Beschluss:

Der Sozial- und Gesundheitsausschuss empfiehlt dem Kreistag, den Ehrenamtspreis für soziales Engagement grundsätzlich beizubehalten. Wegen der Vielzahl der Preisvergaben, der sich zum Teil auch überschneidenden Zielgruppen und der Exklusivität der einzelnen Wettbewerbe soll jedoch das Vergabeverfahren in der jetzigen Form nicht weiter fortgeführt werden.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, soweit Vorschläge an den Rhein-Kreis Neuss herangetragen werden, beispielhaftes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich im Einzelfall zu würdigen. Dabei wird die Würdigung für soziales ehrenamtliches Engagement organisatorisch mit der Vergabe des Integrationspreises zusammengelegt.


Protokoll:

Zur Erläuterung der vorgelegten Beschlussempfehlung führte Kreisdirektor Brügge aus, dass in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden regelmäßig Ehrenamtspreise für soziales Engagement verliehen würden. Zudem finde mit der Aktion „Helden im Alltag“ von der Neuß-Grevenbroicher Zeitung jährlich eine weitere sehr beachtete Ehrenamtswürdigung statt, bei welcher der Rhein-Kreis Neuss in der Jury mitwirke.

 

Aufgrund der Vielzahl an Preisvergaben mit zum Teil überschneidenden Zielgruppen solle der Ehrenamtspreis des Rhein-Kreises Neuss für soziales Engagement nicht mit einem eigenen Wettbewerb fortgeführt werden. Auf diese Weise solle einer Inflation an Auszeichnungen entgegengewirkt werden. Stattdessen solle die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im sozialen Bereich in Einzelfällen im Rahmen der bestehenden Preisvergaben hervorgehoben werden.

 

Kreistagsmitglied Rosellen sprach sich für eine Beibehaltung des Ehrenamtspreises für soziales Engagement aus, weil durch Aktionen wie „Helden im Alltag“ nicht alle im sozialen Bereich ehrenamtlich Tätigen erreicht würden. Er schlug vor, den Ehrenamtspreis mit einem bestehenden Preis zusammenzulegen. Hierfür würde sich der Integrationspreis anbieten.

 

Kreistagsmitglied Moritz schloss sich diesem Vorschlag mit dem Hinweis an, dass für den Ehrenamtspreis auch keine finanziellen Mittel bereitgestellt werden müssten.

 

Ausschussmitglied Dubbel begrüßte die Beschlussempfehlung und wies darauf hin, dass eine Würdigung für soziales ehrenamtliches Engagement danach weiterhin im Einzelfall erfolgen könne, dieses jedoch im Übrigen durch die bestehenden Preise hinreichend gewürdigt werde.

 

Nach Auffassung von Kreistagsmitglied Thiel sollte anstelle des Ehrenamtspreises für soziales Engagement der Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“ abgeschafft werden, da hiermit eine berufliche Tätigkeit und kein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werde. Daher beantragte er die Abänderung der Beschlussempfehlung.

 

Kreisdirektor Brügge merkte darauf hin an, dass eine den Journalistenpreis betreffende Beschlussfassung schon aus Verfahrensgründen nicht möglich sei und auch nicht in der Zuständigkeit des Sozial- und Gesundheitssauschusses liege.

 

Kreistagsmitglied Schmitz stellte in diesem Zusammenhang nochmals heraus, dass der Ehrenamtspreis nicht gänzlich abgeschafft, sondern auf Einzelfälle beschränkt werden solle.

 

Auf Nachfrage von Kreistagsmitglied Thiel teilte Kreisdirektor Brügge mit, dass die Vergabe des Ehrenamtspreises für soziales Engagement nicht mit einem Preisgeld verbunden sei.

 

Ausschussvorsitzender Dr. Klose schlug nach dem Verlauf der Diskussion vor, den Ehrenamtspreis beizubehalten, seine Vergabe aber mit dem Integrationspreis organisatorisch zu verbinden.


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig bei 3 Enthaltungen (UWG/Die Aktive und Bündnis 90/Die Grünen)