Protokoll:

Sozialamtsleiter Henkel fasste den aktuellen Sachverhalt in einem kurzen Bericht zusammen. Von zwei der fünf angefragten Unternehmen lägen der Verwaltung Rückmeldungen vor. Die Stadtwerke Neuss wären bereit, sich durch Bereitstellung eines Kfz für 2 Jahre inkl. Betriebsmittel (Steuer, Versicherung, Kraftstoff) und einmalige Zahlung von 1.000 € in das Projekt einzubringen. Somit ergebe sich aktuell ein jährlich verbleibender offener Finanzbedarf von mindestens 56.000 €.

 

Die GWG Neuss werde sich nicht an dem Projekt beteiligen. Dies gelte laut aktueller Information von Kreisdirektor Brügge auch für die NEW GmbH, welche sich bereits an einem anderen Landesprojekt beteilige.

 

Auf Nachfrage des Kreistagsabgeordneten Thiel führte Herr Jünger (CaritasSozialdienste GmbH) aus, dass sich die jährliche Stromersparnis bei den angestrebten 350 Checks pro Jahr und einer Ersparnis von im bundesweiten Durchschnitt ca. 150 € pro Haushalt auf insgesamt rund 52.500 € belaufe.

 

Falls eine vollständige Finanzierung nicht durch Drittmittel erreicht werde, könne der Antrag laut Hinweis des Kreistagsabgeordneten Cöllen in die Haushaltsberatung für das Jahr 2018 eingebracht werden. Der Deckungsvorschlag müsse durch die SPD-Fraktion als Antragstellerin erfolgen.

 

Kreisdirektor Brügge wies darauf hin, dass hierbei wie bei allen Entscheidungen über freiwillige Sozialleistungen des Kreises abgewogen werden müsse, ob der durch das Projekt zu erzielende Erfolg den Einsatz der Finanzmittel rechtfertige oder diese effektiver in anderen sozialen Projekten eingesetzt werden können. Das Projekt sei nur dann sinnvoll, wenn die Personen hierdurch längerfristig in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.

 

Kreistagsabgeordnete Servos und Kreistagsabgeordnete Stein-Ulrich betonten, dass nicht nur die Stromersparnis sondern vor allem die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt im Mittelpunkt des Projektes stehe. Das Projekt fördere die persönliche Entwicklung dieser Personen und biete Qualifizierungsmöglichkeiten zum Energiefachberater. Diese würden bundesweit als Koordinator für den Start von „Stromsparcheck“-Projekten an anderen Standorten nachgefragt.

 

Nach einer ausführlichen Diskussion bestand Einigkeit darüber, dass das Projekt grundsätzlich für sinnvoll erachtet werde. Die Verwaltung wurde gebeten, bei weiteren Unternehmen (wie z.B. RWE, Dormagener und Grevenbroicher Bauverein, Vertrieb von energiesparenden Haushaltsgeräten) eine Co-Finanzierung anzufragen.

 

Ausschussvorsitzender Dr. Klose stellte als Ergebnis der Diskussion fest, dass in dieser Sitzung keine Beschlussfassung erfolgen müsse. Die Verwaltung werde gebeten, über den Fortgang zu berichten.