Sitzung: 21.02.2019 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 68/3054/XVI/2019
Protokoll:
Frau Schönauer von der
Projektgruppe „Photovoltaik und E-Mobilität“ aus dem Amt für Gebäudewirtschaft
informiert mittels eines Powerpoint-Vortrags über den Zwischenbericht zur
Überprüfung der kreiseigenen Dächer hinsichtlich der Eignung für
Photovoltaik-Anlagen.
Anmerkung der
Schriftführung: Der als Tischvorlage vorgelegte farbige Zwischenbericht (Anlage 4) und der Powerpoint-Vortrag (Anlage 5) sind aus Lesbarkeitsgründen
der Papier-Version der Niederschrift nicht angehängt, sondern nur auf der
Homepage des Rhein-Kreises Neuss für alle verfügbar abgelegt worden (Pfad:
Verwaltung und Politik/Politik und Wahlen/Bürgerinfoportal/ Gremien/Planungs-
und Umweltausschuss 21.02.2019/ Information)
Frau Schönauer betont, dass
nachfolgende sechs Kernfragen bearbeitet und beantwortet worden seien:
·
Welche
kreiseigenen Gebäude eignen sich überhaupt für die Installation?
·
Wie
hoch sind die Kosten für eine Photovoltaikanlage?
·
Wie
viel des eigenen Strombedarfs kann durch Photovoltaik abgedeckt werden?
·
Wie
viel CO2 kann eingespart werden?
·
Ist
der Betrieb der Anlagen durch den Kreis oder durch Partnerschaften
vorteilhafter?
·
Welche
Förderprogramme könnten genutzt werden?
Frau Schönauer informiert, dass
alle 49 kreiseigenen Gebäude bzw. Gebäudekomplexe nach dem Ampelprinzip auf
Tauglichkeit untersucht worden seien. Sie verweist auf die detaillierte
Tischvorlage betitelt mit „Zwischenbericht“. So bedeute rot, dass das Dach
ungeeignet sei, z. B. wg. ungünstiger Ausrichtung, Beschattung oder
Denkmalschutz. Gelb dargestellt seien die Dächer, die noch statisch zu
überprüfen und schließlich grün dargestellt, insgesamt sechs Gebäude, die
geeignet seien:
Die Berufsbildungszentren BBZ Dormagen, BBZ Grevenbroich, BBZ
Hammfelddamm, das Gesundheitsamt in Grevenbroich, das Kulturzentrum Sinsteden
und die Michael-Ende Schule in Neuss-Reuschenberg.
Frau Schönauer führt aus, dass
die Frage, was vorteilhafter sei, Eigenbetrieb oder Partnerschaften, u. a.
davon abhänge, wie hoch der Eigenverbrauch sei und wie hoch die Pachteinnahmen.
Diese Frage muss folglich für jedes Gebäude gesondert beantwortet werden. Sie
informiert über Vor- und Nachteile bei Kauf, Pacht oder Dachvermietung. Anhand
des Standortes Kreisgesundheitsamt Grevenbroich referiert sie über die Details:
Stromverbrauch, Grundlast, Eigenverbrauch, PV-Leistung, CO2-Einsparung
und führt schließlich eine betriebswirtschaftliche Betrachtung durch. Der Kauf
sei hier am günstigsten und in Abhängigkeit der Strompreisentwicklung errechnet
sie Amortisationszeiten von 8,5 bis 12 Jahren. Gleichzeitig werden Jahr für
Jahr fast 20.000 kg CO2 eingespart. Frau Schönauer betont abschließend, dass die Planungen für das
Kreisgesundheitsamt und die beiden Berufsbildungszentren Hammfelddamm und
Dormagen noch in diesem Jahr begonnen werden können.
Herr
Wappenschmidt und Herr Schorn sprechen
sich für eine Fortführung der vorgestellten Projekte aus. Herr Schröder fragt, ob Kosten für Reinigung der Module und für
einen Austausch der Wechselrichter berücksichtigt worden seien. Frau Schönauer antwortet, dass alle
diese Faktoren bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen einkalkuliert worden
seien. Herr Dr. Kalthoff erkundigt
sich zur Gefährlichkeit im Brandfalle, auch Herr Heyner sieht dies problematisch. Frau Manolias verweist auf die gesetzlichen Vorgaben, wonach eine
Abschaltautomatik installiert werden müsse. Auch Herr Werhahn relativiert das Gefahrenpotential bei einem Feuer. Frau Hugo-Wissemann erinnert an frühere
Wirtschaftlichkeitsberechnungen, in Zeiten, als die Einspeisegebühr wesentlich
höher lag. Frau Manolias informiert,
dass die Kosten für den Kauf einer Photovoltaikanlage in den letzten 10 Jahren
um über 65 % gesunken seien. Auch liege der Focus heute mehr auf der Einsparung
von CO2, speziell durch Nutzung des selbst produzierten Stroms und
nicht mehr auf der alleinigen Einspeisung. Vorsitzender
Herr Markert fragt, ob mit dem erzeugten Strom auch Elektroautos geladen
werden können. Frau Schönauer sagt,
dass dieses prinzipiell möglich, bis dato aber nicht näher untersucht worden
sei, da zusätzlich Energiespeicher installiert werden müssen, damit die
Dienstwagen dann auch nachts mit Eigenstrom geladen werden können. Vorsitzender Herr Markert erkundigt
sich zum Versicherungsschutz. Frau
Schönauer antwortet, dass dieses mit der Versicherung geklärt und das
Ergebnis dann auch eingepreist worden sei. Frau
Fayaz erkundigt sich zu den Kosten von Untersuchungen der Dachstatik. Frau Schönauer sagt: Durchschnittlich
2.500 €. Frau Manolias betont
abschließend, dass heute ein Zwischenbericht vorgestellt worden, ein Endbericht
zu den geplanten Vorhaben in Arbeit sei, mit zusätzlichen und abschließenden
Ausarbeitungen zum Thema.