Protokoll:

Herr Mankowsky leitet in das Thema ein. Er informiert über den Friedensprozess in Kolumbien und über die Wichtigkeit der Schaffung von Arbeitsplätzen. Der Aufbau einer geordneten Abfallwirtschaft und das Kakaoprojekt in Solano könne als kleiner Beitrag hin in diese Richtung verstanden werden. Herr Temburg erinnert in seinem Vortrag an die Hauptziele dieser Klimapartnerschaft und berichtet über den jeweiligen aktuellen Sachstand:

 

-       Zertifizierung einheimischer Edel-Kakaosorten nach Bio- und Fairhandelsrichtlinien

-       Etablierung einer Wertschöpfungskette Kakao

-       Verbesserung der Stromversorgung (Photovoltaik und Wasserkraft)

-       Vermittlung von Grundlagen der Abfallwirtschaft

-       Bewusstseinsbildung und Wissenstransfer zu Umwelt-, Klima- und Regenwaldschutz auf beiden Seiten des Atlantiks

-       Unterstützung der indigenen Bevölkerung zur Wahrung ihrer Identität

 

 

Herr Temburg stellt heraus, dass im Regenwald endemische, also einheimische Kakaosorten gefunden und inzwischen hochwertig veredelt worden seien. Er informiert, dass die ungeordnete Deponie inzwischen stillgelegt worden sei, der Handlungsbedarf für eine geordnete Abfallwirtschaft sei dadurch natürlich noch weiter gestiegen. Herr Temburg berichtet auch über erste Erfolge. So habe sich das Engagement vor Ort nachhaltig verbessert, auch seitens verschiedener Behörden und Institutionen. Herr Temburg betont, dass zum Jahresende die Fördermittel auslaufen, eine Anschlussförderung aber bereits beantragt sei.

 

(Anmerkung der Schriftführung: Die Powerpoint-Präsentation - Anlage 4 - ist wegen der besseren Lesbarkeit auch auf der Internetseite des Rhein-Kreises Neuss, Suchpfad: Online-Dienste/ Kreistagsinformationssystem online/Bürgerinfoportal/ Sitzung PLUA 07.06.2016  abgelegt.)

 

Vorsitzender Herr Markert stellt fest, dass sich das Projekt „Klimapartnerschaft“ inzwischen zu einer „Umweltpartnerschaft“ weiter entwickelt habe. Herr Graaf erkundigt sich zur Förderkulisse und Umsetzung der Projekte vor Ort. Herr Temburg erklärt, dass in 2013 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung insgesamt 555.000 € Fördermittel zur Verfügung gestellt worden seien. Der Eigenanteil von Solano betrage 10 %, Eigenmittel des Rhein-Kreises Neuss seien nicht vorgesehen. Herr Temburg ergänzt, dass im neuen Förderantrag für die geplante Anschlussfinanzierung mit gleichen Zahlen gearbeitet werde. Herr Mankowsky fügt hinzu, dass der Rhein-Kreis Neuss weiterhin intensiv nach Fördermöglichkeiten suche und auf diesem Gebiet daher sehr aktiv sei.

Herr Wappenschmidt fragt, wie groß die Wahrscheinlichkeit sei, dass dieser Förderantrag positiv beschieden werde, um das Projekt nachhaltig zu sichern. Er erkundigt sich, auf welchen Flächen die Kakao-Plantagen angelegt werden und wie diese Fläche vorher genutzt worden seien. Herr Wappenschmidt fragt auch in Sachen Fair Trade und Vermarktung der Schokolade. In Sachen Anschlussfinanzierung rät Herr Mankowsky zum Abwarten. Gebe es neue Erkenntnisse, werde man sofort berichten. Herr Temburg führt aus, dass für den Kakaoanbau kein Regenwald vernichtet werden dürfe, ganz im Gegenteil solle der Regenwald für den Anbau dieser endemischen Kakaosorten genutzt werden. In Sachen Fair Trade betont Herr Temburg, dass in einem 2-stufigen Verfahren nur mit etablierten Partnern zusammen gearbeitet werde. Herr Wappenschmidt zweifelt, ob der Anbau von Kakaopflanzen im Regenwald wirtschaftlich betrieben werden könne. Frau Hugo-Wissemann und Vorsitzender Herr Markert sehen die Weiterentwicklung dieser Partnerschaft ebenfalls positiv und hoffen, dass eine Weiterförderung des Projektes zustande komme.