Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Protokoll:

Frau Braun-Sauerwein erläuterte die neuen Angebote der Musikschule Rhein-Kreis Neuss, mit der die Musikschule weiter ihren Strukturwandel vollzöge. Neben dem klassischen Musikschulangebot gebe es mittlerweile in einem Umfang von 165 Jahreswochenstunden Projekte und Kooperationen in Kindertagesstätten und sämtlichen Schulformen, um so möglichst jedem Kind einen Zugang zur Musik zu ermöglichen.

 

Frau Küpper führte aus, dass die Stadt Grevenbroich im Rahmen ihres Konsolidierungskonzeptes angehalten sei, eine Einsparung im Bereich der Musikschule vorzunehmen und die jährlich zu zahlende Mehrbelastung auf 250.000,- € zu deckeln. Frau Küpper bat darum, Möglichkeiten auf Kreisebene aufzuzeigen, wie diesen Kürzungen entgegengetreten und für einen Erhalt der Angebote gesorgt werden könne. Sie bat um eine Auflistung der Unterrichtseinheiten, die für die Stadt Grevenbroich geleistet würden.

 

Frau Buers stellte fest, zu jedem Haushalt gehörten auch Kennzahlen, so dass die Auflistung dem Protokoll beigefügt werden könne.

 

Frau Braun-Sauerwein wies darauf hin, dass die Kennzahlen als Planzahlen für 2016 dem Haushalt zu entnehmen seien. Da ihr Sekretariat aufgrund von Krankheit seit acht Wochen nicht besetzt sei, könnten die Ist-Zahlen, Stand 31.10.2016, dem Protokoll noch nicht beigefügt werden, würden aber nachgeliefert.

 

Herr Radmacher sprach die Finanzierung der zusätzlichen Angebote der Musikschule an. So sei ein Musikschulunterricht in den Schulen nicht Aufgabe der Musikschule des Kreises, ebenso Unterricht in den Seniorenzentren.

 

Herr Lonnes führte aus, dass die Angebote für Seniorenzentren kostendeckend seien. Bei dem Unterricht in den Schulen handele es sich nicht um einen Ersatz des curricularen Musikschulunterrichts, sondern um eine zusätzliche Leistung. Nach Ansicht von Frau Braun-Sauerwein sei dies dem Ganztagsunterricht und G 8 geschuldet, der Unterricht müsse nun verstärkt in den Schulen angeboten werden, da die Kinder weniger Zeit für Musikschulunterricht hätten.

 

Der Deckelungsbetrag von 250.000,- € sei für die Stadt Grevenbroich noch nicht erreicht, es müssten weitere Einsparungen vorgenommen werden. Herr Lonnes wies in dem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass es in Korschenbroich im Verhältnis bezogen auf die Einwohnerzahl doppelt so viel Musikschulunterricht wie in Grevenbroich erteilt werde. Der Kreis sei jedoch weiterhin um eine möglichst verträgliche Gestaltung bemüht, 170 Schüler befänden sich jedoch für Grevenbroich auf einer Warteliste und könnten nicht unterrichtet werden. Auch müsse berücksichtigt werden, dass es sich um eine Solidargemeinschaft der teilnehmenden Kommunen handele und neben den Jahreswochenstunden auch die Umlagegrundlagen zur Ermittlung der Mehrbelastung von Belang seien.

 

Die Landesförderung für die Musikschulen falle in Nordrhein-Westfalen gering aus, so habe der Kreis in diesem Jahr einen Zuschuss in Höhe von 39.000,- € erhalten. In anderen Bundesländern sei eine Drittelung der Kosten durch Land, Kreis und Schüler durchaus üblich.

 

Frau Küpper ergänzte, dass das Land neben dem Zuschuss an die Musikschule viele weitere Projekte, wie JeKits, SingPause und Kultur macht stark, finanziell unterstütze.

 

Vorsitzender Rehse merkte an, dass Nordrhein-Westfalen bei der Förderung einen anderen Weg als andere Bundesländer ginge. Einsparungen der an der Musikschule beteiligten Kommunen gingen aber zu Lasten der Musikschule. Hier sollte an die Kommunen appelliert werden, dass diese weiterhin die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen.