiten grundsätzlich bestünden, diese jedoch nicht dem
angestrebten Zielzustand entsprächen. Bestehende Unterführungen seien
qualitativ nicht optimal, da Fahrräder dort geschoben werden müssten.
Ausschussmitglied Wollbold griff die
Aussage der Vortragenden auf, dass das Land NRW derzeit einen Bedarfsplan für
Radschnellverbindungen erarbeitet. Ihres Wissens nach würden bestehende
Verbindungen prioritär umgesetzt, da es massive Probleme und dadurch Stillstand
bei anderen Projekten gab. Erst danach solle die Umsetzung neuer Radschnellwege
erfolgen.
Ausschussmitglied Klann sprach erneut
die Anbindung an den Konrad-Adenauer-Ring an und regte an, zu prüfen, ob eine
alternative Führung am Wasserwerk bzw. an der Internationalen Schule möglich
sei. Diese Variante wäre aus seiner Sicht attraktiver als die derzeit geplante
Route über eine stark befahrende Straße sowie über Brücken über den Nordkanal
und die Bahn. Frau Dartenne entgegnete, dass
es sich hierbei um erste Studienergebnisse handele und die endgültige
Linienführung noch nicht feststehe. Sie führte weiter aus, dass es zahlreiche
Herausforderungen gebe, darunter das Gleisdreieck, erhaltenswerte Grünflächen
und Bahntrassen, die die Planung erschweren. Sie betonte die enge Abstimmung
mit der Stadt Neuss.
Herr Adamsky bestätigte, dass
eine attraktive Streckenführung wünschenswert sei und eine Führung entlang
einer stark befahrenen Straße vermieden werden sollte. Eine mögliche
Alternative, die in Betracht käme, wäre der Eselspfad. Er erklärte, dass der
ADFC weiterhin im Austausch mit der Stadt bleiben wolle.
Da keine weiteren Wortmeldungen hierzu erfolgten, leitete der Ausschussvorsitzende zur Beschlussfassung über.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen