Protokoll:

 

Herr Mankowsky verweist auf die Sitzungsvorlage, zu der er nur einige Anmerkungen vortragen möchte.

Erfreulich sei, dass leicht sinkende Mengen beim Hausmüll zu verzeichnen sind. Möglicherweise ist dies auf die durchgeführten Abfallvermeidungskampagnen zurück zu führen. Es gebe aber auch immer gewisse Schwankungsbreiten.

Bei den deponierten Mengen sind sehr starke Schwankungen zu verzeichnen. Dies hänge u.a. mit gewissen Altlastenfällen zusammen wie dem Sportplatz Korschenbroich, dem Containerterminal Neuss und der Sportanlage Knechtsteden. Die Mengen seien höchst unterschiedlich, ihr Anfall nicht beeinflussbar. Immerhin sei ausreichender Deponieraum vorhanden, so dass diesbezüglich kein Notstand zu besorgen sei.

In der Bilanz schlage sich auch nieder, dass in trockenen Sommern weniger Material auf der Kompostierungsanlage angeliefert werde. Insgesamt enthalte die Bilanz unauffällige Zahlen.

 

Herr Wappenschmidt teilt seinen Eindruck mit, dass die Zahlen im Rahmen und Veränderungen erklärbar sind. Er weist darauf hin, dass die Recyclingquote mit 44% hinter den Vorgaben der EU und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zurück bleiben und erkundigt sich, wie die Anlage im regionalen Vergleich abschneide und ob eine Zielerreichung überhaupt technisch möglich sei. Was sei ggf. in diese Richtung beabsichtigt?

 

Herr Mankowsky antwortet, dass der Kreis mit seiner Anlage im regionalen Vergleich sehr gut dastehe. Den politischen Zielvorgaben lägen allerdings sehr hohe Ansprüche zugrunde. Die Erreichbarkeit sei nicht klar. Gleichwohl müsse man sich immer Gedanken machen, wie man sich weiter verbessern könne. Im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Abfall werden Gespräche mit den Kommunen zu Optimierungsmöglichkeiten beim Einsammeln des Abfalls geführt. Insgesamt müsse aber wahrscheinlich eingeräumt werden, dass die Ziele zu hoch gesteckt sind.

 

Herr Wappenschmidt hakt nach, ob es sich tatsächlich rein um politische Vorgaben handeln würde. Es sei ja schon vorkommen, dass eine europäische Rahmenrichtlinie einen gewissen verpflichtenden Charakter erlangt habe. Er sieht es außerdem als Aufgabe des Abfallwirtschaftsvereins an, sich mit dieser Problematik zu befassen und trägt die Bitte an Herrn Mankowsky heran, das Thema dort aufzurufen.

 

Herr Mankowsky erklärt, dass die Europäische Abfallrahmenrichtlinie vom Kreis sehr ernst genommen werde und zieht einen Vergleich mit Italien, wo dies erschreckend anders aussehe. Er sagt zu, das Thema bei der nächsten Mitgliederversammlung des Abfallwirtschaftsvereins aufzurufen.

 

Herr Kalthoff möchte wissen, warum im Jahr 2016 so außergewöhnlich hohe Abfallmengen im Vergleich zu den übrigen Jahren im Zeitraum 2014 - 2018 angefallen seien.

 

Herr Chalotra erkundigt sich zum Zustandekommen der Recyclingquote und gibt zu bedenken, dass eine bessere Mülltrennung durch die Bürger diese Quote möglicherweise steigern könne.

 

Herr Clever antwortet zur Frage von Herrn Chalotra, dass die Recyclingquote bei den Leichtstoffverpackungen schon mit berücksichtigt sei, wie man der Anlage 4 entnehmen könne.

Zur Entwicklung 2016 verweist Herr Clever auf die Ausführungen von Herrn Mankowsky, wonach in diesem Jahr hohe Deponierungsmengen aus besonderen Sanierungsmaßnahmen angefallen sind. Ansonsten seien, wie die Übersicht in Anlage 1 zeige, in der Siedlungsabfallentwicklung keine nennenswerten Verschiebungen, keines Falls aber ein eklatanter Mehranfall zu verzeichnen.

 

Frau Hugo-Wissemann erkundigt sich zur Kompostverwertung. Sie möchte wissen, wie die Vermarktung erfolgt und ob dafür Werbung betrieben wird, wer bei der Anlage anliefern kann und wie hoch die damit erzielten Erlöse sind.

 

Herr Clever antwortet, dass der Betrieb der kreiseigenen Anlage an die Reterra vergeben sei, welche auch die Vermarktung übernehme, so dass hierüber keine detaillierten Kenntnisse vorliegen. Die Abbildung der Kompostverwertung in der Gesamtkalkulation enthalte keine Einzelpreise. 

 

Herr Kaisers äußert sich zu dem Thema Fehlbefüllungen bei der Biotonne. Dies habe man bei der Stadt Jüchen mehrfach angesprochen. Dort werde jetzt im Lokalblatt verstärkt darüber informiert, was in die Biotonne darf und was nicht. Ihn würde nun interessieren, ob sich diese Aufklärungsarbeit positiv ausgewirkt hat.

 

Herr Clever hat keine detaillierten Erkenntnisse über damit im Zusammenhang stehende Veränderungen des Abfallstroms.