Protokoll:

Herr Schmitz teilte mit, dass am 15.05.2019 eine Bürgermeisterkonferenz mit dem Landrat des Rhein-Kreises Neuss stattfinde. Im Rahmen dessen solle eine gemeinsame Erklärung zum Insektenschutz im Rhein-Kreis Neuss von den Hauptverwaltungsbeamten aller Kommunen abgegeben werden und ein Aktionsbündnis zum Insektenschutz im Rhein-Kreis Neuss gebildet werden. Dies sei der Start des Aktionsbündnisses, das im Planungs- und Umweltausschuss besprochen wurde. Neben den Städten und Gemeinden sollen noch viele weitere Beteiligte angeworben werden. Dies sollen in erster Linie Gruppen, Institutionen und Vereinigungen sein, die de facto auch alleine etwas bewirken können. Der Rhein-Kreis Neuss könne nur den Grundanstoß geben, die konkrete Ausformung müsse dann von den Mitgliedern des Netzwerkes eigenverantwortlich durchgeführt werden. Aufgabe des Kreises hierbei sei es, zu informieren, zu koordinieren und Netzwerke zu schaffen.

 

Herr Schmitz machte darauf aufmerksam, dass es im Rhein-Kreis Neuss bereits viele Maßnahmen gebe, die dem Insektenschutz dienen. Die vielen kleinen Einzelaktionen, die ohne Kenntnis von anderen stattfinden, seien alle für sich wertvoll und machten in der Summe viel aus. Neben der Stärkung der Initiative von Einzelpersonen und Institutionen soll das Aktionsbündnis auch dazu dienen, die Hauptverwaltungsbeamten mit einzubinden, die dann an die untergeordneten Stellen weitergeben, bei allen Entscheidungen im Hause auch an den Schutz der Insekten zu denken. Die ganze Sache werde jetzt aufgebaut und sich vermutlich zum Dauerläufer entwickeln. Ein wirkungsvoller Schutz der Insektenvielfalt sei nur durch viele kleine Einzelbestandteile möglich. Mit dem Aktionsbündnis Insektenschutz werde nun dafür gesorgt, dass sich in dieser Hinsicht etwas tut.

 

Herr Grimbach nahm dies zum Anlass eine Sammlung mitgebrachter zusammengestellter Insekten aus dem Rhein-Kreis Neuss vorzustellen. Er betonte, dass für den Erhalt der Insektenvielfalt mosaikreiche Landschaften notwendig seien, um diesen Tieren Angebote zu bieten. Die einzelnen Insekten hätten verschiedenste Habitatansprüche. Infolge der modernen Bauweise und zunehmenden Lichtverschmutzung würden derzeit immer mehr Tierarten zunehmend verschwinden.

 

Herr Wittmer merkte an, dass der bewusste Umgang mit der Natur bereits bei den Kindern anfangen müsse. Er kritisierte, dass Flora und Fauna in den Schulen schon nahezu nicht mehr behandelt werden bzw. nicht mehr Teil des Lehrplans seien und auch die Lehrer sich damit zunehmend weniger auskennen würden. Herr Schmitz sagte, dass er in letzter Zeit auch von Schulen vermehrt Anfragen bezüglich der Anlage von Blühstreifen und Wildwiesen bekommen habe.

 

Frau Arndt brachte ein, dass sich auch im Bewusstsein der Leute etwas ändern müsse, die aus ästhetischen Gründen „unordentliche“ naturnahe Bereiche anpacken. Herr Schmitz verwies darauf, dass sich auch in dieser Hinsicht langsam etwas tue. Beispielsweise vor dem Verwaltungsgebäude des Rhein-Kreises Neuss sei erst in diesem Jahr eine neue Blühwiese angelegt worden. Der Landesbetrieb, der im hiesigen Bereich für die Grünunterhaltung zuständig sei, werde nach seinen Aussagen in den nächsten Dienstbesprechungen in Bezug auf die Gestaltung von Banketten- und Bankettbereichen das Thema aufgreifen, ob anstelle des üblichen Landschaftsrasens, wie er auch in Vorgärten vorzufinden sei, nicht etwas anderer eingesät werden könnte.