Sitzung: 13.05.2015 Ausschuss für Soziales und Wohnen
Vorlage: 50/0598/XVI/2015
Beschluss:
Der Sozial- und Gesundheitsausschuss empfiehlt dem Kreistag, den Ehrenamtspreis für soziales Engagement grundsätzlich beizubehalten. Wegen der Vielzahl der Preisvergaben, der sich zum Teil auch überschneidenden Zielgruppen und der Exklusivität der einzelnen Wettbewerbe soll jedoch das Vergabeverfahren in der jetzigen Form nicht weiter fortgeführt werden.
Die
Verwaltung wird beauftragt, soweit Vorschläge an den Rhein-Kreis Neuss
herangetragen werden, beispielhaftes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich
im Einzelfall zu würdigen. Dabei wird die Würdigung für soziales ehrenamtliches
Engagement organisatorisch mit der Vergabe des Integrationspreises
zusammengelegt.
Protokoll:
Zur Erläuterung der vorgelegten Beschlussempfehlung führte
Kreisdirektor Brügge aus, dass in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden
regelmäßig Ehrenamtspreise für soziales Engagement verliehen würden. Zudem
finde mit der Aktion „Helden im Alltag“ von der Neuß-Grevenbroicher Zeitung
jährlich eine weitere sehr beachtete Ehrenamtswürdigung statt, bei welcher der
Rhein-Kreis Neuss in der Jury mitwirke.
Aufgrund der Vielzahl an Preisvergaben mit zum Teil überschneidenden
Zielgruppen solle der Ehrenamtspreis des Rhein-Kreises Neuss für soziales
Engagement nicht mit einem eigenen Wettbewerb fortgeführt werden. Auf diese
Weise solle einer Inflation an Auszeichnungen entgegengewirkt werden. Stattdessen
solle die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im sozialen Bereich in
Einzelfällen im Rahmen der bestehenden Preisvergaben hervorgehoben werden.
Kreistagsmitglied Rosellen
sprach sich für eine Beibehaltung des Ehrenamtspreises für soziales Engagement
aus, weil durch Aktionen wie „Helden im Alltag“ nicht alle im sozialen Bereich
ehrenamtlich Tätigen erreicht würden. Er schlug vor, den Ehrenamtspreis mit
einem bestehenden Preis zusammenzulegen. Hierfür würde sich der
Integrationspreis anbieten.
Kreistagsmitglied Moritz schloss sich diesem Vorschlag mit dem Hinweis
an, dass für den Ehrenamtspreis auch keine finanziellen Mittel bereitgestellt
werden müssten.
Ausschussmitglied Dubbel begrüßte die Beschlussempfehlung und wies
darauf hin, dass eine Würdigung für soziales ehrenamtliches Engagement danach
weiterhin im Einzelfall erfolgen könne, dieses jedoch im Übrigen durch die
bestehenden Preise hinreichend gewürdigt werde.
Nach Auffassung von Kreistagsmitglied Thiel sollte anstelle des
Ehrenamtspreises für soziales Engagement der Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“
abgeschafft werden, da hiermit eine berufliche Tätigkeit und kein
ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werde. Daher beantragte er die
Abänderung der Beschlussempfehlung.
Kreisdirektor Brügge merkte darauf hin an, dass eine den
Journalistenpreis betreffende Beschlussfassung schon aus Verfahrensgründen nicht
möglich sei und auch nicht in der Zuständigkeit des Sozial- und
Gesundheitssauschusses liege.
Kreistagsmitglied Schmitz stellte in diesem Zusammenhang nochmals
heraus, dass der Ehrenamtspreis nicht gänzlich abgeschafft, sondern auf
Einzelfälle beschränkt werden solle.
Auf Nachfrage von Kreistagsmitglied Thiel teilte Kreisdirektor Brügge
mit, dass die Vergabe des Ehrenamtspreises für soziales Engagement nicht mit
einem Preisgeld verbunden sei.
Ausschussvorsitzender Dr. Klose schlug nach dem Verlauf der Diskussion
vor, den Ehrenamtspreis beizubehalten, seine Vergabe aber mit dem
Integrationspreis organisatorisch zu verbinden.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig bei 3 Enthaltungen (UWG/Die Aktive und Bündnis 90/Die Grünen)