Protokoll:

Die Folien des Vortrags von Herrn Stevens sind als Anlage beigefügt.

 

Die Knoblauchkröte, so erläuterte Herr Stevens, sei im Rhein-Kreis Neuss nur an einem Standort bekannt, nämlich im Bereich der Heidbergmühle in Meerbusch. Frühere Funde lägen auch aus den Räumen Neuss und Dormagen vor.

Die Knoblauchkröte sei an ihren im Gegensatz zu anderen Krötenarten senkrechten Pupillen und ihrem Scheitelhöcker gut erkennbar.

Das Vorkommen an der Heidbergmühle sei besonders bedeutsam, da es die Vorkommen in der Eifel langfristig mit den Vorkommen im Münsteraner Raum wieder vernetzen könne.

1994 sei in einem ausführlichen Gutachten des IVÖR an der Heidbergmühle ein Bestand von 12 Tieren bestätigt worden. Auch 1995 sei ein Nachweis erfolgt. Nach 2003 sei das ursprüngliche Laichgewässer ausgetrocknet und 2008 optimiert worden. Man habe in dem Jahr vermutlich das letzte Weibchen der Population einfangen können, ein weiteres Mal im Jahr 2012.

Im Jahr 2013 habe das Weibchen abgelaicht, so dass man Kaulquappen habe aussetzen können. Im Rahmen einer Bachelorarbeit sei die Abwanderung der Jungkröten verfolgt worden. Die Hauptwanderrichtung sei Nordwesten, in Richtung einer Kompensationsfläche, die speziell für die Knoblauchkröten bewirtschaftet werde. In diesem Jahr habe man erneut einen Zaun aufgestellt, um das Zuwanderungsverhalten zu untersuchen.

Im Münsterland bestehe ein LIFE-Zuchtprojekt für die Knoblauchkröte. Hieraus habe man 2014 300 Exemplare erhalten können, um die genetische Qualität zu erhöhen. Weitere 500 Kaulquappen habe man aus dem Rhein-Erft-Kreis erhalten, so dass heute dort 3 genetische Linien zur Vermehrung vorhanden seien.

Sowohl auf lokaler, als auch auf regionaler Ebene sei eine Vernetzung der Lebensräume der Knoblauchkröte anzustreben, die Schaffung weiterer Laichgewässer und die Optimierung der Landlebensräume. Dies könne auch im Rahmen des Kreiskulturlandschaftsprogramms gefördert werden.