Protokoll:

Herr Clever informiert, dass der Norfbach nur über ein geringes natürliches Gefälle verfüge, die Fließgeschwindigkeit daher insgesamt sehr gering sei. Sümpfungsbedingt durch den Tagebau habe der Norfbach in seinem Oberlauf bis etwa zur Ortslage Norf den Grundwasseranschluss verloren. Bei normalen Grundwasserständen habe der Norfbach im Unterlauf ab der Ortslage Norf dann aber wieder einen natürlichen Grundwasseranschluss. Es sei denn, dass trockene Phasen mit geringen Niederschlagsmengen zu niedrigen Grundwasserständen führen. Dann könne der Norfbach auch im Unterlauf trocken fallen. Dies wäre dann allerdings ein Trockenfallen natürlichen Ursprungs.

 

Herr Clever erklärt, dass der Bergbaubetreiber RWE im Oberlauf an zwei Stellen insgesamt ca. 100 l pro Sekunde Wasser als Ausgleichsmaßnahme einleite. Dieses Ausgleichswasser reiche dann im Regelfalle für eine Wasserführung bis zur Ortslage Norf. Herr Clever berichtet, dass das Bachwasser punktuell im Oberlauf durch Laubeinfall an einigen Stellen aufgestaut werden könne. Dadurch werde die Wasserführung hinter der Aufstauung unterbrochen. Auch könne im Aufstaubereich viel Wasser im Uferbereich versickern.  

 

Herr Clever fasst zusammen, dass aktuell niedrige Grundwasserstände gemessen werden und dass es parallel dazu auch Aufstauungen durch Laubeintrag gebe, beides mit entsprechenden Konsequenzen. Der Erftverband als Unterhaltungsträger des Norfbachs habe die Aufstauungen im Oberlauf allerdings kurzfristig wieder beseitigt. Herr Clever betont, dass die Kreisverwaltung plane, gemeinsam mit dem Umweltministerium NRW, der Bezirksregierung und RWE die komplexe Thematik „Norfbach“ zu erörtern mit dem Ziel einer Situationsverbesserung. Über die Ergebnisse werde die Verwaltung im Planungs- und Umweltausschuss berichten.

 

Herr Geroneit berichtet über weitere Probleme: Die Wasserentnahmen zur Gartenbewässerung durch Anlieger und die teilweise extremen Geruchsbelästigungen in den Bachbereichen, wo das Wasser nicht fließe. Auf Anfrage von Herrn Geroneit sagt Herr Clever, dass auch die Wasserentnahme durch die Müggenburg mit in die Erörterung einbezogen werde. Herr Geroneit bittet darum zu prüfen, ob in den Zeiten mit geringer Wasserführung nicht mehr Wasser durch den Bergbautreibenden RWE eingeleitet werden könne.

Herr Heyner schlägt vor, den Erftverband einzuladen und zu bitten, über den Zustand auch der anderen Gewässer im Kreisgebiet zu informieren. Vorsitzender Herr Markert unterstützt diesen Vorschlag und gibt zu Protokoll, dass der Erftverband zur nächsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses eingeladen werden solle.

 

Herr Clever informiert, dass die Anlieger des Norfbaches bereits per Postwurfsendung darauf hingewiesen worden seien, dass ungenehmigte Wasserentnahmen aus dem Norfbach zu unterbinden seien. Herr Clever betont, dass bei festgestellten Aufstauungen im Norfbach umgehend der Erftverband oder auch das Kreisumweltamt informiert werden sollte, damit eine Räumung schnellstmöglich erfolgen könne.