Beschluss:

Der Sozial- und Gesundheitsausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.


Protokoll:

Die Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes, Frau Barbara Albrecht, stellte die Ergebnisse der ersten Phase (2014-2016) des Projektes „aufgeweckt - gesundes Aufwachsen im Quartier“ im Rahmen einer Präsentation vor. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Auf Nachfrage der Kreistagsabgeordneten Dr. Flick teilte Frau Albrecht mit, dass mögliche durch das Projekt erzielte positive Effekte im Hinblick auf die Anzahl entwicklungsauffälliger Kinder im Herbst untersucht würden.

Der Kontakt zu Schwangeren gestalte sich insbesondere in Neuss-Weckhoven schwierig. Dort lebe ein hoher Anteil von Müttern mit Migrationshintergrund, die man grundsätzlich nur schwer zur Teilnahme an einer Gruppenveranstaltung wie „doppelt gesund“ bewegen könne. Man bemühe sich sehr, auch diese Menschen zu erreichen. Hierzu gebe es eine Vernetzung mit den niedergelassenen Frauenärztinnen und Frauenärzten, welche Flyer ausliegen haben und Mütter dahingehend beraten.

Frau Albrecht würde sich eine zukünftige Ausweitung des Projektes auch auf andere Stadtteile und Kommunen wünschen. Zunächst müssten jedoch die Ergebnisse über die Effekte im Quartier abgewartet werden.

 

Dezernent Mankowsky ergänzte, dass man in den nächsten Wochen zur Sitzung eines wissenschaftlichen Beirates eingeladen habe, bei der Evaluierungsmöglichkeiten besprochen werden sollen. Um im Einzelfall die Auswirkungen der frühkindlichen Maßnahmen auf die Gesundheit und persönliche Entwicklung des Kindes feststellen zu können, wolle man dieses möglichst lange auf seinem Lebensweg begleiten. Mögliche Einschränkungen könnten sich durch den Datenschutz ergeben.

Die Ausweitung des Projektes auf den Stadtteil Neuss-Erfttal in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen begrüßte er sehr. Die Auswahl der beiden Stadtteile habe man dabei gezielt nach Auswertung der Sozialstatistik getroffen. Für die Ausdehnung auf weitere Stadtteile würden durch den Kreishaushalt und die Krankenkassen ausreichend Finanzmittel benötigt. Insgesamt bemühe sich das Kreisgesundheitsamt fortlaufend darum, weitere Präventionsangebote im Kreisgebiet zu installieren.

 

Kreistagsabgeordneter Cöllen fragte nach, ob sich das Projekt auch der Krankheit ADHS widme. Frau Albrecht erklärte, dass eine Diagnose erst im Alter von 5/6 Jahren erfolgen könne und die Krankheit spätestens bei der Schuleingangsuntersuchung festgestellt werde.