Sitzung: 20.02.2025 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 61/5840/XVII/2025
Beschluss:
Der Planungs-,
Klimaschutz- und Umweltausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Protokoll:
Frau Grothe
informiert eingangs, dass sie
ihren Vortrag, der ja bereits mit der Einladung versendet worden sei, mit
aktuellen Zahlen und Fakten auf den neusten Stand gebracht habe. Sie berichtet
zum Thema Umweltpreis. Gemeinsam mit engagierten Partnern soll der Umweltpreis
in 2025 etwas breiter aufgestellt werden. So solle es zukünftig einen Jugend-,
Jury- und einen Publikumspreis geben. Frau Grothe betont, dass der
Umweltpreis Anfang April ausgeschrieben werden soll. Des Weiteren referiert sie
über den Klimakoffer, der an weiterführende Schulen im Kreisgebiet ausgeliehen
werde. Insbesondere durch ein Anschreiben von Kreisdirektor Brügge an alle
weiterführenden Schulen im Rhein-Kreis Neuss zu den Ausleihmodalitäten sei das
Interesse am Klimakoffer nochmals sprunghaft angestiegen. Zur Förderung der
Balkonkraftwerke liefert sie die aktuellen Zahlen: 858 Förderanträge seien
bislang eingereicht worden, 84.000 € aus dem 100.000 € großen Fördertopf
abgeflossen, 16.000 € stünden folglich noch zur Verfügung. Frau Grothe
stellt heraus, dass eine Anschlussförderung mit weiteren Mitteln nicht
vorgesehen sei. Sie informiert über die Leitziele der Klimakampagne: Ein
Bewusstsein für den Klimawandel zu schaffen und die Menschen zum Handeln zu
ermutigen.
Frau Grothe betont, dass der Kampagnenstart mit den Kommunen Neuss,
Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch und Rommerskirchen überaus
erfolgreich gewesen sei. Schwerpunkte: Die Themen Energie und Wärme. Die
kostenlosen Beratungsangebote über nachhaltige Heizungstechniken, energetische
Sanierungen und Energieeinsparpotentiale seien sehr gut angenommen worden.
Frau Grothe berichtet über die verschiedenen Beratungswege, die
individuellen sowie Gruppen-Energieberatungen und über Haus zu Haus- Beratungen
durch geschultes Personal der Energie-Agentur NRW. Sie verweist auf weitere
Beratungsangebote. Die Bürger würden so umfassend informiert. Ab Frühjahr 2025
werde der Fokus dann zusätzlich auf die Solarenergie gelegt.
Frau Grothe
berichtet über ein
Starkregenseminar mit den Schwerpunkten „umweltbewusste
Grundstücksentwässerung“ und „Abwasserentsorgung“, welches gemeinsam mit der
Verbraucherzentrale NRW e. V. durchgeführt worden sei. Über 130 Personen haben
teilgenommen. Dies stelle einen Rekord dar. Daher werde dieses Schwerpunktthema
selbstverständlich weiterbearbeitet.
Frau Grothe
informiert über den aktuellen
Sachstand beim Klimaanpassungsmanagement. So soll zusätzlich zum vorliegenden
Klimaschutzkonzept auch ein Konzept zu Möglichkeiten der Anpassung an die
Klimafolgen erstellt werden (Klimafolgenanpassungskonzept). Auch dieses werde
durch das Umweltbundesamt zu 80 % gefördert. Abschließend betont Frau Grothe,
dass die Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und
Energie des Landes NRW: „AltBauNeu“ mit in die Klimakampagne integriert werde.
Schwerpunkte dabei: Gebäudedämmung und Einsatz erneuerbarer Energien bei der
Sanierung älterer Gebäude.
Vorsitzender Herr Markert bedankt sich im Namen des Ausschusses für die von
der Verwaltung geleisteten Arbeit beim Klimaschutz. Er schlägt vor, dass Frau
Grothe die Fragen von zwei Ausschussmitgliedern jeweils in einem Komplex
beantworten solle. Herr Woitzik erkundigt sich zu den Gründen für
Antragsablehnungen und fragt, warum Dormagen bei diesem Projekt nicht mit dabei
sei. Frau Borggräfe erkundigt sich zum Umweltpreis und zum Klimakoffer.
Frau Grothe antwortet, dass es verschiedene Gründe für die Ablehnungen
gegeben habe.
Zum Beispiel seien aufgrund rechtlicher Vorgaben zunächst nur 600 Watt-Anlagen
gefördert worden, einige Antragsteller haben sich jedoch mit nichtgedrosselten
800 Wattanlagen angemeldet. Dieses sei jedoch inzwischen angepasst worden.
Frau Grothe betont, dass praktisch als eine Unterstützungsmaßnahme alle
abgelehnten Antragsteller nochmals kontaktiert worden seien. Frau Grothe
sagt, dass Dormagen und Grevenbroich eine Teilnahme an der Klimakampagne
abgelehnt haben, trotz Kostenfreiheit. Eine Konsequenz daraus: Energetische
Einzelberatungen seien in diesen Kommunen nicht möglich. Allerdings können
Interessierte aus diesen beiden Kommunen trotzdem bei den Gruppenberatungen
teilnehmen. Frau Grothe gibt bekannt, dass der Umweltpreis ab 2025 nur
noch alle zwei Jahre vergeben werde. Zum Klimakoffer erklärt sie, dass
interessierte Schulen einen Termin vereinbaren, den Koffer beim Rhein-Kreis
Neuss abholen, ein detailliertes Handbuch erhalten und bei der Rückgabe über
ihre Erfahrungen berichten, die bis dato durchweg sehr positiv seien.
Herr Wappenschmidt fragt, ob Dormagen und Grevenbroich weiterhin bei
der Allianz für Klima und Nachhaltigkeit mit im Boot seien, fragt zur
Gebietsauswahl für die Energieberatungen, zur Bekanntgabe von Terminen und ob
es bei den Beratungen eine Erfolgskontrolle gebe. Frau Hugo-Wisseman
erkundigt sich zu den Flyern und fragt, ob auch Real- und Hauptschulen den
Klimakoffer ausleihen können und ob sich auch Bürger mit
Wohnberechtigungsschein bei der Fördermaßnahme „Balkonkraftwerke“ gemeldet
haben. Frau Grothe betont, dass weiterhin alle kreisangehörigen Kommunen
in der Allianz für Klimaschutz vertreten seien. Grevenbroich verfüge zurzeit
allerdings über keinen Klimaschutzbeauftragten. Dass Dormagen und Grevenbroich
sich nicht an der Klimakampagne beteiligen, könne auch auf personelle Engpässe
zurückgeführt werden. Frau Grothe informiert, dass die Stadtteile für
die Energieberatungen gemeinsam mit den jeweiligen kommunalen Bauämtern
ausgewählt worden seien, fokussiert auf Wohngebiete, wo die Sanierungsziele am
ehesten zu erreichen seien. Faktoren wie Gebäudealter, Sanierungsstand und
Eigentumsverhältnisse seien bei der Auswahl mit eingeflossen. Die verschiedenen
Beratungs- und Informationstermine werden auf der Homepage des Kreises und im
Rhein-Kreis Neuss Kalender veröffentlicht. Frau Grothe ergänzt, dass
immer eine Erfolgskontrolle durchgeführt werde, also nachgefragt werde, ob eine
Sanierung erfolgt bzw. weiterhin geplant sei. Die Informationsflyer können in
Dormagen und Grevenbroich nicht zur Verfügung gestellt werden, da in den
Kommunen, die mitmachen, immer das eigene Stadtlogo aufgedruckt sei. Frau
Grothe führt aus, dass sämtliche weiterführenden Schulen sich in Sachen
Klimakoffer bewerben können, natürlich auch Haupt- und Realschulen.
Frau Krings
berichtet, dass bei den 858 Förderanträgen für ein Balkonkraftwerk ca. 15
Anträge von Personen mit Wohnberechtigungsschein dabei gewesen seien. Frau Grothe informiert, dass bislang nur ein
Klimakoffer eingesetzt werde, dieser habe in der Anschaffung ca. 300 €
gekostet.
Frau Leiermann
zeigt sich enttäuscht, dass Dormagen nicht an der Klimakampagne mitmache und
fragt, ob die Möglichkeit bestehe, noch nachträglich einzusteigen. Sie
erkundigt sich, ob Infomaterial aus dem Projekt AltBauNeu für die
Öffentlichkeitsarbeit in Dormagen zur Verfügung gestellt werden könne. Herr
Werhahn betont, dass ein frühzeitiges Nachhaken bei Kommunen, die bei
solchen sinnhaften Projekten nicht sofort mitmachen wollen, oft zum Erfolg
führe. Kreisdirektor Brügge betont, dass für ein nachträgliches
Einsteigen natürlich auch die finanziellen Auswirkungen geprüft werden müssen.
Die vorhandenen Mittel seien natürlich für sechs Kommunen verplant worden und
nicht auf acht. Frau Grothe stellt heraus, dass die Infomaterialien
kurzfristig nicht nachbestellt werden können und dass die Beratungstermine auch
längst alle terminiert seien. Die Klimakampagne ende Anfang Mai 2025, sodass
eigentlich auch rein planerisch keine Zeit mehr für ein nachträgliches
Einsteigen vorhanden sei. Frau Grothe sagt,
dass alle Kommunen in NRW einen eigenen Zugang zum Portal AltBauNeu haben und
somit auch eigenständig Infomaterial bestellen können. Frau Borggräfe
fragt, ob in der nächsten Sitzung des Kreis-Umweltausschusses im Mai auch über
die Ergebnisse aus dem angekündigten Controlling berichtet werden könne. Frau
Grothe bejaht dieses.
Vorsitzender Herr Markert informiert im Nachgang zum TOP
„Klimaschutzmanagement“, dass die Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss
(JKG-Neuss), einer der Preisträger des letztjährigen Umweltschutzpreises des
Rhein-Kreises Neuss, ihre nachhaltigen Schulprojekte gerne einmal vor Ort präsentieren
wolle. In Abstimmung mit dem Landrat, dem Kreisdirektor und dem
Umweltdezernenten solle daher die nächste Sitzung des Kreisumweltausschusses am
22. Mai 2025 in der JKG-Gesamtschule stattfinden. Weitere Details werden in der
Einladung zur Sitzung bekannt gegeben.