Beschlussempfehlung:

Der Kreisjugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 


Protokoll:

Herr Lonnes berichtete über die Neuregelung der Sprachförderung und Sprachstandserhebung in Kindertageseinrichtungen. Er bezog sich dabei auf die Ergebnisse der Schulneulingsuntersuchung 2015 des Kinder- und Jugendärztlichen Gesundheitsdienst des Rhein-Kreise Neuss. Diese sind dem Protokoll als Anlage beigefügt.

Die bisherige Sprachstandsfeststellung, sowie das sogenannte Delfin 4 Verfahren ist durch eine alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtungen abgelöst worden. Ziel der Sprachstandserhebung und Sprachförderung sei es weiterhin Sprachauffälligkeiten möglichst früh, spätestens jedoch bis zum Schuleintritt, zu erkennen und zu beheben.

 

Auf Nachfrage von Herrn Becker teilte Herr Lonnes mit, dass es bisher keine statistischen Erhebungen über die Ergebnisse der Sprachförderung gebe. Er ergänzte, dass die Probleme auch innerhalb der Familien begründet lägen. Ohne Sprachförderungsprogramm sei ein höherer Unterstützungsbedarf wahrscheinlich.

 

Herr Lange, Herr Wappenschmidt und Herr Becker merkten an, dass Zahlen über den Erfolg der Sprachförderung wünschenswert seien, um erkennen zu können ob die Maßnahmen zur Sprachförderung zielführend sind. Herr Lonnes antwortete, dass die Verwaltung prüfen werde, wie man das Ergebnis der Sprachförderung darstellen kann. Über das Ergebnis werde man im Auschuss berichten.

 

Herr Schmitz teilte mit, dass es sich auch um ein gesellschaftliches Problem handele, welches ebenfalls auf anderen Ebenen bzw. in anderen Ausschüssen thematisiert werden müsse.

Herr Lonnes entgegnete, dass die Sprachauffälligkeiten nicht zwingend auf die Zugehörigkeiten zu einer Schicht bzw. auf einen Migrationshintergrund zurückgeführt werden können. Man müsse die Probleme konkret identifizieren und den Erfolg der Sprachförderung messbar machen.

 

Herr Wappenschmidt stimmte zu und ergänzte, dass auf Grund der stetig zunehmenden und immer früheren Ganztagsbetreuung der Kinder, auch die Verantwortung auf Seiten des Jugendamtes und der Kindertageseinrichtungen steige.

 

Frau Klein merkte an, dass man die Sprachprobleme der Kinder zwar Ernst nehmen müsse, die Lage jedoch nicht desaströs sei. Man solle nicht immer nur die Defizite der Kinder betrachten.

 

Herr Berheide ergänzte, dass die Erzieherinnen für die Kinder der wichtigste Ansprechpartner seien. Deshalb lege man viel wert auf die laufende Aus- und Fortbildung der Erzieherinnen.

 

Dazu erkundigte sich Herr Rosellen, ob die Fortbildung auch für die Tagespflegepersonen angeboten werde. Herr Berheide antwortete, dass auch die Tagespflegepersonen angesprochen wurden und an den Fortbildungen, wenn auch nicht flächendeckend, teilnehmen.