Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftrag gemeinsam mit den weiteren Akteuren aus Schule,

Arbeitsverwaltung und Jugendhilfe ein Konzept entsprechend der Hamburger

Jugendberufsagentur zu entwickeln und dem Kreisausschuss zu berichten.


Protokoll:

Kreistagsabgeordneter Wolfgang Wappenschmidt erläuterte den Antrag.

 

Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer merkte an, dass es wichtig sei, keine neuen Institutionen zu gründen, sondern auf bereits bestehende Gremien zurückzugreifen. Zudem sollte das schon an Schulen eingeführte Programm „KAOA“ integriert werden.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gab den Hinweis, dass die Jugendberufsagenturen nicht Schüler im Praktikumsalter, sondern Schüler, die kurz vor Ihrem Schulabschluss stehen, beraten sollten. Im Rhein-Kreis Neuss gebe es derzeit von 13.000 Jugendlichen 7.000 ohne Berufsabschluss. Diese Zahl sei unbefriedigend. Ein erfolgreicher Schulabschluss müsse für jeden Jugendlichen erreichbar sein – es sei nicht tragbar dass Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss überhaupt verlassen dürften. Ziel von den Jugendberufsagenturen sei, Jugendlichen eine Perspektive nach einem erfolgreichen Schulabschluss zu bieten und diese bestmöglich zu beraten.

 

Kreistagsabgeordneter Rainer Thiel merkte an, dass seiner Meinung nach erst dann die Schulausbildung abgeschlossen sei, wenn der Schüler ins Berufsleben starte. Es solle daher jede Anstrengung übernommen werden, dass alle Schüler eine abgeschlossene Ausbildung erlangen. Der Ansatz der Jugendberufsagenturen sei gut und werde von der SPD-Kreistagsfraktion unterstützt.

 

Kreistagsabgeordneter Carsten Thiel erklärte, dass die aktuellen Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit zeigen, dass man auf einem guten Weg sei. Es müsste aber weiterhin daran gearbeitet werden, dass die Arbeitslosigkeit reduziert werde.

 

Das Thema der Jugendarbeitslosigkeit sei auch für die FDP-Kreistagsfraktion von besonderer Wichtigkeit, erklärte Kreistagsabgeordneter Dirk Rosellen. Die zurückgehenden Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit seien gut, allerdings sei dies kein Grund sich auszuruhen. Man könne sich erst ausruhen, wenn jeder Jugendliche eine Stelle gefunden habe. Das Modell aus Hamburg sei eine gute Maßnahme.

 

Kreistagsabgeordneter Oliver Schulz sagte, dass die Kreistagsfraktion Die Linke dem Antrag ebenfalls positiv gegenüberstehe. Angesichts der guten Haushaltslage sollte ein solches Programm durchsetzbar sein. Es müsse darauf geachtet werden, dass sich das System an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientiere nicht andersrum.

 

Kreistagsabgeordneter Johann-Andreas Werhahn ergänzte, dass auch die Jugendlichen ohne Arbeit, die in den Statistiken nicht erfasst seien, ebenfalls mitgenommen werden müssten.

 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig