Beschlussvorschlag:

Der Kreisjugendhilfeausschuss den Bericht des Kreisjugendamtes zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Lonnes berichtete über die aktuelle Situation der minderjährigen Flüchtlinge. Durch die  Änderung der Rechtslage finde ab dem 01.11.2015 eine Zuweisung der Flüchtlinge auf die Kommunen bzw. Jugendämter nach dem sog. Königsteiner Schlüssel statt. Von 16 bisher stattgefundenen Inobhutnahmen, sei zukünftig mit einem Anstieg auf 30 bis 50 Inobhutnahmen pro Jahr zu rechnen. Insgesamt steige die Zahl somit voraussichtlich auf 100 bis 120 zusätzliche Inobhutnahmen in den nächsten zweieinhalb Jahren. Das Jugendamt müsse sich deshalb anders aufstellen, da die neue Belastungssituation mit dem bisher vorhandenen Personal nicht zu bewältigen sei. Dazu verwies Herr Lonnes auf den Tagesordnungspunkt 4.1, der eine mögl. Kooperation des Jugendamtes mit Vormundschaftsvereinen zum Thema habe.

 

Frau Klein verwies in diesem Zusammenhang auf einen Flyer des Jugendamtes, der die Flüchtlinge in verschiedenen Sprachen willkommen heiße und neben ersten allgemeinen Informationen und dem Nennen weiterer Ansprechpartner, zum Beispiel auch Freizeittipps beinhalte. Darüber hinaus sei das Jugendamt zwar aktuell und auch noch in den nächsten Monaten gut vorbereitet und aufgestellt, jedoch sei die Situation für die Zukunft nicht planbar. Trotz der belastenden Situation für viele Mitarbeiter und dem hohen Lernbedarf für alle Beteiligten, sei es gelungen zumindest für den Moment die chaotischen Zustände zu ordnen und mit vielen guten Ideen, persönlichen Engagement und Netzwerkarbeit einen guten Weg einzuschlagen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Schmitz, ob bereits neue Stellen ausgeschrieben seien, wies Herr Lonnes nochmals auf die ausstehende Kooperationsvereinbarung mit einem Vormundschaftsverein hin, auf die im Moment hingearbeitet werde.

 

Herr Wappenschmidt teilte mit, dass die Erstaufnahme der Flüchtlinge im Rhein-Kreis Neuss bisher gut funktioniert habe. Gleichzeitig sagte er im Namen der CDU-Fraktion die Unterstützung für die Zusammenarbeit mit einem Vormundschaftsverein zu.

 

Herr Becker wies abschließend darauf hin, dass trotz der personell schwierigen Situation die Arbeit mit den anderen Kindern und Jugendlichen nicht zu kurz kommen dürfe.