Protokoll:

Anfragen aus den Reihen der Beiratsmitglieder lagen nicht vor.

 

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Sitzung erinnerte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke daran, dass der Vorsitzende sein Amt nunmehr bereits über 25 Jahre ausübe.

Die Natur habe Rainer Lechner schon in seinen Kindertagen fasziniert. Dies sei für einen Beamtensohn nicht ohne weiteres normal. Wenn man aber wisse, dass er in Papenburg eine Moorschule besucht habe, dann sehe das schon anders aus. Sicher habe er dort Eindrücke einer Landschaft sammeln können, wie sie hier nicht mehr vorliegen. Am Quirinus-Gymnasium habe er mit Dr. Knörzer einen Biologielehrer gehabt, der sicher in Vielem ein Vorbild gewesen sei. Dr. Knörzer sei ja auch sein Vorgänger im Amt des Beiratsvorsitzenden gewesen.

In seinem Studium habe er dann seine Leidenschaft für Kunst und Biologie zum Beruf erhoben, um als Pädagoge auch anderen jungen Menschen diese Felder näher zu bringen.

In den Jahren seines Engagements für die Natur habe Rainer Lechner verschiedene Schwerpunkte gesetzt. So habe er schon früh eine umfangreiche Kakteensammlung angelegt, die er später dem Botanischen Garten Düsseldorf übergeben habe; sie bestehe noch heute. Ende der 60er Jahre habe er sich als Kreisvertrauensmann für 15 Jahre verstärkt dem Vogelschutz gewidmet. Es sei denn auch ein interessanter Vogel, der hier den Vorsitz innehabe: Dem Naturschutz verpflichtet, aber nie engstirnig und immer alle betroffenen Interessen betrachtend.

Sein Interesse am Natur- und Umweltschutz sei auch der Anlass für seine politische Arbeit gewesen, im Laufe derer er seit 1969 als CDU-Mitglied 12 Jahre als Sachkundiger Bürger und 20 Jahre als Kreistagsabgeordneter tätig gewesen sei.

Seit 1985 sei er als Nachfolger von Dr. Knörzer Vorsitzender des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde, zwischenzeitlich auch Mitglied bzw. Vorsitzender der mittlerweile aufgelösten Beiräte bei der Obersten und Höheren Landschaftsbehörde.

Auch die Kunst habe Rainer Lechner in den Dienst des Naturschutzes gestellt. Er erinnere sich an wunderbare Gemälde von Vögeln in einem großformatigen Kalender. Aber nicht nur für die Vogelwelt, auch mit Schmetterlingen habe er sich intensiv beschäftigt. Seine Arbeit habe nicht nur ihm, sondern auch dem gesamten Landschaftsbeirat des Rhein-Kreises Neuss ein hohes Ansehen verschafft.

Seine stringente Arbeit für Natur und Umwelt habe ihm nicht immer nur Freunde verschafft; allerdings müsse man sich fragen, ob ein Mensch irgendwann überhaupt noch Freunde besitze, wenn er sich im Gegensatz dazu immer konturlos darstelle. Er habe aber auch nie nur den Konflikt gesucht, sondern sei beständig um Ausgleich der Positionen bemüht gewesen, wo immer dies möglich gewesen sei.

Rainer Lechner habe sich und sein Fachwissen bei einer Vielzahl von Projekten eingebracht. Er danke ihm im Namen von Kreistag und Verwaltung, aber auch ganz persönlich, für sein Engagement in der Arbeit des Beirates und weit darüber hinaus und hoffe, dass er dieses noch lange und bei guter Gesundheit fortsetzen werde. Er sei jetzt in einem Alter, in dem er in China erstmals eine wichtige Aufgabe wahrnehmen dürfe. Eigentlich gehöre der Vorsitzende auch auf die Rote Liste, da Exemplare seiner Art selten geworden seien. Man müsse darauf achten, ihn gut zu pflegen.

 

Landrat Petrauschke überreichte Rainer Lechner als kleine Anerkennung eine Schale mit Sukkulenten und lud ihn und die Mitglieder des Beirates zu einem anschließenden Imbiss mit Umtrunk ein.

 

Für die Mitglieder des Beirates dankte Karl-Georg Klauth dem Vorsitzenden für seinen Einsatz und sein beständiges Bemühen um Ausgleich. Es sei nahezu die Regel, dass Entscheidungen des Beirates einstimmig gefasst würde. Daran möge sich manch anderes Gremium messen lassen. Er hoffe auf eine noch lange weitere Zusammenarbeit, auf die er sich schon freue.

 

Rainer Lechner betonte, dass Diskussionen stets sachlich zu führen seien. Zudem müssten die Diskussionspartner sich gegenseitig ernst nehmen. Der Beirat solle aus seinem Sachverstand heraus Rat geben. Aufgabe des Vorsitzenden sei es, einen möglichst engen Kontakt zur Verwaltung zu halten. Er denke, dass ihm dies immer gelungen sei und er ein gutes Verhältnis zu allen beteiligten Stellen gepflegt habe.

 

Im Anschluss fand ein Umtrunk mit den Mitgliedern des Beirates statt.