Beschluss:

Der Kulturausschuss beschloss einstimmig, die Entscheidung über die Änderung der Höhe der Eintrittsgelder sowie über die Änderung der Entgelte für die Fremdnutzung von Räumlichkeiten auf die nächste Sitzung des Kulturausschusses zu vertagen.


Protokoll:

Herr Lonnes rief in Erinnerung, dass das Kulturzentrum des Rhein-Kreises Neuss in Zons seit dem Jahre 1972 einen Kulturauftrag erfülle und eine hervorragende Arbeit leiste. Neben den Sammlungen von Zinn des Jugendstils und der Textilkunst werde durch Wechselausstellungen, die immer auf die ständige Ausstellung abgestimmt seien, wie z.B. Viel-Falten, ein sehr lebendiges Programm erreicht. Zudem wurde vor einem Jahr die Stelle der Museumspädagogik wieder besetzt. Neben dem Museum befinde sich das Archiv im Rhein-Kreis Neuss und das Internationale Mundartarchiv Ludwig Soumagne auf dem Gelände. Die Einrichtungen des Rhein-Kreises Neuss pflegen eine gute Nachbarschaft mit den Zonsern und den dort ansässigen Vereinen.

Herr Lonnes erklärte weiterhin, dass die Verwaltung und die Museumsleitung den Kulturauftrag zukünftig stärker betriebswirtschaftlich ausrichten möchten. So sei geplant, die Ertragskraft des Kulturzentrums in Zons zu stärken. Hierfür sei eine Erhöhung des Eintrittes in das Museum und die daran anschließende Parkanlage vorgesehen. Der Zugang zum Gelände sei zukünftig nur noch über das Museum bzw. über eine Klingel zum Archiv, Internationalem Mundartarchiv und zur Nordhalle möglich.

Die gesamte Anlage solle als musealer Erlebnisraum wahrgenommen werden und an verschiedenen Stellen zum Verweilen einladen. Der Park werde an vielen Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit geöffnet. Um insbesondere den Zonser Bürgerinnen und Bürgern weiterhin die Möglichkeit zu geben, die Parkanlage zu nutzen, sei die Einführung eines eintrittsfreien Mittwochs sowie eines eintrittsfreien ersten Samstags im Monat geplant.

Die Erhebung eines Eintrittsgeldes für die Torburg, wie von den Vereinen vorgeschlagen, habe sich nach einer Berechnung der möglichen Einnahmen als nicht der richtige Weg erwiesen, da die Personalkosten für die Maßnahme die Einnahmen überstiegen.

Herr Lonnes stellte deutlich heraus, dass sich die Stadtführung in Zons nicht verteuere, da die Führungen während der Öffnungszeiten und außerhalb der Öffnungszeiten nach Absprache weiterhin ohne Eintritt durchgeführt werden könnten.

Die im Erbbaurechtsvertrag zwischen der Stadt Dormagen und dem Rhein-Kreis Neuss eingetragenen Dienstbarkeiten würden selbstverständlich ebenfalls berücksichtigt.

Der geplante Eintritt für die Parkanlage stehe auch nicht im Widerspruch zu dem Schreiben vom damaligen Kreisverwaltungsdirektor Dieter Patt vom 29.06.1987, der zugesagt hatte, dass die Bereiche Innenhof und Juddeturm für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden. Daran hielte sich der Rhein-Kreis Neuss, das Gelände bliebe für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

Herr Lonnes verwies darauf, dass die Fraktionen CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen bei der Stadt Dormagen einen Dringlichkeitsantrag gestellt haben, den Punkt auf die Tagesordnung des dortigen nächsten Kulturausschusses am 24.11.2010 zu setzen. Der Bürgermeister und der Kultur- und Sportbetrieb Dormagen wurden gebeten, gemeinsam mit den demokratischen politischen Kräften in Dormagen darauf hinzuwirken, dass die Eintrittsgelder für das Kulturzentrum Dormagen-Zons allenfalls maßvoll erhoben werden und die Innenhöfe des Kulturzentrums Zons auch weiterhin gebührenfrei betreten werden können. Herr Lonnes werde in der dortigen Sitzung die geplanten Änderungen vortragen. Er schlug daher vor, die weitere Diskussion zunächst in die Fraktionen zu verweisen.

 

Herr Radmacher, Herr Ingenhoven und Herr Rosellen stimmten dem zu. Die Entscheidung über die Gebührenerhöhung solle vertagt werden.

 

Frau Kalthoff wies ergänzend darauf hin, dass ihr eine Gebührenerhöhung der Eintritte von 3,- € auf 5,- € als zu hoch erscheine, auch sei die Einkommenssteigerung bis 2014 auf 70.000,- € zu optimistisch gerechnet.

 

Herr Lonnes erklärte, dass die Verwaltung auf Nachfrage gerne bereit sei, das Konzept in den Fraktionen oder Vereinen vorzustellen und zu diskutieren.

 

Vorsitzender Rehse dankte den Zonser Bürgerinnen und Bürgern für ihr Erscheinen und betonte, dass noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Es könne noch ein Konsens gefunden werden.