Protokoll:

Ralf Dammann, Leiter der Fachgruppe Angebots- und Infrastrukturplanung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr gab einen Überblick über die SPNV-Planung im Rhein-Kreis Neuss, Er informierte über kurzfristige Maßnahmen zum kommenden Fahrplanwechsel, das Betriebskonzept RB38 ab 12/2017, die Ausschreibung RB27/RE8 und die Machbarkeitsstudie S-Bahn Köln – Grevenbroich. (siehe beiliegenden Vortrag)

 

Herr Dammann berichtete, dass ab Dezember 2017 die Gesellschaft VIAS den Betrieb der RB 38 übernehmen wird. Es werden neue Fahrzeuge Typ Lint eingesetzt und das Angebot in der Hauptverkehrszeit verstärkt. Herr Dammann wies bei der Darstellung des Betriebskonzeptes der RB38 auf die relativ schwache Grundauslastung der Linie hin. Die Analyse der Fahrgastzahlen der RB38 haben ergeben, dass sich eine S-Bahn nicht rechnen würde. Die Leistungen der Linie in der Hauptverkehrszeit (HVZ) werden bei gleichbleibendem Angebot außerhalb der HVZ ausgeweitet. Die Züge werden künftig in Bedburg enden, ein direkter Übergang und Anschluss ist gewährleistet.

 

Er stellte das Angebotskonzept der RB27/RE8, dass eine deutliche Ausweitung des Leistungsangebotes im Tagesverlauf und an Samstagen vorsieht und teilte mit, dass die Ausschreibung der RE8 und RB27 abgeschlossen ist und die VRR-Gremien Anfang Dezember über die Vergabe entscheiden werden. Er teilt mit, dass zurzeit eine Machbarkeitsstudie mit dem Nahverkehr Rheinland (NVR) zur Durchführung einer S.Bahn von Pulheim bis Grevenbroich erstellt wird.

 

Ausschussvorsitzender Holler bedankte sich für den Vortrag und bat um Wortmeldungen.

Ausschussmitglied Dorok erkundigte sich, ob für Grevenbroich ein Haltepunkt konkreter in der Planung wäre und wie eine Finanzierung für durchgehende Züge der RB 38 am Wochenende möglich wäre.

 

Ausschussmitglied Fischer bedankte sich für den Bericht. Er bedauerte, dass für die RB38 keine Machbarkeitsstudie durchgeführt wird und hob die Vorteile eines durchgängigen S-Bahn-Angebotes hervor. Ausschussmitglied Fischer führt aus, dass ein entsprechendes attraktives Angebot auch die Nachfrage erhöhen würde. Er erinnerte an den Beschluss des Kreistages vom 23.6.2015 über die Durchführung einer Machbarkeitsstudie.

 

Ausschussmitglied Dr. Will führte aus, dass die Nachfrage zu niedrig für einen S-Bahnbetrieb sei. Er gab zu bedenken, dass durch eine S-Bahn die Reisezeit verlängert werden würde. Er fragte nach den Erwartungen hinsichtlich nach Fahrgastzahlen der RB27/RE8.

Herr Dammann erklärte, dass die die Fahrgastzahlen im Rahmen der Untersuchung erst Anfang des Jahres durch einer Verkehrssimulation ermittelt werden.

 

Er kündigt an, dass der Regionalbahnhaltepunkt Bilk in den nächsten 2 Jahren in Betrieb gehen wird, ein direkter Verknüpfungspunkt für Nutzer der RB38 in die Innenstadt. Er wies darauf hin, dass die Kostendimensionen eines S-Bahnausbaus der RB38 gegenüber gestellt der Nachfrage zu keinem positiven Kosten-Nutzenverhältnis kommen. Die S-Bahn-Maßnahme Köln Grevenbroich würde deutlich geringere Investitionen verursachen als bei der RB38.

Ausschussmitglied Fischer wies nochmal darauf hin, dass es sinnvoll wäre die Vor und Nachteile einer S-Bahn in einer Machbarkeitsstudie zu ermitteln.

 

Ausschussmitglied Eicker erkundigte sich, ob die RB38 in Bilk halten wird. Herr Damman bestätigte, dass gewährleistet sei, dass die RB38 dort hält, sobald der Regionalbahnhof in Betrieb gehen wird.

 

Landrat Petrauschke ergänzte, dass eine Untersuchung zur Relation zwischen Düsseldorf über Grevenbroich – Bedburg – Bergheim bis Köln stattgefunden hat. Bei einer starken Veränderung der Nutzerzahlen durch den neuen Betreiber 2017 müsse eine Anpassung erfolgen. Er wies darauf hin, dass  die Grundlage des Kreistagsbeschlusses die Untersuchung der Verkehrsbeziehungen insbesondere von Rommerskirchen, Grevenbroich und anderen gewesen sei, wo Potential für Verbesserung der Verkehrsbeziehungen und Nutzungsmöglichkeiten vorläge.