Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Lonnes gab bekannt, dass neben den Berichten der kulturellen Einrichtungen des Rhein-Kreises Neuss und der Kulturförderung neu auch die Jahresberichte der Stiftungen Schloss Dyck, der Stiftung Insel Hombroich sowie der Sparkassenstiftung in den nun vorliegenden Jahresbericht aufgenommen wurden. Ebenso eine Neuerung seien die Hörbeiträge auf der beigefügten CD. Er schlug vor, dass die Einrichtungsleiter kurz über das vergangene Jahr berichten sollten und im nächsten Kulturausschuss über den Jahresbericht 2011 abschließend beraten werden könne.

 

Vorsitzender Rehse stimmte dem zu und bat Frau Braun-Sauerwein um ein Resümee zum Jahr 2011 in der Jugendmusikschule.

 

Frau Braun-Sauerwein führte aus, dass die Jugendmusikschule des Rhein-Kreises Neuss in den Gemeinden Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich und Rommerskirchen fünf Bereiche abdecke: Elementarbereich, Instrumentalunterricht in Gruppen, Einzelunterricht, Ensembleunterricht und die Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen.

 

Die Jugendmusikschule nehme mit Unterstützung des Fördervereins und der Sparkasse Neuss sowohl eine Breiten- wie auch Spitzenförderung vor. Insgesamt würden ca. 2.370 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Im letzten Jahr seien ca. 100 Konzerte durchgeführt worden, wobei der größte Erfolg mit dem Picknickkonzert im Park Friedestrom erzielt worden sei.

 

Für das Jahr 2012 sei geplant, Kooperationen mit Schulen, insbesondere auf den Bereich der Förderschulen, auszudehnen. Auch sollten Konzerte der Jugendmusikschule im Vorfeld stärker beworben werden. Erstmalig wurde im Februar 2012 ein Dozentenkonzert durchgeführt, welches vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

 

Herr Kresse erklärte, dass die geplante Ausweitung der Kooperationen auf Förderschulen sehr erfreulich sei; Ziel müsse es sein, Teilhabebarrieren zu beseitigen.

 

Herr Heling verwies für das Medienzentrum im Rhein-Kreis Neuss auf den Jahresbericht und richtete das Augenmerk neben dem 1. Preis im „8. LfM-Bürgermedienpreis“ der Landesanstalt für Medien NRW in der Kategorie „Schulprojekt – Produktionen bis Klasse 6“ auf drei weitere Punkte.

Das Netzwerk „s.i.n.us – Sicher im Netz unterwegs“ habe im Jahr 2011 sein Angebot erweitert und verfüge nun über eine eigene Internetseite. Die Kickoff-Veranstaltung habe im Herbst 2011 stattgefunden.

Darüber hinaus würden sich die Zahlen für die Inanspruchnahme des EDMOND-Angebotes (EDMOND = Elektronische Distribution von Medien on Demand) überaus positiv entwickeln. So habe sich die Zahl der bei EDMOND angemeldeten Lehrkräfte um 40 % erhöht und die Anzahl der verfügbaren EDMOND-Titel auf knapp 7.500 in 2011 mehr als verdoppelt. Die gesteigerten Zahlen bei den Downloads gingen nicht zu Lasten der klassischen Ausleihmedien, so dass sich ein Paradigmenwechsel bislang nicht zeige.

Ferner wurde in 2011 die Digitalisierung des Fotoarchivs komplett abgeschlossen. Auf 160.000 Bilder könne nun digital zurückgegriffen werden.

 

Auf Nachfrage vom Vorsitzenden Rehse, ob die Fotos online zur Verfügung stünden, gab Herr Heling an, dass dies für die Zukunft geplant sei.

 

Frau Dr. Wappenschmidt, Leiterin des Kulturzentrums Sinsteden, führte aus, dass sie in 2011 mit der Ausstellung „Neid“ mit einer Ausstellungsreihe zu den sieben Todsünden begonnen habe, welche in 2012 mit dem Thema „Völlerei“ mit einer Förderung vom Landschaftsverband Rheinland fortgeführt werde. Darüber hinaus wurde mit der Ausstellung „Herbarium Amoris“ die Verbindung zur Landwirtschaft geschaffen, ebenso wie mit den jährlich mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren stattfindenden Blues-Konzerten bzw. dem Blues-Festival, welches einen regelmäßigen Besucherkreis von 500 Besuchern habe. So habe sich das Kulturzentrum Sinsteden mit einer Ausstellung zur Archäologie und dem benachbarten wissenschaftlichen Geflügelhof als eine multifunktionale Einrichtung erwiesen.

Der jährliche Rhenag-Tag, welcher zunächst als Rhenag Rodeo-Tag mit einer Präsentation der Westernreiterei begonnen habe, konzentriere sich nun ebenfalls auf die Bezüge zur Landwirtschaft. Die Bevölkerung zeige daran ein großes Interesse und die Veranstaltung sei in 2011 sehr gut besucht gewesen.

In 2011 wurde ferner in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum und mit Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland der Rückriem-Führer „Arbeiten in NRW“ fertig gestellt.

 

Vorsitzender Rehse verwies für das Kulturzentrum Sinsteden noch auf die derzeitige Ausstellung von Frau Anne Behrens „Zuckerstücke meines Lebens“.

 

Zum Archiv im Rhein-Kreis Neuss führte Herr Dr. Schröder im Hinblick auf den Bestandsschutz des Archivmaterials aus, dass die Verfilmung der Zeitungsbestände in 2011 weiter fortgesetzt worden sei. Dies solle auch in Zukunft weitergeführt werden, um die Originale bei Anfragen zu schonen. Ergänzend werde die Restaurierung der Katasterkarten weiter fortgesetzt.

Für die Öffentlichkeit seien zwei gut besuchte Tage der offenen Tür durchgeführt worden, einer zur Eröffnung der Parkanlage Friedestrom und der zweite am Tag des offenen Denkmals.

Im Rahmen des Projektes „Erschließung historischer Quellen anhand von westfälischen Adelsarchiven“ liege das Rohmanuskript von Herrn Dr. Frese vor. Nun seien mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland eine Publikation evtl. im Internet sowie eine Veranstaltung zur Präsentation der Ergebnisse geplant.

Ein wichtiges Ereignis für das Archiv im Rhein-Kreis Neuss sei auch die Verabschiedung von Herrn Dr. Emsbach gewesen, der über 30 Jahre lang dem Archiv ein Gesicht verliehen habe.

 

Herr Radmacher erfragte, welche Lagerkapazität das Archiv bei den jetzigen Lagerbedingungen noch habe.

 

Herr Dr. Schröder erklärte, dass bei dem derzeitigen Zuwachs von Archivmaterial noch Lagerkapazität für fünf Jahre bestehe.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Radmacher, ob angedientes Archivmaterial schon einmal abgelehnt wurde, führte Herr Dr. Schröder aus, dass nur Archivgut aus den Verwaltungen aufbewahrt würde. Nicht dazu gehörendes Schriftgut würde vernichtet werden. Ob Sammlungsgut in der Vergangenheit abgelehnt wurde, konnte Herr Dr. Schröder nicht bestätigen.

 

Herr Thyssen führte aus, dass das Internationale Mundartarchiv im Jahr 2011 sein 25jähriges Bestehen und der Verein zur Pflege und Förderung der Mundart, dessen Geschäftsstelle sich im Internationalen Mundartarchiv befinde, sein 10jähriges Bestehen gefeiert haben. Aus diesem Grund wurde eine Reihe von Veranstaltungen, u.a. auch zwei auf dem Hoerenhof, die beide ausverkauft waren, durchgeführt. Den Höhepunkt bildete jedoch der Auftritt von Konrad Beikircher im Archivhof mit Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland.

Die Veranstaltungen des Vereins zur Pflege und Förderung der Mundart auf dem Hoerenhof würden auch in 2012 fortgesetzt. Darüber hinaus werde mit Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland ein Werk zum Dialektliedgut im Rheinland herausgegeben.

 

Abschließend legte Herr Thyssen den Mitgliedern des Kulturausschusses die dem Jahresbericht beigefügte CD mit der Ton-Collage des Grund- und Leistungskurses Musik der Klasse 13 des Marienberg Gymnasiums „Was ist sie für Dich, die Musik“ sowie mit Mundartbeiträgen des Mundarttelefons ans Herz.

 

Frau Riemann berichtete, dass im Kreismuseum Zons die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr trotz der Eintrittserhöhung im Mai 2011 gesteigert werden konnten, da die eintrittsfreien Tage, der erste Samstag im Monat sowie der Mittwoch, sehr gut angenommen würden. Auch im neu gestalteten Park Friedestrom hätten die Besucher lange Aufenthaltszeiten.

Sowohl die Ausstellung „Wahlverwandtschaften um 1900“, die unter der Schirmherrschaft vom japanischen Generalkonsul in Düsseldorf stand, als auch die 16. Internationale Silbertriennale, die zeitgleich mit der Ausstellung zur Manu Factum, dem höchst dotierten Staatspreis für Kunsthandwerk in Deutschland, dargeboten wurde, waren sehr gut besucht. Ebenso erfreuten sich Großveranstaltungen, wie das Drehorgelfest, welches mit Unterstützung des Fördervereins durchgeführt wurde, der traditionelle Ostereiermarkt und der Adventsmarkt großer Beliebtheit, wobei sich zeitgleiche andere Großveranstaltungen bei den Besucherzahlen bemerkbar machten.

Bei der Museumspädagogik von Frau Hahn seien die angebotenen Kurse überbucht gewesen. Auch wachse die Nachfrage nach Führungen im Museum und im Park sowie nach Begleitprogrammen zu den jeweiligen Ausstellungen.

 

Vorsitzender Rehse dankte allen Einrichtungsleitern für die Ausführungen und für den schönen Jahresbericht, der nun wieder verschickt und ausgelegt werden sollte. In der nächsten Sitzung könne dieser bei Bedarf noch besprochen werden.