Vor der Sitzung des Krankenhausausschusses konnte durch Herrn Kreisdirektor Petrauschke gemeinsam mit den beteiligten Kooperationspartnern der "erste Spatenstich" zur Errichtung des Ärztehauses am Kreiskrankenhaus Grevenbroich vollzogen werden. Vorsitzender Dr. Will erklärte, dass es sich hier um eine vorbildliche Investition zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für alle Patienten im Einzugsbereich des Kreiskrankenhauses Grevenbroich handele.

 

Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte Vorsitzender Dr. Will fest, dass die Einladung ordnungsgemäß und fristgerecht erfolgt sei. Einwendungen wurden nicht erhoben. Als Gäste im öffentlichen Teil der Sitzung begrüßte Dr. Will einige Mitglieder des Mediziner Forums Grevenbroich.

 

Protokoll:

 

Den Mitgliedern des Krankenhausausschusses war mit der Einladung eine Erläuterung zu diesem Tagesordnungspunkt zugeleitet worden.

 

Kreistagsabgeordneter Dr. Ammermann stellte die Frage, ob in die Konzeption des Ärztehauses am Kreiskrankenhaus Grevenbroich auch eine Dialyseeinrichtung eingebunden sei. Krankenhausdirektor Retzsch erklärte daraufhin, dass eine entsprechende Praxis zu den Ankermietern des Ärztehauses gehöre.

 

Sachkundiger Bürger Gerbrand bat die Verwaltung um Erläuterung der Kriterien, nach denen bislang die Auswahl der Kooperationspartner für das Ärztehaus am Kreiskrankenhaus Grevenbroich erfolgt sei. Krankenhausdirektor Retzsch erklärte diesbezüglich, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen nach Einschätzung der Betriebsleitungen beider Kreiskrankenhäuser eine verbesserte Verzahnung ambulanter und stationärer Leistungsangebote erforderlich machen.

 

Daher habe man zu Beginn des Jahres 2007 eine schriftliche Befragung aller Haus- und Facharztpraxen im Einzugsgebiet der Kreiskrankenhäuser zu verschiedenen Themenbereichen durchgeführt. Ergebnis dieser Befragung sei u. a. auch ein verstärktes
Interesse nach engeren Kooperationen mit den Krankenhäusern speziell im fachärztlichen Bereich gewesen. Darauf basierend seien schließlich durch das Amt für Gebäudewirtschaft erste Machbarkeitsstudien zur Realisierbarkeit von Ärztehäusern an den Kreiskrankenhäusern Dormagen und Grevenbroich erstellt worden.

 

Zusätzlich erklärte Krankenhausdirektor Retzsch, dass für den Standort Grevenbroich im Anschluss weitere Informationsveranstaltungen für sämtliche interessierten niedergelassenen Fachärzte organisiert worden seien, die ihrerseits ein aktives Interesse an dem Projekt signalisiert hätten. In diesem Kontext sei durch die Betriebsleitung des Krankenhauses auch stets betont worden, dass sich die Konzeption eines Ärztehauses am Kreiskrankenhaus Grevenbroich auf Fachärzte mit spezialisierten Tätigkeitsbereichen fokussiere. Insbesondere habe man stets erklärt, dass keine Vermietung an rein hausärztlich tätige Praxen vorgesehen sei.

 

Kreistagsabgeordnete Dr. Pavlik fragte nach, ob das dargestellte Konzept in der Weise realisiert werden solle, dass ausschließlich fachärztlich im Sinne der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein tätige Praxen berücksichtigt würden. Krankenhausdirektor Retzsch berichtete daraufhin, dass der weit überwiegende Teil der bislang 25 für das Projekt gewonnen Ärzte auch fachärztlich entsprechend der Einteilung der KV Nordrhein tätig sei. Darüber hinaus gebe es jedoch auch hausärztlich tätige Praxen, die für die Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung interessante spezialisierte Leistungsangebote offerierten. Hierzu zählten nach Einschätzung der Betriebsleitung insbesondere diabetologische Schwerpunktpraxen.

 

Kreistagsabgeordneter Dr. Ammermann stellte fest, dass alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen im Wettbewerb untereinander stehen. Er stelle daher die Frage, ob sichergestellt werden könne, dass für die Errichtung des geplanten Ärztehauses keine öffentlichen Mittel eingesetzt werden. Krankenhausdirektor Retzsch erklärte diesbezüglich, dass die Refinanzierung des Projekts über die zu erzielenden Mieterträge vorgesehen sei. Zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen orientiere man sich bei der Mietkalkulation deshalb auch an der ortsüblichen Vergleichsmiete.

 

Die Mitglieder des Krankenhausausschusses nahmen die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis. Im Anschluss an TOP 1.) verließen die Mitglieder des Mediziner Forum die Sitzung.