Protokoll:

Ausschussvorsitzender Dr. Klose begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Gronen und Frau Habrich von der Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen e.V.“, Neuss. Der Vortrag von Frau Gronen und Frau Habrich liegt in Anlage bei.

 

Kreistagsmitglied Widdekind bedankte sich für den Vortrag und lobte die Aufbauarbeit des Vereins in den vergangenen 30 Jahren. Die gewachsene Zusammenarbeit mit der Polizei sei auch ein Beleg für die qualitativ gute Arbeit der Beratungsstelle, wie auch die positiven Rückmeldungen von betroffenen Frauen.

 

Kreistagsmitglied Wienands ergänzte, dass die für die Arbeit der Beratungsstelle zur Verfügung gestellten Kreismittel gut investiert seien. Sie fragte an, wie es unter datenschutzrechtlichen Aspekten möglich sei, dass die Polizei einen Kontakt vermittle. Frau Gronen erläuterte, dass es hierzu eine gesetzliche Regelung gebe und die Polizei betroffene Frauen auf die Möglichkeiten des Opferschutzes hinweise. Sofern die Betroffenen diese Möglichkeit nutzen wollen, erfolge eine Weiterleitung an die Frauenberatungsstelle.

 

Kreistagsmitglied Servos dankte für die Informationen und fragte an, ob der gestiegene Bedarf in der Beratungsstelle personell quantifiziert werden könne. Frau Gronen bezifferte den Bedarf mit einer halben Vollzeitstelle. Allgemeiner Vertreter Steinmetz wies darauf hin, dass ein entsprechender Zuschussantrag vorliege und auf der Wunschliste stehe.

 

Ausschussmitglied Quellmann bat um Erläuterung, wie die Beratungsstelle mit dem besonders schwierigen Problem der Zwangsheiraten umgehe. Frau Habrich führte aus, dass bei bereits vollzogenen Zwangseheschließungen zumeist Fälle von Gewaltausübung die Frauenberatungsstelle erreichen würden. Für die betroffenen Frauen sei eine Trennung dann fast immer mit einem Bruch mit ihrer gesamten Familie verbunden. Für die Frauen in dieser spezifischen Problemsituation werde daher nach speziellen Beratungsangeboten gesucht und ein entsprechender Kontakt hergestellt.