Protokoll:

Herr Stevens ist Geschäftsführer der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss (Haus der Natur in Knechtsteden) und informiert zunächst über deren Finanzierung. So übernehme die Bezirksregierung Düsseldorf 80 % der Kosten, die Stadt Dormagen und der Rhein-Kreis Neuss jeweils 10 %. Außerdem finanziere sich die Biologische Station durch Projekte, die z. B. für den Landschaftsverband Rheinland und den Landesbetrieb Straßen durchgeführt werden. Herr Stevens berichtet von den Kernaufgaben der Biologischen Stationen:

 

  • Schutzgebietsbetreuung
  • Vertragsnaturschutz
  • Wissenschaftliche und beratende Aufgaben
  • Artenschutz
  • Informationsvermittlung

 

Herr Stevens betont, dass die Biologische Station für den Rhein-Kreis-Neuss insbesondere die beiden Pflichtaufgaben „Insektenberatung“ (primär über Wespen mit bis zu 650 Beratungen pro Jahr) und die Erarbeitung von sogenannten Maßnahmenkonzepten (Pflege und Entwicklungspläne für die FFH-Gebiete) übernommen habe. Letztere Aufgabe sei für die FFH-Gebiete „Wahler Berg“ und „Die Spey“ beendet. Aktuell werden die FFH-Gebiete „Zonser Grind“ und „Uedesheimer Rheinbogen“ bearbeitet. Herr Stevens informiert, dass in den nächsten Jahren die Bearbeitung von Maßnahmenkonzepten für alle weiteren FFH-Gebiete im Kreisgebiet eine wichtige Aufgabe für die Biologische Station sein werde. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten für den Rhein-Kreis Neuss sei der Vertragsnaturschutz. Hier übernehme die Station die fachliche Betreuung bei den Vertragsabschlüssen des Kreises sowie die fachliche Beratung der Landwirte. Herr Stevens berichtet über die europaweit einzigartigen Grünlandgesellschaften im Kreisgebiet. Gemeinsam mit der Landwirtschaft werden hier im Rahmen des Kreiskulturlandschaftsprogrammes Maßnahmen ergriffen, um diese Grünlandgesellschaften auch zukünftig zu erhalten.

 

Herr Dr. Kalthoff fragt, inwieweit die Stickstoffeinträge aus der Atmosphäre Einfluss auf Magerstandorte haben. Herr Stevens erläutert, dass hierbei die Bodenart die entscheidende Rolle spiele, so können sandige Magerstandorte die Nährstoffe nur geringfügig binden. Herr Dorok möchte Informationen über die Förderung von Landschaftspflegemaßnahmen. Herr Große berichtet über die verschiedenen Fördermöglichkeiten durch das Land und die EU. Je nach Maßnahme werden dabei zwischen 80 bis 100 % der Kosten übernommen. Frau Hugo-Wissemann erkundigt sich nach Details zu den Maßnahmenkonzepten für die laufenden Landschaftsplanänderungen für die FFH-Gebiete „Die Spey“ und „Wahler Berg“. Herr Stevens informiert, dass diese Pläne umfassend mit den Betroffenen abgestimmt worden seien und auch als fachliche Grundlage für die Landschaftsplanung genutzt werden. Herr Wappenschmidt fragt, ob die aktuelle Grünlandkartierung ebenfalls durch die Biologische Station durchgeführt werde. Herr Stevens bejaht diese Frage. Herr Wappenschmidt wünscht Informationen zu dem Antrag auf EU-Fördermittel für den Feldhamster. Herr Stevens antwortet, dass der Antrag negativ beschieden worden sei, kurzfristig aber ein neuer überarbeiteter Antrag eingereicht werde.