Protokoll:

Beiratsmitglied Arndt erläuterte, dass der Norfbach, wie bekannt sei, durch mehrere Einleitungen künstlich gespeist werde. Ihr sei aufgefallen, dass der Norfbach regelmäßig, zuletzt im trockenen Frühjahr stellenweise austrockne, verbunden mit dem Tod z. B. der Fische.

Man habe sich gefragt, ob man dies nicht ändern könne. Ihres Erachtens müsse die Menge des Einleitungswassers zeitweilig erhöht werden.

Sie frage sich, ob man als Beirat an den Arbeitskreis, der sich für den Norfbach gebildet habe, im Sinne einer vernünftigen Lösung dieser Frage zur Sicherung der Wasserführung appellieren könne.

 

Herr Schmitz wies auf die Komplexität dieser Frage hin. Genau dies sei das Ziel des Arbeitskreises. Es müssten jedoch bei der Festlegung der Einleitmengen auch die Auswirkungen z. B. einer erhöhten Einleitung auf die Anliegergrundstücke berücksichtigt werden.

 

Beiratsmitglied Arndt betonte, dass ihr diese Problematik klar sei. Sie wisse auch um die bereits umgesetzten Überlegungen wie die Reduzierung der Entnahmen. Wenn dies aber nicht zum Erfolg führe, müsse man sich etwas anderes überlegen, vielleicht punktuelle Vertiefungen im Gewässer, damit sich dort Reste des Wassers halten könnten.

 

Umweltdezernent Mankowsky erklärte, dass in dem Arbeitskreis Kompetenz aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengeführt worden sei, so der Umweltdezernent der Stadt Neuss, die Untere Wasserbehörde, der Erftverband, die RWE Power AG, er als Umweltdezernent. Das beschriebene Problem tauche immer dann auf, wenn mehrere Faktoren zusammen kämen. Man habe jetzt eine trockene Witterungslage und Herbst. Durch Laub und Äste entstünden natürliche Abflusshindernisse. Man sei dankbar für entsprechende Hinweise, um diese beseitigen zu können.

 

Beiratsmitglied Grimbach erläuterte, dass dies ein natürlicher Vorgang sei, der nach jedem Hochwasser auftrete.

 

Umeltdezernent Mankowsky fuhr fort, dass die Fische sich bei extremem Niedrigwasser in Bereiche zurückziehen würden, in denen noch Wasser vorhanden sei. Die Untere Wasserbehörde gebe die maximalen Einleitmengen vor. Diese lägen im Normalfall bei 100 l/Sekunde; man habe für Ausnahmefälle bei Trockenzeiten eine Einleitung von bis zu 120 l/Sekunde zugelassen. Hierbei seien aber die Effekte dieser höheren Einleitung, wie bereits gesagt, zu beachten (s. hierzu auch Sachstandsbericht Norfbach, Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 28.11.2017).

 

Auf die Nachfrage von Beiratsmitglied Arndt nach den befürchteten Überflutungsstellen erklärte Herr Große, dass dies mit der jahrzehntelangen Grundwasserabsenkung durch die Tagebausümpfung zusammenhänge. In den Torfgebieten seien Sackungen oder Mulden im Gelände entstanden, die dann vollständig gefüllt würden. Im Knechtstedener Busch sei dies mehr als 1 Meter. Auch in Norf gebe es Niedermoorbereiche dieser Art.

 

Umweltdezernent Mankowsky schlug, die Zustimmung des Vorsitzenden vorausgesetzt, vor, einen Vertreter des Erftverbandes zu einem Vortrag und zur Diskussion im Naturschutzbeirat zu dieser Frage einzuladen.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen zu diesem Tagesordnungspunkt vorlagen, schloss Beiratsvorsitzender Lechner die Sitzung des Naturschutzbeirates um 18:10 Uhr.