Protokoll:

Zu Beginn erläuterten die Kreistagsabgeordneten Horst Fischer und Erhard Demmer ausführlich den Antrag ihrer jeweiligen Fraktion. Kreistagsabgeordneter Horst Fischer wies insbesondere auf die Möglichkeit hin, die im Dezember frei werdenden Talente der Strecke von Düsseldorf über Krefeld nach Kleve auf der Strecke der RB 38 einzusetzen. Laut Kreistagsabgeordnetem Erhard Demmer sei es wichtig, Perspektiven zu entwickeln, um Pendler vom Auto in die Bahn zu bekommen sowie die Gleichwertigkeit der Städte zu schaffen

 

Kreistagsabgeordneter Dr. Christian Will wies auf die schlechte Finanzsituation des SPNV hin. Die Forderungen seien daher nicht realistisch. Eine Erweiterung des Angebots würde eine erhebliche Mehrbelastung für die Städte und Gemeinden bedeuten. Man habe derzeit nur die Möglichkeit Druck auszuüben.

 

Das Problem sei laut Kreistagsabgeordnetem Rainer Thiel, dass bestellte Leistungen nicht ausreichen würden. Die Nachfrage sei bei schlechtem Wetter und im Winter höher. Man müsse nicht nur die Bahn, sondern auch den VRR kritisch betrachten, der die bestellten Leistungen nicht vollständig bezahle. Um die Qualität zu erhalten sei es erforderlich, dass sich das Land und ggf. der Rhein-Kreis Neuss an den Kosten beteilige.

 

Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke stellte fest, dass trotz zahlreicher Erläuterungen in der Vergangenheit anscheinend noch viel Unkenntnis über die tatsächlichen Zusammenhänge bestehe. Hinsichtlich einer Entwicklungsperspektive habe der Rhein-Kreis Neuss bereits vor längerer Zeit die Entwicklung hin zu einer S-Bahnlinie überprüft. Dies sei jedoch an der fehlenden Nachfrage gescheitert. Dennoch sei in den letzten Jahren viel erreicht worden (Durchbindung, P+R- Situation, Umfeldgestaltung, Fahrradboxen u.s.w.). Auch wies er darauf hin, dass in den letzten Monaten weder beim Rhein-Kreis Neuss noch bei der Stadt Grevenbroich Beschwerden über die RB 38 eingegangen seien.

Er stellte klar, dass zwar die Kommunalmittel des Konjunkturpaketes nicht hierfür genutzt werden könnten, der Bund der Bahn jedoch im voraus Geld zahle.

Es sei außerdem wichtig bei der Mobilitätsinitiative (MOF) dafür zu sorgen dass die Angebote und die Nutzbarkeit der Bahn gut sind. Er betonte abschließend, dass der VRR sehr wohl seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Bahn nachkäme, diese jedoch überhöhte Preise verlange und dies zu einer prozessualen Klärung des Preisrechts führe.

 

Unter Hinweis auf die Städte Kaarst und Korschenbroich machte Kreistagsabgeordneter Rainer Thiel darauf aufmerksam, dass die Siedlungsentwicklung erheblich durch die Anbindung an den ÖPNV beeinflusst werde.

 

Landrat Dieter Patt betonte, dass es wichtig sei, gemeinsam aufzutreten. Er werde das Thema in der nächsten Bürgermeisterkonferenz ansprechen. Man werde an dem Thema dran bleiben und darüber berichten.