Protokoll:

Herr Lonnes informierte den Schulausschuss über die Initiativen zum Ausbau des Fachhochschulstandortes Rhein-Kreis Neuss, die am 03.09.2008 im Kreisausschuss beraten worden sind (Tischvorlage – Anlage 5).

 

Ziel des Rhein-Kreises Neuss sei es, die Hochschulkompetenz zu verbessern. Seit 1999 biete die private Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM) am Berufsbildungszentrum Neuss-Hammfeld wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge an, die berufsbegleitend akademische Abschlüsse vermitteln. Ab 2009 wolle die FOM ihr Studienangebot in Neuss um einen Ingenieurstudiengang in den Bereichen Mechatronik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik ergänzen. Darüber hinaus werde die FOM am Berufsbildungszentrum Dormagen ab dem Sommersemester 2009 einen Bachelorstudiengang mit dem Schwerpunkt Logistik anbieten. Vorgesehen seien auch Studienangebote der FOM am Berufsbildungszentrum Neuss-Weingartstraße (Betriebswirtschaft) und am Berufsbildungszentrum Grevenbroich (Vorschulpädagogik).

 

Der Ende Mai 2008 von der Landesregierung NRW initiierte Wettbewerb zum Ausbau der öffentlichen Fachhochschulen biete zusätzlich die Chance, dass der Rhein-Kreis Neuss Standort einer öffentlichen Hochschule mit den Schwerpunkten Energieverfahrenstechnik und Lebensmitteltechnologie werden könne. Das Land plane die Gründung von drei neuen Fachhochschulen und den Ausbau bestehender Fachhochschulen an bis zu fünf Standorten.

 

Vor diesem Hintergrund unterstütze der Rhein-Kreis Neuss die Bewerbung der Hochschule Niederrhein mit dem Ziel, technische Studiengänge im Bereich der Energiewirtschaft und der Food-Industrie im Rhein-Kreis Neuss anbieten zu können. Als konkrete Beiträge biete der Rhein-Kreis Neuss

  • ein Grundstück am Berufsbildungszentrum Neuss-Hammfeld
  • zwei Stiftungsprofessuren, die zeitlich auf drei bis fünf Jahre befristet sein sollen (in Kooperation mit Unternehmen aus der Region)
  • die Vermittlung von Ausbildungspartnerschaften mit großen Unternehmen.

 

Auf Anfrage von Frau Pricking erklärte Herr Lonnes, dass er bis Ende des Jahres mit einer Entscheidung über den Ausbau der öffentlichen Fachhochschulen rechne. Die Entscheidung über die zusätzlichen Angebote der FOM werde früher fallen, da sie von dem Landeswettbewerb unabhängig seien. Die Verwaltung werde in der für November vorgesehenen Sitzung des Schulausschusses berichten.

 

Herr Schwache merkte kritisch an, dass der Rhein-Kreis Neuss verstärkt mit der FOM kooperiere, obwohl deren Studienangebote kostenpflichtig seien. Die Zusammenarbeit mit einer öffentlichen Hochschule sei daher vorzuziehen. Herr Lonnes entgegnete, dass die FOM zwar privat, aber gemeinnützig sei. Die Kosten für die Studierenden seien aus seiner Sicht vertretbar. Außerdem sei  eine Großzahl von Unternehmen bereit, die Studiengebühren ihrer Mitarbeiter zu übernehmen, wenn diese sich für eine gewisse Zeit an den Betrieb binden.