Beschluss:

Der Kulturausschuss nimmt den Bericht von Frau Stolz und Herrn Hüsch zur Kenntnis.


Protokoll:

Vorsitzender Rehse begrüßte die zukünftige Intendantin des Rheinischen Landestheaters (RLT), Frau Caroline Stolz, und Herrn Cornel Hüsch als Vorsitzender des Trägervereins des Rheinischen Landestheaters Neuss e.V.. Herr Hüsch dankte dem Kulturausschuss und Herrn Lonnes für die langjährige ideelle und finanzielle Unterstützung des Rheinischen Landestheaters. Er erläuterte, dass Frau Bettina Jahnke einen Karrieresprung gemacht habe und nun das Hans-Otto-Theater in Potsdam leite. Herr Reinar Ortmann sei als Interimsintendant eingesetzt, bevor mit der Spielzeit 2019/2020 die neue Intendantin folge. Für die von der Findungskommission bundesweit ausgeschriebene Stelle habe es 54 Bewerbungen gegeben, wobei sich 11 Personen vorstellen durften und 4 Personen in die finale Vorstandssitzung eingeladen worden seien. Dabei habe es ein einstimmiges Votum für Frau Carolina Stolz gegeben.

 

Im Anschluss stellte sich Frau Stolz persönlich vor. Als gebürtige Rheinländerin und derzeit interimistisch als Schauspieldirektion am Theater Trier tätig, freue sie sich auf ihre neue Aufgabe am Rheinischen Landestheater in Neuss. Davor sei sie als Leiterin der Spielstätte »Wartburg« am Hessischen Staatstheater Wiesbaden sowie als künstlerische Direktorin für Oper und Schauspiel am Theater Pforzheim tätig gewesen. Seit ihrer Zusage am 21.2.2018 bereite sie bereits den Spielplan für die Saison 2019/2020 vor. Zwei Besonderheiten werde es geben, zum einen ein Figuren- und Objekttheater und zum anderen ein White Box Theater, in dem Stoffe bekannter Klassiker gekürzt und mit einer geringen Anzahl an Darstellern in einer „White Box“ vor allem Schulklassen nähergebracht werden sollen.

 

Frau Küpper berichtete, dass im Museum der Niederrheinischen Seele regelmäßig Puppentheater für Kinder aufgeführt würde und fragte an, ob dies zukünftig auch vorgesehen sei. Frau Stolz bestätigte dies, erklärte aber, dass Puppentheater sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geplant sei.

 

Auf Nachfrage von Frau Dr. Flick, ob die Theaterreihe „Theater im Museum (TiM)“, die erfolgreich in der Villa Erckens angelaufen sei, fortgeführt werde, erklärte Frau Stolz, dass das RLT mit dem Format für Museen, „Nachts im Museum“, aber auch mit der White Box auf die Städte und Gemeinden zugehen möchte.

 

Auf Anfrage von Herrn Radmacher, ob die Vielfältigkeit des Rheinischen Landestheaters erhalten bliebe, teilte Frau Stolz mit, dass alle künstlerischen Facetten gezeigt werden, neben dem Schauspiel auch Musical, Liederabende und Puppen- und Objekttheater.

 

Vorsitzender Rehse erkundigte sich, ob im neuen Programm mit dem Arbeitstitel „Wir sind Familie“ auch sozialkritische Aspekte beleuchtet würden. Frau Stolz bestätigte dies. Es soll aber auch der Wert der Familie an sich dargestellt werden.

 

Herr Fischer wünschte Frau Stolz viel Erfolg. Er erläuterte, dass er im Rheinischen Landestheater tolle Premieren gesehen habe und wünscht sich, dass dies so fortgeführt werde.

 

Herr Hüsch wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die Mitglieder des Kulturausschusses den Einladungen zu Premieren im Rheinischen Landestheater folgen sollten, damit sie sich persönlich von den Leistungen des Theaters überzeugen könnten.

 

Herr Lonnes hob hervor, dass das Theater ein Landestheater sei, das sowohl das eigene Haus in der Stadt Neuss bespiele, als auch in Städten und Gemeinden des Kreises gastiere, die nicht über ein eigenes Ensemble verfügten. Er werde deshalb weiterhin daran arbeiten, dass insgesamt ein Bekenntnis der Kreisgemeinschaft zum RLT erfolge.

 

Herr Radmacher fragte an, ob weiterhin daran festgehalten werde, auch die übrigen Bühnen im Kreisgebiet zu bespielen. Frau Stolz kündigte an, in der nächsten Zeit mögliche Spielorte in der Region zu besichtigen und dann über die Spielorte zu entscheiden. Insbesondere könne sie sich Theatervorstellungen im Wasserturm in Meerbusch vorstellen.

 

Herr Beyen fragte an, ob angedacht sei, die Wirtschaft stärker an die Kultur zu binden.

 

Herr Hüsch erläuterte, dass die Eintritte zur Deckung der Aufwendungen des Theaters nicht ausreichen. Ein gutes Theater sollte daher auch den Standortfaktor im Blick haben. Bei zusätzlichen Projekten sei auch die Akquise zusätzlicher Mittel erforderlich. Hier würden bei Bedarf Mittel und Wege gesucht. Herr Lonnes ergänzte, dass es immer gut sei, wenn ein Theater einen Blick auf die Anforderungen der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Schule habe, aber letztendlich Theater zu allererst einen Kulturauftrag habe und damit für sich selbst stehe.

 

Abschließend dankte Vorsitzender Rehse Frau Stolz und Herrn Hüsch für die Vorstellung im Kulturausschuss und wünschte ihr einen guten Start in 2019.